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Erdöldesaster nicht nur am Golf von Mexiko - Bietet die Yasuní-Initiative eine Lösung?

Grube mit öl- und schwermetallhaltigem Abwasser in Ecuador, Foto Klima-Bündnis

Grube mit öl- und schwermetallhaltigem Abwasser in Ecuador, Foto Klima-Bündnis

Die größte Erdölkatastrophe weltweit ist durch die Explosion der Ölbohrplattform von BP im Golf von Mexiko entstanden. Die gesamte Region – Tiere und Pflanzen ebenso wie Fischerei und Tourismus – kämpfen seitdem gegen die Folgen. Aber auch andere Desaster, bei denen weitaus weniger Erdöl ins Wasser strömt, verseuchen Flüsse und Seen und gefährden Mensch und Natur. Insbesondere indigene Völker werden immer wieder durch die Ölförderung in ihren Gebieten bedroht.


So floss in Peru im Juni 2010 Rohöl aus einem Tankschiff in den Río Marañon und vergiftete damit die Trinkwasserquelle der umliegenden indigenen Gemeinden. Auch der größte See Südamerikas, der Lago de Maracaibo in Venezuela, ist durch die jahrelange intensive Erdölförderung stark verschmutzt. Seit Mai 2010 treiben schmierige schwarze Ölklumpen auf dem Wasser, die Fischer fangen immer weniger, meist ölverklebte Fische und Touristen lassen sich überhaupt nicht mehr blicken. Noch heute 20 Jahre nach dem Ende der Erdölförderung im Nordosten Ecuadors sickern aus 600 offenen Gruben öl- und schwermetallhaltige Abwässer ins Grundwasser und verseuchen Viehweiden und Felder.

Jetzt stellt Ecuador mit der Yasuní-ITT-Initiative eine Alternative vor: Rund 900 Millionen Barrel Erdöl, die unter dem Yasuní-Nationalpark im Block Ishpingo-Tambococha-Tiputini im Nordosten des Landes liegen, werden nicht gefördert, wenn die Hälfte der zu erwartenden Einnahmen durch die internationale Staatengemeinschaft erstattet wird.

Am 3. August 2010 war es endlich so weit: Die Regierung von Ecuador und das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) haben nach drei Jahren Vorbereitung den Vertrag für die Gründung des Yasuní-ITT-Treuhandfonds unterschrieben. Damit werden der Atmosphäre 410 Milliarden Tonnen CO2 erspart! Und mindestens genauso wichtig: Der Lebensraum mehrerer indigener Völker, u.a. der isoliert lebenden Nomadenvölker Tagaeri und Taroemanane, bleibt intakt. Das Geld aus dem Yasuní-Fonds wird zur Versorgung mit erneuerbaren Energien sowie für soziale Projekte und den Umweltschutz verwendet.

„Die Yasuní-Initiative stellt einen innovativen Beitrag zum Schutz des Klimas, des Regenwaldes und der Menschenrechte dar. Dies ist ein großartiger Erfolg der ecuadorianischen Zivilgesellschaft und der indigenen Organisationen der betroffenen Region, die seit Jahren gegen die zerstörerische Erdölförderung im Amazonasgebiet kämpfen“, begrüßt Thomas Brose, Geschäftsführer des Klima-Bündnis, die Vertragsunterzeichnung für den Treuhandfonds: „Die Mitglieder des Klima-Bündnis haben bereits im April 2010 die EU und ihre Mitgliedstaaten aufgefordert, den Yasuní-ITT-Vorschlag der ecuadorianischen Regierung finanziell zu unterstützen.“

Auf Einladung des Klima-Bündnis werden im Herbst 2010 Gäste aus Ecuador in Europa erwartet. Auf ihrer Reise durch Luxemburg, Belgien, Deutschland, Ungarn und Tschechien im Rahmen des EU-Projekts „EnergyBridges – nachhaltige Energien zur Armutsreduzierung“ werden sie über die Yasuní-Initiative und die aktuelle Situation in Ecuador berichten.

Weiter Informationen:
Silke Lunnebach, Tel. 069-717139-32, E-Mail
http://www.energybridges.eu
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