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Klimaschutz auf Schiene: Mit 5 Millionen Euro intelligent ans Ziel

Klima- und Energiefonds: Call zur Attraktivierung des Öffentlichen Personennahverkehrs

Wo staut es sich gerade? Welcher Zug fährt pünktlich? Wird gerade eine Baustelle aufgebaut? Und was kostet die Fahrt eigentlich? Fragen, die sich jeder stellt, der eine Reise tut. Informationssysteme, die diese Fragen aktuell und einfach beantworten und dabei österreichweit Verkehrsdaten miteinander verknüpfen, sind Ziel des Klima- und Energiefonds-Programmes "Attraktivierung desÖffentlichen Personennahverkehrs - technische Grundlagen", das mit seinem Start in die zweite Runde geht und mit insgesamt fünf Millionen Euro dotiert ist.

Schritt für Schritt sollen Maßnahmen gesetzt werden, "damit wir schneller, sicherer und umweltfreundlicher von A nach B gelangen", sagt Infrastrukturministerin Doris Bures zur aktuellen Ausschreibung des Klima- und Energiefonds, deren Ziel es ist, Maßnahmen zu initiieren, die Verkehrsdaten- und informationen intelligent für die Nutzer zusammenführen. Fahrplanabfragen unterschiedlicher Betreiber oder Verkehrsverbünde, Navigationsgeräte, Echtzeit-Fahrplananzeigen an Haltestellen, Sensoren, die Geschwindigkeiten messen und damit Staus verhindern oder Systeme, die bei Unfällen automatisch Einsatzkräfte alarmieren, stehen heute schon zur Verfügung. Jetzt geht es darum, diese Informationssysteme intelligent miteinander zu verknüpfen. Denn "wenn es intelligente Fortbewegungsmittel geben soll, dann brauchen diese auch die nötige Infrastruktur", so die Ministerin. Mit dem vom BMVIT initiierten Programm sollen Maßnahmen gefördert werden, die zu einer langfristigen, effizienten und nutzerorientierten Bereitstellung aktueller und qualitativ hochwertiger Verkehrsdaten und -informationen beitragen.

Europaweit einzigartig - erste Ergebnisse liegen vor

Mit dem ersten Call "Attraktivierung des ÖPNV - technische Grundlagen" des Klima- und Energiefonds wurde 2009 ein europaweit einzigartiger Prozess gestartet: Die österreichweite Vereinheitlichung von Datenbeständen im Bereich "Verkehrsinfrastruktur" und "Verkehrsangebot" von Gebietskörperschaften und anderen Akteuren im öffentlichen Umfeld. Mittlerweile liegen vielversprechende Zwischenergebnisse vor. In Kärnten wird das Projekt GIP.AT aktiv voran getrieben, GIP.GV.AT wird durch den Verkehrsverbund Ostregion und das Land Niederösterreich federführend betreut. Die ASFINAG arbeitet am Projekt VAO - Verkehrsauskunft Österreich. "Die Erfolge des ersten Calls haben uns klar signalisiert, dass wir mit unserem Förderprogramm richtig liegen. Nun gilt es, Bestehendes weiter zu entwickeln und Richtung Marktreife zu bringen", erklärt die Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, Theresia Vogel.

Drei Arbeitsschwerpunkte geben richtungsweisende Impulse

Drei Arbeitsschwerpunkte kennzeichnen daher den diesjährigen Call: Add Ons, die die drei Arbeitsschwerpunkte des Vorjahres ergänzen, Betreibermodelle, die den nachhaltigen Betrieb der geschaffenen Instrumente sicherstellen und Pilotprojekte, die konkrete, innovative Anwendungen auf regionaler/sektoraler Ebene vorsehen. "Mit dem Programm wollen wir richtungweisende Impulse geben, so viel Verkehr wie möglich von der Straße auf ökologischere Verkehrsträger, wie die Bahn, zu verlagern. Durch den gemeinsamen Einsatz für nachhaltige Technologien legen wir die Basis für eine umweltfreundliche Mobilität", so die Ministerin.

Als langfristiges Ziel des Programms beschreibt Theresia Vogel: "Wir wollen den Verkehr, der 26% der Treibhausgas-EmissionenÖsterreichs ausmacht, weg von der Straße in öffentliche Verkehrsmittel bringen. Fundierte, aktuelle Informationen, die zeigen, dass der öffentliche Verkehr finanziell und zeitlich eine echte Alternative zum Auto ist, sind dabei unser bestes Argument."

Detailinformationen zum Call

Der Call richtet sich an Gebietskörperschaften auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene, an Verkehrsinfrastrukturbetreiber, Verkehrsverbünde und an österreichweit tätige Anbieter von Verkehrsdienstleistungen. Insgesamt stehen bis zu 5 Millionen Euro zur Verfügung, die sich auf die 3 Teilbereiche Add Ons (35%), Betreibermodelle (max. 5 %) und (Piloten 60 %) aufteilen. Gefördert wird die Vergabe von Dienstleistungsaufträgen, Investitionen, Eigenleistungen von privatrechtlich organisierten Projektpartnern, der Ankauf von Lizenzen und Softwareausstattung und Datenzukäufe sowie Schulungen.

Der Call schließt für die Bereich Add Ons und Pilotprojekte jeweils am 20.12.2010, Einreichungen für Betreibermodelle müssen bis zum 30.10.2010 einlagen. Beurteilt werden die Projektanträge durch eine Jury.

Nähere Informationen erhalten Förderwerber unter www.klimafonds.gv.at oder bei der Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft (SCHIG) unter +43(0)1/8127343-1406


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /