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Weiter Geld für Atomprojekte

Grüne fordern Stopp der Zahlungen für Kernfusionsreaktor ITER

"Warum sich die Regierung nicht gegen den Geldvernichtungsreaktor ITER in der EU einsetzen will, ist mir schleierhaft. Umweltminister und Kanzler werden das der Öffentlichkeit erklären müssen", sagte die Umweltsprecherin der Grünen, Christiane Brunner. "Es ist völlig unklar, ob diese Technologie je kommerziell nutzbar sein wird, welche Risken sie birgt und die Kosten werden wohl bis ins Jahr 2050 auf 100 Milliarden Euro geklettert sein. In der EU wird nun um eine weitere Finanzspritze für den Reaktor gerungen. Österreich und die österreichischen SteuerzahlerInnen sollen hier nicht mitzahlen", forderte Brunner. Sie zeigte sich enttäuscht, dass SPÖ und ÖVP einen entsprechenden Antrag im Parlament niederstimmten.

Nach dem ITER-Abkommen trägt Europa von den Gesamtbaukosten einen Anteil von 45,5 Prozent, alle anderen Partner von je 9,1 Prozent. "Die Kostenschätzungen für das ITER-Projekt haben sich zwischenzeitlich nahezu verdreifacht, statt ursprünglich angenommener 5,9 Milliarden Euro werden mittlerweile Zahlen in Höhe von 16 Milliarden genannt - wohlgemerkt nur für den Bau eines Versuchsreaktors, dessen möglicher Betriebsbeginn sich immer weiter verzögert und damit auch verteuert", sagte Brunner. "Vor dem Hintergrund der genannten Kostenexplosion ist ein Festhalten an ITER nicht mehr tragbar. Das ITER Abkommen ist daher zu beenden."

Europäischer Vertragspartner von ITER ist Euratom. Die RepublikÖsterreich als Mitglied bei Euratom muss daher in den entsprechenden Gremien darauf hinwirken, dass Euratom mit den weiteren ITER Vertragspartnern eine Beendigung des Projektes und eine Aufkündigung des ITER Abkommens vereinbart.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /