© Klima- und Energiefonds/APA-Fotoservice/Preiss
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Die Zukunft der Erneuerbaren Energie

Umweltminister Berlakovich will Energieautarkie für Österreich - Experten sehen große Chancen für den Arbeitsmarkt und ein energieautarkesÖsterreich

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion "Die Zukunft der Erneuerbaren Energie" diskutierte diese Woche eine international besetzte, hochrangige ExpertInnenrunde mit Bundesminister Nikolaus Berlakovich über "Die Zukunft der Erneuerbaren Energie"

Klimafonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth stellte in einem kurzen Statement einige Projekte vor: "Wir haben eine breite Förderpalette von der Forschung bis hin zur Markteinführung. Im Hinblick auf die Forschung bei Erneuerbaren Energien ist es wichtig, neue Materialien und neue und effizientere Technologien zu erforschen. Diese innovativen Technologien müssen natürlich auch auf den Markt gebracht werden." Wie er die Zukunft der Erneuerbaren Energien sieht, beschreibt er so: "In der Zukunft gibt es intelligente Haushalte, jedes Elektrogerät kommuniziert über das Internet miteinander und mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach. Wird Energie durch Sonnenkraft erzeugt, wird diese gespeichert und bei Bedarf abgeholt. So sind viele Haushalte - und wenn wir über die Grenzen denken auch die Energienetze zwischen Staaten - miteinander verbunden und kommunizieren bei Energieproduktion und -verbrauch. Das alles ist machbar, und unser Ziel ist es, diese intelligenten Lösungen Realität werden zu lassen".

Im Anshluss standen die spannenden Herausforderungen und Chancen von Erneuerbaren Energien für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Mittelpunkt des Gesprächs, an dem Stefan Rahmstorf, Klimaforscher, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung - Matthias Horx, Zukunftsforscher - Joachim Buse, Leiter Projekt Aviation Biofuel, Lufthansa - Winfried Hoffmann, Vice President EPIA, CTO von Applied Materials - Karin Kneissl, Journalistin - Sigrid Stagl, Expertin für Umweltwirtschaft, WU Wien teilnahmen , moderiert wurde von Monika Langthaler.

Autos, die in der eigenen Garage mit Solarstrom vom Dach aufgeladen werden, intelligente Häuser, die selbst vor Ort mehr Energie produzieren, als sie benötigen, Fabriken, die nachwachsende Rohstoffe nutzen- teilweise jetzt schon Realität. Zahlreiche Möglichkeiten wurden diskutiert, wie das Leben künftig in Österreich, in Europa und auf der ganzen Welt aussehen könnte.

Umweltminister Niki Berlakovich: "Ich will ein energieautarkes Österreich, wo wir sämtliche Energie im eigenen Land erzeugen und unsere Klimaschutzziele erreichen. Ich sehe dabei die Gemeinden als wichtige Partner. Daher hat der Klima- und Energiefonds das Förderprogramm "Klima- und Energie Modellregionen" gestartet. 37 Regionen in ganz Österreich sind schon dabei und wollen energieautark werden, einige mehr stehen nun in den Startlöchern. Wir haben mit Güssing die erste energieautarke Stadt Österreichs, wo mehr Energie aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt wird, als die Menschen dort brauchen. Viele Bürgermeister und Bürgermeisterinnen aus Österreich wollen dieses Modell nun nachleben, denn es ist gut für unsere Umwelt und schafft "green jobs".

Die internationalen Experten sind sich einig, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien unvermeidbar ist, da nicht nur die Ressourcenknappheit, sondern auch das Klimaproblem ein zentrales Thema der Zukunft sein wird. Vor allem Industrieländer können einen großen Beitrag leisten und Österreich ist laut Stefan Rahmstorf, Professor für physikalische Ozeanographie und Wissenschaftler am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, auf einem guten Weg - denn allein bei der Windkraft war die Wachstumsrate in den letzten 20 Jahren jährlich bei rund 20 Prozent. "

Erneuerbare Energien erreichen Umweltschutzziele

Durch den Umstieg auf erneuerbare Ressourcen kann Österreich sämtliche Energie, die das Land braucht, selbst erzeugen. Dadurch erreicht Österreich nicht nur Umweltschutzziele und spart sich damit verbunden internationale Strafgelder, gleichzeitig bedeutet das auch die Unabhängigkeit vom internationalen Energiemarkt, die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort und somit regionale Entwicklung.

Hinweis: Obwohl unser Umweltminister für ein energieautarkes Österreich eintritt, hält er den Neubau von Gaskraftwerken und somit neue Erdgaspipelines für notwendig. Derzeit werden Enteignungen im Zuge des Ausbaus der Pipelines durchgeführt. Die Leitungen werden auch durch erdbebengefährdete Gebiete gebaut, wie aus der Datenbank des Lebensministeriums ersichtlich wird.

Können wir unseren Minister davon überzeugen, dass wir keinen weiteren Ausbau der fossilen Energien zur Steigerung der Versorgungssicherheit und der Erreichung eines energieautarken Österreichs benötigen?


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /