© oekonews- Wolfgang Pucher
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"gut so!" Lebensmittel - Geschmack und Nachhaltigkeit vereint

"gut so!" ist ein Qualitätszeichen für geschmackvolle, nachhaltig und fair produzierte Lebensmittel aus Österreich

Wien- Im Rahmen eines Pressegesprächs informierte die fairea gmbh vor kurzem über den aktuellen Projektstand des "gut so!" Qualitätszeichens. Im Mittelpunkt stehen dabei die österreichischen Bäuerinnen und Bauern, deren Leistungen durch gut so! für den Konsumenten entsprechend sichtbar gemacht werden sollen. Die Idee dazu kommt von Franz Fischler ehemaligem EU-Agrarkommissar und nun Präsident des Ökosozialen Forums. Er hat gut so! gemeinsam mit Expert/innen entwickelt und ist Schirmherr des Programms.
 Das Ökosoziale Forum engagiert sich für die ökosoziale Marktwirtschaft und trägt mit seiner Beteiligung an der Global Marshall Plan - Initiative aktiv zur Schaffung einer Welt bei, in der ökologisches und soziales Gleichgewicht herrschen. Als NGO setzt sich das Ökosoziale Forum seit vielen Jahren mit aktuellen landwirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Themen auseinander. Die Initiative einer gezielten Auszeichnung von Lebensmittelherstellern, die mehr leisten, als nur die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, hat zur Gründung der non-profit fairea gmbh geführt.

‘Die gut so! Qualitätsauszeichnung entspricht den Bedürfnissen der Konsumenten’, dagt Johann Zahrl, Experte für Pflanzenbau und Ernährung, ‘Das Zeichen ist ein Garant für eine messbar bessere Produktqualität im Vergleich zu Produkten ohne diese Auszeichnung.’

‘Eines der zentralen Ziele von "gut so!" ist es, die Wertschöpfung bei vorbildlichen Bauern und gewerblichen Verarbeitungsbetrieben zu verbessern. Mit dem Qualitätszeichen sollen diese besonderen Leistungen, die oft weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen, für Konsumentinnen und Konsumenten sichtbar gemacht werden’, so Hermann Hagspiel, GF der fairea gmbh.

‘"gut so!" unterstützt mich als Verarbeitungsbetrieb dabei, die Qualität meiner Produkte besser zu kommunizieren und diese als verantwortungsvolle, faire Erzeugnisse zu positionieren’, erklärt Lizenznehmer Rupert Tax seinen Vorteil.

Viele Qualitätsauszeichnungen für Lebensmittel setzen spezielle Schwerpunkte. "gut so!" hat dazu einen ganz anderen Ansatz. Das neue Qualitätszeichen bezieht sich in seiner Ausrichtung nicht nur auf ein Thema, sondern es werden damit deckt fünf ganz
unterschiedliche Bereiche abgedeckt. Konsumenten, Hersteller, die Tiere, die Natur und die Zukunft. Höchste Produktqualität sowie authentischer, unverfälschter Geschmack der Lebensmittel sind das Resultat. Um die Geschmacksqualität der Produkte sicherzustellen, werden diese auch nohc von einer unabhängigen Sensorik-Jury verkostet und bewertet. Alle Produkte garantieren eine artgerechte Tierhaltung, eine naturnahe und umweltschonende Produktion sowie eine Verarbeitung der Rohstoffe und Nachhaltigkeit mit entsprechendem Umgang mit bestehenden Ressourcen. Die
Qualitätsauszeichnung verpflichtet die Produzenten auch dazu, Verantwortung für künftige Generationen zu übernehmen. Um deren natürliche Lebensgrundlagen nicht zu gefährden, setzt "gut so!" nicht nur auf die Qualität der Lebensmittel allein, sondern auch auf Energieeinsparung, etwa durch kurze Transportwege, den Einsatz erneuerbarer Energien sowie den sorgsamen Umgang mit Wasser und eine bestmögliche Vermeidung von Abfall. Durch eine faire Preisweitergabe an die Bauern und Verarbeiterbetriebe werden bäuerliche Klein- und unternehmerische Mittelbetriebe in ihrer Entwicklung gefördert. Aber auch die Arbeitsbedingungen der Angestellten ein Thema: So sind u.a. geregelte Arbeitsverhältnisse bei der Beschäftigung betriebsfremder Mitarbeiter verpflichtend.

Alle Produkte sind außerdem mit einem regionalen Herkunftsnachweis direkt am Logo versehen. Damit ist für den Konsumenten sofort ersichtlich, wo das Produkt erzeugt wurde und woher die dafür verwendeten Rohstoffe stammen. Staatlich anerkannte, unabhängige Kontrollstellen prüfen die Einhaltung der Kriterien. In zweiter Instanz kontrolliert ‘gut so!’ diese zusätzlich. Für den Konsumenten selber ist über das Internet die gesamte Produktionskette mit Fotos und Kontaktdaten der Hersteller und Verarbeiter offen gelegt. Der Konsument kann im Einzelnen nachvollziehen, woher das Produkt kommt, wer die Rohstoffe dafür liefert und welche Kriterien die Akteure erfüllen.

Mit dem Kauf eines "gut so!" zertifizierten Produkts kann der Konsument sich sicher sein, ein nach umfassenden Qualitätskriterien geprüftes Produkt zu erhalten.

Ein erster Zwischenbericht

Derzeit sind 50 Produkte von acht österreichischen Betrieben "gut so!" zertifiziert. Das Sortiment setzt sich aus: 25 Milch- und Molkereiprodukten aus Tirol, Vorarlberg und der Steiermark sowie 25 Urgetreideprodukten aus dem Waldviertel zusammen.

Zertifizierungskriterien für Schweinefleisch, Eier, Obst, Gemüse und Speiseöle sind ausgearbeitet bzw. in der Finalisierungsphase. 2011 folgen die Anforderungskriterien für Fisch, Geflügel und Fruchtsäfte. Die erste Zertifizierung aus dem Bereich Gemüse ist für demnächst geplant. Der Gesamtjahresumsatz aller Produkte mit dem "gut so!" Zeichen betrug 2009 1,3 Millionen Euro. Für 2010 werden Umsätze in der Höhe von 2-2,5 Millionen Euro erwartet.


Weitere Informationen:
www.gut-so.at

GastautorIn: Wolfgang J. Pucher für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /