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Energiecomfort errichtet KWK-Anlage im bayerischen Oberstaufen

Zweiter Bauabschnitt des Biomasse-Ortswärmenetzes gestartet

Gestern gaben der Erste Bürgermeister von Oberstaufen, Walter Grath und Manfred Blöch, Energiecomfort-Geschäftsführer, gemeinsam den offiziellen Startschuss für den zweiten Bauabschnitt des Biomasse-Ortswärmenetzes, das bereits seit Ende 2008 die bayerische Marktgemeinde mit umweltfreundlicher Wärme versorgt. Der Endausbau sieht eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage vor, die rund 1400 deutsche Haushalte mitÖkostrom versorgen kann. Bis zur Fertigstellung werden insgesamt 14,4 Millionen Euro in das deutsch-österreichische Projekt aus regenerativer Energie investiert.

Schon in der ersten Ausbauphase konnten bereits über 6.500 Tonnen CO2 eingespart werden.

Seit fast zwei Jahren nimmt die fast flächendeckende Wärmeversorgung aus erneuerbarer Energie eine Vorreiter-Rolle im Allgäu ein. Die gemeinsamen Eigentümer, die Wien Energie-Tochter Energiecomfort und die Marktgemeinde Oberstaufen, machen nun einen weiteren innovativen Schritt:

Der Endausbau der Bio-Ortswärme wird statt mit einem weiteren Biomassekessel mit einer hochmodernen, ökologisch sinnvollen Anlage (Organic Rankin Cycle) zur Stromerzeugung ausgestattet. Diese Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit einer Kapazität von etwa 750 Kilowatt Leistung wird rund 1.400 deutsche Durchschnittshaushalte mit Strom versorgen können und nach dem EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) durch den deutschen Staat gefördert.

Doppelte Energieeffizienz

Die Waldhackschnitzel aus der Region, die bis jetzt nur zur Wärme- und Warmwassererzeugung genutzt wurden, werden in Zukunft auch Strom erzeugen. Die Abwärme, die dabei entsteht, wird in das Oberstaufener Wärmenetz eingespeist. Die Bio-Ortswärme Oberstaufen steht also für zweifache Energieeffizienz!

Endausbau

Das Oberstaufener Ortswärmenetz wird im Endausbau etwa 12 Kilometer Länge aufweisen - zwei Drittel davon sind fertiggestellt. Seit dem Versorgungsstart Ende 2008 wurden rund 20.000 Megawattstunden Energie an Oberstaufener Bürger, Gemeindeobjekte, Hotels und Gewerbebetriebe geliefert. Derzeit ist die Vervollständigung der Trasse sowie der Anbau für die KWK-Anlage an das Biomasse-Heizwerk in vollem Gange.

Und wieder einmal gibt es ein großes Zeitziel: Am 15. Oktober 2010 soll die erste Kilowattwattstunde Strom aus der neuen Oberstaufener Anlage in das deutsche Stromnetz fließen.

Oberstaufen auf nachhaltigem innovativem Kurs

Mit der gekoppelten Erzeugung von elektrischem Strom und Nutzwärme ist ein noch höheres Energieeinspar- und CO2- Emissionsminderungspotential verbunden. Abgesehen davon, dass rund 4.300.000 Liter fossile Energien (Öl) ersetzt werden, macht sich die Marktgemeinde Oberstaufen mit dieser intelligenten, hochmodernen Lösung auch weitgehend energieautonom.

Quelle: Energiecomfort GmbH & Wien Energie GmbH


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /