© IMMOSOLAR
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Das größte Solarboot der Welt und Deutschlands größtes schwimmendes CO2-neutrales Gebäude

Solare Autonomie: Innovative Forschungsprojekte zur Nutzung der Sonnenenergie

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Am 6. Mai wurde in Hamburg als Auftakt des Zwischenpräsentationsjahres der IBA Hamburg die Ausstellung IBA at Work in dem schwimmenden Gebäude IBA DOCK eröffnet. Die TÛRANOR PlanetSolar, das größte Solarboot der Welt, begleitete die Veranstaltung. Die ambitionierten Projekte beweisen, dass solare Autonomie sowohl im Immobilien-Bereich als auch in der Mobilität möglich ist: Die innovative Energieversorgung des IBA DOCKs ist eine Lösung von IMMOSOLAR. Als Partner des Projektes PlanetSolar ist IMMOSOLAR auch im Bereich der solaren Mobilität engagiert.

IMMOSOLAR leistet seit zwei Jahrzehnten Entwicklungs- und Pionierarbeit auf dem Gebiet des solaren Energiemanagements. Das Unternehmen verfolgt die Vision solarer Autonomie und hat sich auf Herstellung, Konzipierung und Vertrieb von anti-fossilen Energiesystemen für Gebäude spezialisiert. Jürgen Holzinger, Geschäftsführer von IMMOSOLAR: ‘Diese Projekte sollen beweisen, dass die erneuerbaren Energien bereits jetzt so ausgereift und leistungsstark sind, dass man damit auch solche ambitionierten Projekte realisieren kann.’

Das schwimmende Klimahaus IBA DOCK

Mit dem Ziel CO2-neutraler Stadtentwicklung präsentiert die Internationale Bauausstellung IBA Hamburg Projekte, bei denen nicht nur der Symbolcharakter, sondern die Übertragbarkeit der eingesetzten Technologien auf kommerzielle Bauten wichtig ist. In diesem Rahmen wurde das IBA DOCK realisiert.

Das 2009 fertiggestellte schwimmende Büro- und Informationszentrum IBA DOCK signalisiert, dass Klimatisierung ohne konventionelle Energieträger wie Öl und Gas möglich ist. Das IBA DOCK ist eine auf einem rund 50 Meter langen und 26 Meter breiten Ponton erbaute Stahlkonstruktion. Seine Aufbauten sind in Modulbauweise aus Stahl gefertigt. Das spart Gewicht und ermöglicht die obere Modullage für den Fall eines Transportes abzunehmen, um Brücken passieren zu können. Warum sollte ein solches Gebäude, zusätzlich zur hochwertig gedämmten Gebäudehülle, nicht Sonne und Elbe nutzen, um sich selbst mit erneuerbarer Energie zu versorgen?
Das Energiekonzept und die Energietechnik des IBA DOCKs beruht auf dem Zero-Balance-Konzept der IMMOSOLAR GmbH: eine CO2-neutrale Klimatisierung des Gebäudes, das die Energie selbst erzeugt, die es für die Wärme- und Kältegewinnung benötigt. Heiz- und Kühldeckenelemente, die im gesamten Gebäude installiert werden, führen den Räumen entweder Wärme zu oder entziehen sie im Kühlfall – optimales Raumklima, in kalten wie in warmen Monaten. Solarthermiekollektoren auf dem Dach des IBA DOCKs unterstützen eine Sole/Wasser-Wärmepumpe bei der Beheizung des Gebäudes. Die von der Wärmepumpe benötigte Umweltwärme entnimmt sie über die Wärmetauscher im Ponton einfach der Elbe oder direkt aus der Solarthermieanlage. Ein intelligentes Energiemanagement verbindet alle Komponenten miteinander. Durch die installierte Energietechnik wird das IBA DOCK fast ausschließlich von Sonne und Elbe direkt mit Wärme und Kälte versorgt. Die Energieeinsparung gegenüber konventioneller Technik wie Gas- und Ölheizungen beträgt ca. 85 %.
Um eine CO2-Neutralität zu gewährleisten, wurde zusätzlich eine 14,4 kWp Photovoltaikanlage installiert. Die Photovoltaikanlage ist auf der Ebene der Dachterrasse mit einem Anstellungswinkel von 30° nach Süden ausgerichtet. Deren Größe wurde so ausgelegt, dass die jährliche Solarstromproduktion genau dem Stromverbrauch der Heizungsanlage entspricht. Das IBA DOCK ist somit ein Nullheizenergiegebäude. Die Nutzung von Ökostrom für alle elektrischen Verbraucher im Gebäude unterstreicht das gesteckte Ziel der IBA.
Damit dem interessierten Besucher der IBA die Richtung weisende Energieversorgung deutlich gemacht werden kann, wird der Technikraum begehbar gemacht – er ist somit ein fester Bestandteil der Ausstellung. ‘Unser Energiekonzept für das IBA DOCK zeigt eindrucksvoll, in welchem Umfang bereits heute Umweltenergien genutzt werden können. Das IBA DOCK wird von Sonne und Elbe versorgt und dient so als Vorbild für nachhaltiges Bauen im Solaren Zeitalter.’ betont Dipl.-Ing. Karsten Peleikis, Leiter IMMOSOLAR Region Nord.

Das größte Solarboot der Welt

Der 31 Meter lange und 15 Meter breite Katamaran, wird ausschließlich von Sonnenenergie angetrieben und soll 2011 ganz ohne herkömmliche Brennstoffe die Welt umrunden.

Das futuristische E-Motorboot entstand in besonders leichter, aber gleichzeitig extrem durabler Karbon-Sandwich-Bauweise. Insgesamt wurden für die Form und das Boot selbst 20,6 Tonnen Kohlefasern, 11,5 Tonnen Schaumkern sowie 23 Tonnen Harz und Härter verwendet: ein technologisches Meisterwerk des Kieler Bootsbauers Knierim Yachtbau.
Die Besonderheit dieses riesigen Zweirumpfboots wird aus der Vogelperspektive deutlich: An Deck liegen Solarpaneele der Berliner Solon AG. Insgesamt 825 Module, bestückt mit 38.000 einzelnen Photovoltaikzellen, auf einer Gesamtfläche von 537 Quadratmetern (inkl. seitlichen Auslegern und ‘Heckflügel’. Sie sollen die Energie einfangen, die daraufhin in sechs Blöcken mit jeweils zwölf Batterien gespeichert wird (648 Zellen nach neuester, wartungsfreier Lithium-Ionen-Technologie von GAIA aus Nordhausen). Jeder der sechs Stränge ist knapp zwei Tonnen leicht – herkömmliche Bleibatterien mit gleicher Kapazität hätten das Siebenfache gewogen. Außerdem ist die Lebensdauer länger.

Angetrieben wird die TÛRANOR PlanetSolar durch zwei gegenläufig drehende Karbon-Propeller von Voith Turbo Marine Composite Technology GmbH aus Hohen Luckow bei Rostock. Der Durchmesser eines Propellers beträgt knapp zwei Meter und ist damit doppelt so groß wie sonst für diese Schiffsgröße üblich. Dies macht den Antrieb effizienter. Weil sich der Propeller halb in der Luft und halb im Wasser befindet, entsteht ein ‘Radeffekt’, mit dem man das Schiff auch ohne Ruder steuern kann. Vier Elektromotoren aus Nürnberg – je zwei pro Antriebswelle – haben eine Maximalleistung von 120 kw sowie eine außergewöhnlich hohe Energieeffizienz von mehr als 90 %. Für eine geschätzte Marschfahrt von 7,5 Knoten (etwa 14 km/h) sollen im Idealfall (ohne Gegenwind und -wellen) nur 20 kW gebraucht werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /