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Intensiver Dialog über eine zukunftsfähige Energieversorgung

Tagungsräume im Wasserkraftwerk Mittweida

Tagungsräume im Wasserkraftwerk Mittweida

Das bestehende Stromnetz wird den künftigen Anforderungen, die sich aus dem Ausbau der erneuerbaren Energien ergeben, nicht mehr gerecht. Schon heute stößt die Infrastruktur an ihre Grenzen: wenn zu Spitzenzeiten zu viel Strom im Netz ist, müssen Windanlagen gedrosselt und Ausgleichszahlungen an Betreiber geleistet werden. Das ist weder effektiv noch zukunftsfähig.


Fazit: es gibt viel Gesprächsbedarf zwischen den Akteuren der Energiebranche. Die Hochschule Mittweida hat das erkannt und hieß Netzbetreiber und Windparkprojektierer im eigenen Haus Willkommen – mit erstaunlichen Ergebnissen.
Das Ziel des Workshops am 10. November im Wasserkraftwerk Mittweida wurde mutig gesteckt. Auf der operativen Arbeitsebene sollten Antworten auf die Fragen gefunden werden, die der Gesetzgeber offen gelassen hat: Wann soll der Netzausbau beginnen? Wie wird die Erweiterung mit den Regionalbeschlüssen und den Strategien der Projektierer synchronisiert? Welche Herausforderungen stellt das Repowering an das Netz und bestehende Einspeisepunkte?
Für diese fachliche Diskussion holte der Leiter des Instituts für Energiemanagements, Prof. Hartig, die Vertreter der Netzbetreiber envia Verteilnetz und E.ON Thüringer Energie sowie die Planungsunternehmen WSB Neue Energien und Ostwind an einen Tisch. Das sind genau die Marktbeteiligten, die aufgrund der Rechtslage selten vorurteilsfrei miteinander sprechen und gemeinsam nach alternativen Lösungswegen suchen. Der neutrale Boden der Hochschule bot schließlich das ideale Umfeld für ein sachliches und lösungsorientiertes Gespräch.

Vor allem im strukturschwachen Osten der Bundesrepublik der Netzausbau dringend notwendig. Die regionalen Netzbetreiber haben diese Herausforderungen bereits erkannt und Millionen investiert. Allerdings verzögern sich die Genehmigungen und dadurch sind Planungszeiten von über 10 Jahren keine Seltenheit. Zwischenzeitlich steigen die Anforderungen an das Netz – der Anspruch jedoch, kosteneffizient auszubauen, bleibt. Probleme, die Projektierer nur zu gut kennen. Ein Großteil der Bürger befürwortet den Ausbau der erneuerbaren Energien und des Netzes, lehnt aber Windenergieanlagen und Strommasten in unmittelbarer Nachbarschaft ab. Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und Thematisierung vor Ort können den Vorurteilen entgegenwirken und sind die Grundlage für eine breite Akzeptanz der regenerativen Energien.
Aber auch im operativen Geschäft finden sich zahlreiche Optimierungspotentiale: verschiedene Netzanschlussanträge für Windenergieanlagen auf demselben Gebiet geben dem Netzbetreiber keine verlässliche Information über die tatsächlich anzuschließende Nennleistung – jeder Projektierer prognostiziert in unterschiedlicher Höhe. Eine öffentlich zugängliche Datenbank über geplante Projekte würde den Netzbetreibern zahlreiche Informationen liefern.
Einspeisepunkte für jede Einzelanlage oder für kleine Windparks sind ebenfalls ineffektiv – wenn sich die verschiedenen Planer einen Anschlusspunkt teilen, würde das die Anschlussbedingungen ans Netz erleichtern und den Verwaltungsaufwand bei den Netzbetreibern senken. Doch wie finden die Planer zusammen? Wer moderiert den Austausch?
„Aus unserer Sicht ist die Grundlage für das Offenlegen von Planungsunterlagen vor allem ein vertrauensvoller Umgang. Das ist in einem wettbewerbsintensiven Markt, wie dem der Projektentwicklung, besonders schwierig. Wir können als Hochschule an dieser Stelle die Rolle des neutralen Moderators übernehmen.“ fasst Professor Hartig das künftige Aufgabenfeld zusammen.
Doch nicht nur die Planer müssen sich austauschen, auch auf Seiten der Netzbetreiber gibt es Abstimmungsbedarf: eine intensive Zusammenarbeit der Energieversorger an den Grenzen der Netzgebiete kann im Einzelfall für den Anschluss eines Windparks entscheidend sein. Die nötigen Informationen dafür könnten ebenfalls bei der Hochschule gesammelt und koordiniert werden.

Der Workshop mit Planern und Netzbetreibern zeigt, dass der Gesprächs- und Koordinierungsbedarf groß ist. Alternative Lösungswege sind nötig, um den langfristigen Ausbau der erneuerbaren Energien und des Stromnetzes zu sichern. Denn vor allem die Vertreter vor Ort, d.h. die Planungsingenieure und Netzkoordinatoren setzen die Anforderungen der Gesetze um. Mit einem neutralen Partner Hochschule können Vertreter mit gegensätzlichen Interessenslagen an einem Tisch sitzen und gemeinsame, praxistaugliche Lösungen finden.

Aus dieser Erkenntnis heraus wurde mit dem Dialog zwischen dezentralen Stromeinspeisern und Netzbetreibern der Grundstein für regelmäßige Diskussionsrunden gelegt. Geplant sind mindestens zwei Veranstaltungen pro Jahr, bei denen sich die vertretenen Projektierer und Energieversorger treffen möchten – koordiniert vom Lehrstuhl Energiemanagement der Hochschule Mittweida.
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