openPR Logo
Pressemitteilung

Altpapier, Grüne Punkt-Gebühren und der Streit um klebrige Brötchentüten

News abonnierenPressekontakt | Energie & Umwelt

Pressemitteilung von: medienbüro.sohn

Abfallexperte Bilitewski: Verpackungen verschmutzen die Papiertonnen und erhöhen die kommunalen Entsorgungskosten

Berlin/Köln/Dresden – Pünktlich zu den Bundesratsberatungen über die Novelle der Verpackungsverordnung meldet sich der Kölner Grüne Punkt-Müllkonzern Duales System Deutschland (DSD) mit einer Pressemitteilung zu Wort und verkündet, dass Verkaufsverpackungen aus Papier, Pappe und Karton (PPK) eine unverzichtbare Rohstoffquelle für die deutsche Papierindustrie darstellen würden. Allein 2006 sollen fast eine Million Tonnen Verpackungen aus Papier und Karton recycelt worden sein. Altpapier sei nach Angaben des DSD der weitaus wichtigste Rohstoff in der Papierherstellung. Getrennt gesammelte Verpackungen aus Papier seien damit eine bedeutende Rohstoffquelle: „Für den Restmüll ist die Brötchentüte viel zu schade", meint Stefan Schreiter, Vorsitzender der DSD-Geschäftsführung. Genau das bestreitet das Lebensmittelhandwerk. „Es ist unverhältnismäßig, die Betriebe in dieses System zu zwingen. Diese Verpackungen enthalten meist Lebensmittelreste, deshalb werden sie vom Kunden zuhause im Restmüll entsorgt. Warum soll der Verbraucher für die Entsorgung nun doppelt zahlen“, fragt sich Edgar Hummelsheim, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern. Abfallexperten zweifeln generell am Sinn der Mischerfassung. PPK-Verpackungen werden in der Regel gemeinsam mit Druckerzeugnissen über die kommunale Altpapiersammlung erfasst.


„Die Kosten der so organisierten Altpapierentsorgung der Haushalte werden dabei nach einer 25/75-Prozent-Regel aufgeteilt: Für 25 Prozent der PPK-Erfassungsmenge des Grünen Punktes erhält der Entsorger als Vertragspartner des DSD ein Leistungsentgelt, das sich im wesentlichen nach gesammelter Menge pro Einwohner und Jahr ausrichtet. Für die übrigen 75 Prozent des Altpapiers, in der Regel Zeitungen und Zeitschriften, wird der Entsorger durch die Kommunen bezahlt“, weiß Professor Bernd Bilitewski von der TU-Dresden. Das Ganze sei nach seiner Auffassung ein ziemlich unsinniges Unterfangen: „Die Kosten der Erfassung und Sortierung von PPK-Verpackungen des Grünen Punktes liegen dreimal so hoch wie die vergleichbaren Kosten von graphischem Altpaier. Dennoch bezahlt der Bürger in der Regel über die Abfallgebühr 75 Prozent der Kosten für die gesamte Altpapiererfassung. Damit werden die Verpackungen des DSD durch die Gebührenhaushalte subventioniert“, kritisiert Bilitewski. Durch die Verschmutzung bei der Sammlung von DSD-Verpackungen und durch das größere Volumen erhöhten sich unverhältnismäßig die Kosten der Altpapiersammlung. Eine reine Erfassung und Sortierung von Zeitungen und Zeitschriften würde die Kommunen wesentlich weniger belasten.

medienbüro.sohn
V.i.S.d.P: Gunnar Sohn
Ettighoffer Strasse 26a
53123 Bonn
Germany

Telefon: +49 - 228 - 6 20 44 7
Telefax: +49 - 228 - 6 20 44 75
Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

KOSTENLOSE ONLINE PR FÜR ALLE
Jetzt Ihre Pressemitteilung mit einem Klick auf openPR veröffentlichen
News-ID: 175874 • Views: 1360

Diese Meldung Altpapier, Grüne Punkt-Gebühren und der Streit um klebrige Brötchentüten bearbeiten oder deutlich hervorheben mit openPR-Premium

Pressetext löschen Pressetext ändern

Mitteilung Altpapier, Grüne Punkt-Gebühren und der Streit um klebrige Brötchentüten teilen

Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Weitere Mitteilungen von medienbüro.sohn


Das könnte Sie auch interessieren:

Versandhändler müssen Beteiligungspflicht für Versandverpackungen ab dem 01.01.2009 selbst erfüllen
Versandhändler müssen Beteiligungspflicht für Versandverpackungen ab dem 01.01.2009 selbst erfüllen
… Äußerungen können sie diese Beteiligungspflicht nicht auf vorgelagerte Handelsstufen verlagern und insbesondere keine „vorlizenzierten“ Versandverpackungen verwenden. Versandverpackungen sind keine Brötchentüten Hintergrund: In Merkblättern einiger IHK werden bzw. wurden Versandverpackungen mit sog. „Serviceverpackungen“ gleichgesetzt und daraus gefolgert, …
Agentur+Leven+Hermann für Energieversorger BHAG
… erreichen die Zielgruppe an Orten, an denen sich das Heimatgefühl besonders stark erleben lässt: BHAG-Bierdeckel machen das Stadtwerk beim geselligen Feierabend zum Thema, Brötchentüten werben für die Stadtwerke beim morgendlichen Besuch des Bäckers. „Sowohl das große kreative Potential, als auch die stringente Analyse und Strategie der Agentur+Leven+Hermann …
Nonsens oder Konsens? Der Grüne Punkt auf Sinnsuche
Nonsens oder Konsens? Der Grüne Punkt auf Sinnsuche
… www.ne-na.de - "Miteinander." "Solidarisch." "Value for people." “Weil es um Werte geht”. “Um Welt“. Mit diesen kryptischen Botschaften startet der Müllsammler mit dem Kennzeichen „Grüner Punkt“ derzeit eine neue Imagekampagne. „Bis Ende des Jahres erscheinen in Tageszeitungen Anzeigen. Eine Seite mit dunkelgrünem Text auf hellgrünem Grund: ein Hilferuf …
HOMBURGER: Bundesregierung blamiert Deutschland beim Emissionshandel
HOMBURGER: Bundesregierung blamiert Deutschland beim Emissionshandel
… für die Umwelt und für die Wirtschaft. Mit seiner uneinsichtigen Haltung gefährdet Trittin die Akzeptanz des Klimaschutzes insgesamt. Bei diesem wichtigen Thema ist weder grüne Betonkopf-Mentalität angebracht, noch kann es sein, dass Wolfgang Clemenent dieses Thema zum eigenen Frustabbau über die Wahl Franz Münteferings benutzt. Jeder blamiert sich …
SPD-Lohmar - RSAG soll Papiertonnen kostenlos zur Verfügung stellen
SPD-Lohmar - RSAG soll Papiertonnen kostenlos zur Verfügung stellen
Die Rohstoffpreise – auch für Altpapier- steigen ständig. Das macht es der RSAG (Rhein-Sieg-Abfallbeseitigungsgesellschaft) möglich, das Altpapier mit Gewinn zu verkaufen und diese Einnahmen über die Gebühren den Haushalten wieder zukommen zu lassen. Wenn die RSAG allerdings die Zeichen der Zeit verschläft besteht die Gefahr, dass private Anbieter auch …
Logo
Altpapier umweltgerecht entsorgen
Die Entsorgung Punkt DE GmbH kümmert sich um eine umweltgerechte Entsorgung von Altpapier deutschlandweit. Berlin, 08.09.2011: Früher hat man als Kind mit Altpapiersammeln ein kleines Taschengeld verdienen können. Auch heute ist Altpapier immer noch ein wertvoller und gefragter Rohstoff. Viele Papierfabriken haben in den vergangenen Jahren ihre Produktion …
Duales System mit weniger Einnahmen: Betrug bei Lizenzgebühren des Grünen Punktes? - Profitorientierung des Müllsammlers umstritten
Duales System mit weniger Einnahmen: Betrug bei Lizenzgebühren des Grünen Punktes? - Profitorientierung des Müllsammlers umstritten
Köln, www.ne-na.de - Das Duale System Deutschland (DSD) mit dem "Grünen Punkt" für Verpackungsmüll nimmt der "Bild am Sonntag" zufolge immer weniger Lizenzgebühren ein. Dies gehe aus einer neuen Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) hervor. Als Ursache sehen Branchenkenner allerdings nicht Betrügereien, sondern die verstärkte Konkurrenz …
Neuer Streit über Novelle der Verpackungsverordnung
Neuer Streit über Novelle der Verpackungsverordnung
… oder auf Recyclingbasis, sind nach Gebrauch für die Kompostierung geeignet und biologisch abbaubar“, betont der HPV. Über die flächendeckende Sammellogistik gehe Altpapier mehrfach in Recyclingkreisläufe und erfülle so den Leitgedanken der Kreislaufwirtschaft. Es gebe daher für den Verordnungsgeber keine Rechtfertigung, BAW-Verpackungen von Entsorgungspflichten …
Rohstoffquelle Serviceverpackung
Rohstoffquelle Serviceverpackung
… finanziell an der kommunalen Papiersammlung. Faltschachteln für Müsli oder Kartons für Elektrogeräte, aber auch Serviceverpackungen wie Pizzakartons, Tragetaschen und Brötchentüten unterliegen seit 1991 der Verpackungsverordnung. „Sie gehören in die Altpapiersammlung“, erklärt Stefan Schreiter, Vorsitzender der DSD-Geschäftsführung. „Selbstverständlich …
Bund-Länder-Anhörung: Streit um Trittbrettfahrer bei der Verpackungsentsorgung
Bund-Länder-Anhörung: Streit um Trittbrettfahrer bei der Verpackungsentsorgung
… sich bislang auf Transport-, Um- und Verkaufsverpackungen, auf Altbatterien, Autos und Elektrogeräte. Keine Produktverantwortung konnte durchgesetzt werden etwa für Altpapier, Nicht-Verpackungs-Glas, Bau- und Abbruchabfälle, Altholz, Sperrmüll, Teppiche, Textilien. „Durch das Grüne Punkt-System wurde lediglich ein neues Erfassungs- und Verwertungssystem …

Sie lesen gerade: Altpapier, Grüne Punkt-Gebühren und der Streit um klebrige Brötchentüten