Burgenlands Mehrfamilienhäuser setzen in Zukunft auf Solarwärme

Wirtschaftliche Lösungen wurden vorgestellt und werden im Burgenland unterstützt

Rund 150 Vertreter von Wohnbauträgern, Hausverwaltungen, Installateuren, Architekten und weitere Energie-Profis konnten am Freitag, 30. November 07 zur Veranstaltung "Solarwärme für Burgenlands Mehrfamilienhäuser" von Landeshauptmann Hans Niessl und BEGAS Geschäftsführer Mag. Alois Grath begrüßt werden. Die Fachtagung wurde vom klima:aktiv Programm solarwärme in Kooperation mit dem Land Burgenland und der BEGAS organisiert und durchgeführt.

Die Aktualität und Wichtigkeit des Themas für den burgenländischen Wohnbau zeigte Landeshauptmann Niessl in seiner Eröffnungsrede deutlich auf: ‘Die Nutzung von thermischer Solarenergie für das Heizen und die Warmwasserbereitung ist in unserem Bundesland mit über 300 Sonnentagen im Jahr äußerst wichtig. Das Land Burgenland unterstützt die Installation von thermischen Solaranlagen mit attraktiven Förderungen. Als Landeshauptmann ist mir der verstärkte Einsatz von Solarwärme im Wohnbau sehr wichtig,"

‘Sonnenkollektoren sind Architektur!’ – dies bewies Architekt Georg W. Reinberg eindrucksvoll mit seinem Vortrag und bewies mit einer Vielzahl von Entwürfen und vor allem realisierten Solararchitektur-Projekten, dass Kollektoren nicht auf dem Dach ‘versteckt’ werden müssen.

Im Technikteil der Tagung wurden die derzeit effizientesten solarunterstützten Wärmeversorgungssysteme vorgestellt, die zu einer Verbesserung der Gesamteffizienz der Wärmeversorgung in Kombination mit Solarenergienutzung führen. Durch die Berücksichtigung von wenigen ‘Erfolgsfaktoren’ lassen sich Solaranlagen so planen, ausführen und betreiben, dass hohe Erträge und hohe Wirtschaftlichkeitskennzahlen erzielbar sind. In seinem Vortrag ging Ing. Christian Fink, Programmleiter des klima:aktiv Programms solarwärme auf diese Faktoren im Detail ein und wies auf die Wichtigkeit eines umfassenden Planungsansatzes, einer gut dokumentierten Inbetriebnahme- und Optimierungsphase und die Beauftragung von gut ausgebildeten Partnern, wie z. B. den ‘Zertifizierten Solarwärmeplanern und –installateuren’, hin.

Für Wohnbauträger ist neben einer umweltgerechten Wärmeversorgung mit geringen Emissionen auch die Frage der Wirtschaftlichkeit von thermischen Solaranlagen als Entscheidungskriterium für die Investition von Bedeutung. Um den Einsatz der Technologie zu fördern gewähren alle Bundesländer Förderungen bei Installation einer thermischen Solaranlage. Die aktuelle Fördersituation im Burgenland beschrieb der Leiter der Wohnbauförderung Burgenland WHR Karl-Heinz Heschl in seinem Vortrag. So werden im Burgenland 30% der Investitionskosten in Form eines Direktzuschusses gestützt. Gleichzeitig werden für Solaranlagen auch Ökopunkte im Rahmen der Neubauförderung vergeben und verbessern so die Förderungshöhe.
Zusammenfassend wurden im Beitrag von DI Thomas Müller, klima:aktiv solarwärme jene Faktoren dargestellt, welche die Wirtschaftlichkeit von thermischen Solaranlagen im Geschoßwohnbau wesentlich beeinflussen. So können in Abhängigkeit des ersetzten Energieträgers Amortisationszeiten von zehn bis fünfzehn Jahren erreicht werden. In den folgenden Jahren erwirtschaftet die Solaranlage reale Gewinne. Insgesamt trägt die Solaranlage so zu einer Reduktion der Betriebskosten für die Bewohner und zu einer langfristigen Wertsicherung der Immobilie bei.

Einen interessanten Einblick in die Erfahrungen des gemeinnützigen Wohnbauträgers gswb konnte Helmut Meisl, Leiter der Haustechnik, dem Fachpublikum bieten, da die gswb thermische Solaranlagen bei jedem Neubauprojekt als Standardtechnologie einsetzt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /