Erfolgreiche Modelle für Energieressource Beton

Hohe Beteiligung beim Internationalen Award "Energiespeicher Beton"

Für den mit insgesamt 30.000 Euro dotierten Innovationspreis "Energiespeicher Beton" wurden bis zum 28. Juni 2010, an dem die Einreichfrist endete, 73 Projekte eingereicht. 63 Bewerbungen haben die zweite Stufe erreicht - 26 davon ausÖsterreich, 24 aus Deutschland und 13 aus der Schweiz. Dem Wettbewerb liegt die Auseinandersetzung mit dem Baustoff Beton als Energiespeicher zugrunde, wobei die zukunftsweisende Technologie der thermischen Bauteilaktivierung im Zentrum steht. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind für die österreichische Zementindustrie seit Jahren wesentliche Themenschwerpunkt. Der Bewerb wurde mit der Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT), der Austrian Construction Technology Platform (ACTP), des Betonmarketings Österreich sowie der deutschen und schweizerischen Betonindustrie initiiert.

Pilotprojekte mit Vorbildwirkung

Als eines der ersten in Österreich gebauten, bauteilaktivierten Gebäude gilt die 2003 fertig gestellte Grazer Niederlassung von Roche Diagnostics. Unter Ausnutzung der Speichermasse Beton können die Lastspitzen durch thermische Masse abgefedert werden. 2007 wurden die Kavernen 1595 in Salzburg fertig gestellt, die ebenfalls den Komfort der Betonteilaktivierung nutzen. Im Juli 2008 wurde das von den pos-Architekten geplante Passivbürohaus ENERGYbase eröffnet, das im Rahmen strikter Nachhaltigkeitsvorgaben sämtliche energieeffiziente Bauelemente zum Einsatz bringt und bereits mit zahlreichen Klima- und Umweltpreisen ausgezeichnet wurde. Kurz darauf, im September 2008, wurde in Linz das ambitionierte Projekt Power-Tower der oberösterreichischen Energie AG in Linz in Betrieb genommen. Dieser nützt die thermische Masse der Betondecken und Bohrpfähle aus Beton zur Energiegewinnung.

Erfreuliche Zwischenbilanz des Awards "Energiebeton"

Ganz im Zeichen dieser Bestrebungen wurden für den länderübergreifenden Wettbewerb Gebäude gesucht, die zwischen 2000 und 2010 errichtet wurden oder gerade in Entstehung sind und über entsprechende Erfahrungswerte verfügen. Den größten Part unter den Einreichungen bilden die Dienstleistungsgebäude mit insgesamt 44 Projekten, gefolgt von 14 Einfamilienhausprojekten und fünf großvolumigen Wohnbauten. Der große Vorteil der Bauteilaktivierung ist bei einem Minimum an Energieverbrauch ein Maximum an Wohnkomfort zu schaffen. Die Abhängigkeit von externen Energiequellen auf ein Minimum zu reduzieren ist dabei das erklärte Ziel. Angestrebt wird ein Umdenkprozess in der gesamten Baubranche. Bereits in der Planungsphase sollen alle Chancen des effektivsten Energieeinsatzes des jeweiligen Bauprojektes genutzt werden.

Beton: nachhaltiges Bauen vom Bürogebäude bis zum Einfamilienhaus

Beton leistet als thermischer Speicher einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, nicht zuletzt deshalb, weil die Kombination aus Betonbauteilen und Heizungssystem im Hinblick auf die Argumente der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit hohen Ansprüchen gerecht wird. Unter diesem zukunftsweisenden Aspekt trägt Beton als bedeutendes Element in der modernen Architektur künftig erheblich zur ökologisch und ökonomisch sinnvollen Nutzung zukünftiger Bauwerke bei und wird sich noch stärker in der Gruppe nachhaltiger Baustoffe positionieren, sagen die Experten. Die Einreichungen zeigen eindeutig, dass sich das System für jede Art der Gebäudenutzung und für jede Dimension eines Bauvolumens hervorragend eignet - vom mehrstöckigen Bürogebäude bis zum klassischen Einfamilienhaus.

Preisverleihung Award "Energiespeicher Beton" am 3. November

Der Wettbewerb für den Innovationspreis soll die neuen Perspektiven für den Einsatz von Beton aufzeigen. Betonbauwerke verfügen über genügend Masse, um Gebäude zumindest partiell mit genügend kühlender und wärmender Energie zu versorgen. Für den Innovationspreis 2010 wird das attraktivste Bauwerk mit thermischer Bauteilaktivierung gesucht, das allen relevanten wesentlichen Parametern gerecht wird: Heizung und Kühlung des Gebäudes, ein angenehmes, regelmäßiges Raumklima und die Reduktion des Energiebedarfs. Nach einer Auswertung der einzelnen zugelassenen Projekte in den kommenden Wochen wird die Jury am 27. September 2010 zusammenkommen und die Gewinner ermitteln. Die feierliche Verleihung des Innovationspreises findet am 3. November 2010 in der Wirtschaftskammer Österreich statt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /