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Goodbye, Stand-by!

Energieeffizienz in Hochschulen im Fokus

Energieeffizienz in Hochschulen – unter dieser Überschrift stand das diesjährige HIS-Forum Energie ganz im Zeichen eines optimierten Umgangs mit Energie. Zusammen mit der Ruhr-Universität Bochum und der Technischen Universität Clausthal bot die HIS Hochschul-Informations-System GmbH den rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Neues zur Energieerzeugung, Automation, Nutzermotivierung, Forschung und den gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Ein kleiner Chip in Lichtschalter oder Lampe, mit dem jeder selbst bestimmen kann, wie stark das Schalten oder Dimmen ausfällt? Ein Projektstudium, in dem Studierende praktische Energiesparprojekte an den Gebäuden ihrer eigenen Hochschule erarbeiten? Sowohl die Idee von digitalSTROM® als auch das Projektstudium ‘Solarcampus’ an der Universität Kassel zeigten exemplarisch auf der Veranstaltung, dass bereits jetzt viele kreative Ansätze zum Energiesparen an Hochschulen mit großem Engagement verfolgt werden.

Solche Lösungen werden für Hochschulen immer bedeutsamer, weil steigende Energiekosten die Budgets zunehmend belasten. So bildeten aktuelle Entwicklungen in der Energieeinsparung auch den Mittelpunkt der Diskussion auf dem mittlerweile 5. HIS-Forum Energie. Die Teilnehmenden informierten sich als Ingenieure, Techniker, Gebäudemanager und Energiecontroller aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen auch über die neuesten rechtlichen Rahmenbedingungen und arbeiteten an konkreten Fallbeispielen aus der Praxis.

Lohnenswert war dabei der Blick über den eigenen Mensatellerrand auf das internationale Feld der Energieeinsparung: Die Universität Rostock und Hanzehogeschool Groningen verglichen in einem gemeinsamen Vortrag die Gesetzeslage zur Energieeinsparung in Deutschland und in den Niederlanden.
Wie das Ergebnis zeigte, werden hierzulande gesetzliche Regelungen bevorzugt, allerdings in Hinblick auf deren Einhaltung und auch Wirkung nicht immer kontrolliert. Niederländische Hochschulen schließen hingegen meist freiwillig Vereinbarungen mit den zuständigen Ministerien ab. Die Einhaltung der Regeln steht dabei unter strenger Beobachtung.

Welches enorme Potenzial in der Energieerzeugung durch Solarthermie steckt, machte Professor Bernhard Hoffschmidt deutlich, der als Geschäftsführer des Solar-Instituts Jülich an der Hochschule Aachen in seinem einführenden Vortrag eine spannende Zukunftsvision zeichnete. Danach würden beispielsweise solar-thermische Kraftwerke auf einer Fläche vergleichbar zum Assuan-Staudamm ausreichen, um die gesamte Erdölproduktion Nordafrikas zu kompensieren. Beiträge über derlei aktuelle Entwicklungen bildeten den Rahmen für den ersten Veranstaltungstag.

Am zweiten Tag berichtete Sebastian Gölz vom Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme aus dem Forschungsprojekt ‘Intelliekon - intelligente Zähler-, Kommunikations- und Tarifsysteme’. ‘Zähler sind für den Nutzer eher unwichtig’, resümiert Sebastian Gölz, ‘aber die Möglichkeit, die Zählerstände z. B. über ein Web-Portal jederzeit abfragen zu können, ist interessant’. Aus anderen Studien ist bekannt, dass allein durch Rückmeldungen fünf bis zwölf Prozent Einsparungen erreichbar sind. Daneben stellte Professorin Ellen Matthies von der Ruhr-Universität Bochum mit ‘Change’ ein weiteres Forschungsprojekt vor, das Konsumentinnen und Konsumenten zum Energieeinsparen anregen will. An diesem Projekt beteiligt sich auch die HIS GmbH.

Die Veranstaltungsreihe wird 2012 fortgeführt. Eine Zusammenfassung der Beiträge vom diesjährigen 5. Forum Energie wird in Kürze auf dem Energieportal der HIS GmbH unter www.his.de/energie verfügbar sein. Dieses Portal ist speziell für Hochschulen die erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema Energiesparen. Hier können Hochschulen und Forschungseinrichtungen auch selbst aktiv werden und eigene Aktivitäten vorstellen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /