© SOLARWAVE
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Solarboot SOLARWAVE: bald auf dem Meer

SOLARWAVE wird nach 130 Tagen und 67 Schleusen die europäische Fluss- und Kanalfahrt beenden und erreicht in Sulina das Schwarze Meer

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Sulina, Rumänien- Das Solarboot ’SOLARWAVE” hat auf seiner Premierenfahrt, bei der es ‘Energieautark um die Welt’ reisen will, bereits jetzt unzählige Herausforderungen erfolgreich gemeistert. Nach einer Fahrzeit von 130 Tagen und 67 Schleusen wird die Solarwave in Sulina demnächst das Schwarze Meer erreichen. Damit endet die Fluß- und Kanalfahrt durch Mittel- und Osteuropa und der Beginn der echten Seefahrt steht unmittelbar bevor.

Eine Havarie im April bei Aschaffenburg im Main, eine Non-Stop-Fahrt durch Mainfranken mit laufenden Lenzpumpen, eine erfolgreiche Blitz-Reparatur aus eigener Kraft auf der Lände in Schweinfurt, Schleusensperrungen am Main-Donau-Kanal, Hochwasser in Wien, gefährliches Treibholz und eine gesperrte Schifffahrt auf der Donau, Kiel-Umbau in Wien, in Turnu Sverin/Rumänien vor Anker liegend und beinahe zermalt zwischen zwei Mega-Schubverbänden in Rumänien – nichts konnte das waghalsige Unternehmen stoppen. Und auch die letzte Hochwasserkatastrophe in Giurgiu an der Donau wurde gut überstanden.

Jetzt kommt die SOLARWAVE auf ihrer Premierenfahrt ’energie-autark um die Welt” endlich in ihr eigentliches Element: Das Meer, die offene – und manchmal sicher auch ’hohe” - See. Auf ca. 3.000 Stromkilometern konnten das Boot und die z.T. noch im Experimentalzustand befindlichen Systeme ausgiebig getestet und vereinzelt auch ausgetauscht und verbessert werden. Seit die Sonne in Europa verlässlich scheint, fährt die SOLARWAVE völlig energie-autark nur mit Elektroantrieb aus ihren Solarpaneelen (auch ’Sonnensegel” genannt), der Reserve-Dieselgenerator konnte – im wahrsten Sinne des Wortes – ’in Ruhe” gelassen werden.

Jetzt heißt es, die SOLARWAVE wirklich ’seeklar” zu machen. Konnte man bei Problemen bisher immer noch schnell ans ’rettende” Ufer – oder den nächsten Anleger ausweichen, so geht es jetzt darum, auch für mehrtägige – und später mehrwöchige – Törns völlig auf sich allein gestellt sicher Kurs zu halten. Nach der wirklich ausgiebigen ’Testfahrt” von Bonn nach Sulina steht dem jetzt aber auch wirklich nichts mehr im Wege.

Die Crew um Michael Köhler und Heike Patzelt kann das schon am eigenen Leib spüren. Nicht mehr 16-stündige Fahr- und Arbeitstage, sondern ’nur” noch 12-stündige Fahr- und Navigationstage sind derzeit angesagt. Und die immer wärmer scheinende Sonne, die das wochenlange Regenwetter endlich abgelöst hat, tut ihr Übriges, damit man sich auch auf der SOLARWAVE jetzt wirklich wie an Bord einer gemütlichen Yacht fühlen kann. Ohne Motorbrummen und ohne Schoten-Dienst an Groß- oder Fockschot. Das nächste Ziel nach Sulina in Rumänien wird dann Istanbul am Bosporus sein, wo eine grandiose Autobrücke Europa und Asien verbindet.

Info unter www.solarwave.at

GastautorIn: Stefan Schanze für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /