© Nationalpark Donauauen
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Donauauen- Nationalpark-Forum 2010: Zahlreiche Gäste und rege Diskussionen

Grundwasser im und um die Region des Nationalpark Donau-Auen als Thema

Das Thema des diesjährigen Nationalpark-Forums 2010, ‘Grundwasser im und um die Region des Nationalpark Donau-Auen’, fand bei der umliegenden Bevölkerung regen Anklang und Zustimmung. Zahlreiche BewohnerInnen der Nationalpark-Gemeinden, Betroffene und Interessierte besuchten die Veranstaltung im Schloss Orth. Bei der anschließenden Publikumsdiskussion wurde individuellen Fragen auf den Grund gegangen und diskutiert.

Das Nationalpark-Forum 2010 fand im Veranstaltungszentrum im Schloss Orth statt. Rund 110 Gäste, vorwiegend aus den umliegenden Regionen und Randbezirken Wiens, aber auch zahlreiche BewohnerInnen des Ortes, nahmen an der Veranstaltung teil.

Das Thema Grundwassers hat hier in der Region des Marchfelds, aber auch im Nationalpark Donau-Auen, eine wichtige Bedeutung. Seit Anfang des Jahres rückt die Thematik bei betroffenen Personen sowie umliegenden Gemeinden in den Gesprächsmittelpunkt. Grund dafür sind die hohen Grundwasser-Stände in Teilen der Region, und die damit einhergehenden Veränderungen. Viele Gemeinden haben Probleme mit überschwemmten Kellern.

Die Ursachen der Grundwasserschwankungen und die weitere Entwicklung des Wasserstandes sind daher für viele MarchfeldbewohnerInnen ein wichtiges Thema.

Deshalb hat sich die Nationalpark Donau-Auen GmbH dieses Jahr dazu entschlossen, das alljährliche Nationalpark-Forum der Grundwassersituation im Marchfeld und in den Donau-Auen zu widmen. Die Moderation des Programms übernahm heuer Ing. Thomas Neumair, langjähriger Mitarbeiter der ÖBf.

Eingeleitet wurde die Podiumsdiskussion mit Impulsreferaten der eingeladenen ExpertInnen.

Direktor des Nationalpark Donau-Auen, Mag. Carl Manzano freute sich über die große Teilnahme, und wies zu Beginn des Abend darauf hin, dass das Grundwasser und die Donau-Auen bereits in den frühen 80er Jahren, als das Kraftwerk hätte gebaut werden wollen, ein viel diskutiertes Thema war. Heute, rund 26 Jahre später, führt der hohe Grundwasserspiegel wieder zu einer intensiven Beschäftigung mit diesen Fragen und zu steigendem Gesprächsbedarf. Manzano ist überzeugt davon, dass es wichtig ist, bei allen Eingriffen in den Gewässerhaushalt vorausschauend zu denken und langfristig zu planen.

DI Wolfgang Neudorfer, GF der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal verschaffte dem Publikum einen Überblick über die verschiedenen Einflussfaktoren auf das Grundwasser. Der Veränderung des Grundwasserspiegels bei geringen, bzw hohen Niederschlägen, als bedeutendsten Faktor, sowie die Entwicklung des Grundwasserspiegels seit den 40er Jahren stand dabei im Vordergrund.

Univ. Prof. DI Dr. techn. Alfred Paul Blaschke, vom Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie erläuterte in seinem Vortrag den Einfluss der Donau auf den Grundwasserspiegel, und die unterschiedlichen Arten der Interaktion zwischen Donau und Grundwasser.

Dr. Christian Baumgartner, Bereichsleiter Natur & Wissenschaft im Nationalpark Donau-Auen wies in seinem Vortrag auf die Bedeutung und Funktion alter Gerinne und Gewässersysteme hin. Die Reaktivierung alter Mäander und Flussläufe, wie zum Beispiel die Reaktivierung des Fadenbachs, könne bei steigendem Grundwasserstand oder Hochwasser, Teile des Wassers ableiten, und langfristig betrachtet, eine positive Entwicklung auf den Grundwasserkörper haben.

Anschließend gab es für InteressentInnen die Möglichkeit, im Zuge einer Publikumsdiskussion den Experten Fragen zu stellen und Unklarheiten aus dem Weg zu räumen. Viele AnrainerInnen und Betroffene ergriffen die Chance um sich über Projekte und Vorhaben zu informieren, und ihren Standpunkt klar zu definieren. Ein reger Diskurs und abwechslungsreicher Meinungsaustausch folgte.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /