© Franz Spreitz
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Elektrofahrräder boomen

Die Verkäufe in Österreich werden sich heuer fast verdoppeln - VCÖ-Umfrage: E-Bikes für jeden 9. Alltagsradler "sehr interessant"

Wien - Wird das Elektrofahrrad das Verkehrsmittel des Jahres 2010? Der VCÖ erwartet einen Anstieg der Verkaufszahlen von 12.000 im Vorjahr auf mehr als 20.000 für heuer. Allein in den ersten drei Monaten wurden mehr als 5.000 Elektrofahrräder verkauft. Das Potenzial ist groß: Für jeden 9. Alltagsradfahrer ist ein E-Bike sehr interessant, wie eine aktuelle VCÖ-Umfrage zeigt. Im Jahr 2015 ist der Verkauf von 75.000 E-Bikes realistisch.

Jeder neunte Alltagsradfahrer hat großes Interesse am Kauf eines Elektrofahrrads wie die aktuelle Umfrage unter 1.000 Radfahrerinnen und Radfahrer zeigt. Das größte Potenzial gebe es aber, so die Experten, bei Auto- und Mopedfahrern. In Österreich ist jede zweite Autofahrt kürzer als fünf Kilometer, zwei Drittel sind kürzer als zehn Kilometer. "Das sind Distanzen, die mit so genannten Pedelecs optimal zurückgelegt werden können. Bei steigenden Spritpreisen rentieren sich E-Bikes noch schneller", betont DI Martin Blum vom VCÖ.

Pedelecs ermöglichen es der wachsenden Zahl älterer Menschen auch bei hügeligem Gelände äußerst bequem Rad zu fahren. Besonders interessant sind Pedelecs aber auch für kurze Dienstfahrten. "Mit dem Pedelec erreicht man staufrei und ohne Schweißperlen Geschäftstermine. Auch für den Transport sind E-Bikes gut geeignet. In Deutschland hat allein die Deutsche Post mehr als 6.000 Elektrofahrräder", so Blum.

Der Kauf von Elektrofahrrädern wird derzeit beispielsweise in Wien, Niederösterreich, Kärnten, Burgenland und Steiermark gefördert. Vom Lebensministerium gibt es außerdem für Betriebe eine Förderung von bis zu 400 Euro pro Elektrofahrrad.

Durch die E-Bikes wird die Zahl der Fahrrad-Haushalte in Österreich weiter steigen - derzeit haben rund 70 Prozent der Haushalte mindestens ein Rad. Vorarlberg liegt an der Spitze: 83 Prozent der Haushalte haben zumindest ein Fahrrad, an zweiter Stelle liegen Oberösterreich und Niederösterreich mit jeweils 78 Prozent.

Immer mehr Autofahrer steigen öfters auf das Fahrrad um, daher, so der VCÖ wäre mehr Platz zum Radfahren notwendig. Die Radwegbenützungspflicht sollte abgeschafft werden. "Auf vielen Radwegen gibt es schon jetzt zu wenig Platz. Wer auf der normalen Fahrbahn radfahren möchte, soll das auch dürfen. Das schafft Platz für jene, die lieber auf Radwegen fahren", sagt Blum.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /