© Nationalpark Donau-Auen GmbH
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Umweltdachverband zur Donauraumstrategie: Nachhaltige Lösungen für verträgliche Nutzung gefragt!

Donaukonferenz in Wien und Bratislava zu Verkehr, Energie & Umwelt - UWD fordert: Passt die Schiffe dem Fluss an, nicht den Fluss an die Schiffe! - UWD an Verkehrsministerium: Bahnlinien Wien-Bratislava ausbauen, statt Millionen in umweltschädliche

Bis Ende 2010 soll die EU-Kommission eine Donauraumstrategie entwickeln, die Donau-Regionen und -Länder stärker vernetzen und die Zusammenarbeit punkto Umweltfragen und Infrastruktur verbessern soll. "In diesem Kontext startet in Wien heute eine dreitägige Konferenz, die besonders die Themen Verkehr, Energie und Umwelt zur Diskussion stellt. Der Umweltdachverband hat im Rahmen der öffentlichen Konsultation zur Donauraumstrategie seine Eckpunkte für eine nachhaltige Entwicklung der Donauregion eingebracht", sagt Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes.

Schifffahrtspläne müssen auf den Boden der Realität kommen


"Fest steht, dass der Güterverkehr auf der Donau rückläufig ist. Das Transportaufkommen auf dem österreichischen Streckenabschnitt sank 2009 um 17 % auf 9,3 Mio. Tonnen. Es muss daher punkto Schifffahrt künftig nicht in erster Linie um einen Ausbau, sondern v.a. darum gehen, die Wasserstraßen ökologisch verträglich zu nutzen. Die jetzt zu treffenden Planungen müssen nachhaltig sein, den gesetzlichen Rahmenbedingung - allen voran der EU-Wasserrahmenrichtlinie - entsprechen und sowohl klimarelevante Aspekte als auch lokale ökologische Eingriffe, wie etwa Gewässerverbauung, mitberücksichtigen. Die Schiffe müssen dem Fluss angepasst werden und nicht der Fluss den Schiffen, dann können und sollen sie auch ihre entsprechende Rolle im Güterverkehr spielen!", fordert Heilingbrunner.

Wien - Bratislava: 3 Bahnlinien müssen bis 2015 auf Schiene sein


"Das Twin-City-Projekt ist ein essenzielles Projekt, um die beiden wichtigen Donau-Metropolen Wien und Bratislava zu verbinden. Wir fordern einen Ausbau der Bahn bis 2015 - Marchegger Ast, Ausbau CAT und Götzendorfer Spange. Ein leistungsfähiges, öffentliches Verkehrsnetz in der gesamten Donauregion müsste gerade auch im Kontext der EU-Energie- und Klimaschutzziele oberste Priorität haben. Wir fordern das Verkehrsministerium deshalb auf: Statt Millionen von Euro in unausgegorene Projekte zu stecken, die fehlgeplant sind und wertvollen Naturraum zerstören würden - Stichwort Flussbauliches Gesamtprojekt der via donau - sollte nachhaltige, weitsichtige Verkehrspolitik betrieben und endlich der Ausbau des Schienenverkehrs forciert werden", so Heilingbrunner.

Klimaschutz und Erneuerbare in der Donauregion forcieren

"Klimaschutz wird wohl mit einer der Knackpunkte für eine erfolgreiche Donauraumstrategie sein. Als Erfolgsrezepte schlagen wir insbesondere internationale Energiesparoffensiven vor. Energiesparen und Effizienz steigern ist der wichtigste Ansatzpunkt für die Erreichung von Energieversorgungssicherheit in der gesamten Donauregion. Gleichzeitig muss dem naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energieträger, sowie der Vernetzung der Forschungsaktivitäten in Sachen Erneuerbare und Klimawandel - gemeinsame Entwicklung von Anpassungsstrategien, etc. - entsprechend Rechnung getragen werden", erklärt Heilingbrunner.

Langfristiger Erhalt der Schutzgebiete

"Zudem wird es künftig wichtig sein, den staatenübergreifenden Schutz der lokalen Ökosysteme und deren Vernetzung zu forcieren, das Natura 2000-Netz auszubauen und zu stärken und Schutzgebiete langfristig zu sichern - das heißt, etwa auch bauliche Maßnahmen in solchen Naturjuwelen zu untersagen", sagt Heilingbrunner. "In Summe gilt es, nachhaltige Lösungen für eine verträgliche Nutzung der Donau für die verschiedenen Bedürfnisse - nicht nur für die Schifffahrt, sondern auch z.B. Regionalwirtschaft, Fremdenverkehr, Naturschutz, Ökologie, Gewässer- und Hochwasserschutz und Sicherung der Trinkwasserreserven - zu erarbeiten", so Heilingbrunner. i



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Weitere Infos: Umweltdachverband

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /