© BMLFUW/UBA/Gröger
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"KURIER"-Kommentar von Bernhard Gaul: "Über den Wolken"

Nationale Egoismen haben die Staatsgrenzen am Himmel festgemauert.

Anders als in den USA hat Europa keine einheitliche Luftraumkontrolle. So grenzenlos Europa auch am Boden ist, hoch am Himmel gelten nach wie vor nationale Grenzen. Ein Flugzeug, das von Bukarest nach Dublin unterwegs ist, überfliegt ungefähr zwanzig staatliche Kontrollzonen. Und jedes Kontrollzentrum kassiert von der Airline - und damit von den Passagieren. In Europa gibt es derzeit mehr als 50 Lufträume. Eine Vereinheitlichung, sagen alle Experten, hätte viele Vorteile: Die Flieger wären nicht mehr gezwungen, Europa im Zickzackkurs zu durchqueren. Das spart bei einem Flug von Wien nach Brüssel bis zu 300 Kilogramm Kerosin und schadet damit Umwelt und Klima weniger. Außerdem wird die Flugzeit verkürzt. Seit mehr als zehn Jahren basteln die Europäer unter Federführung der EU-Kommission am gemeinsamen Luftraum, durch den isländischen Vulkan bekommt das Thema wieder neuen Schwung. In zehn Jahren soll das Projekt tatsächlich umgesetzt sein. Noch sind die himmlischen Staatsgrenzen festgemauert in staatlichen Egoismen. Offenbar gibt niemand gerne die Hoheit über den eigenen Luftraum auf - und noch weniger über die nationalen Kontrollbehörden. Es wird Zeit, auch diese Grenzen endlich abzubauen.

Rückfragehinweis: KURIER, Europaredaktion



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OTS0295 2010-04-21/16:09


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /