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VIRUS: Donauraumstrategie ohne Altlasten!

Donau darf nicht zum Rhein werden

Beträchtlichen Verbesserungsbedarf ortet die Umweltorganisation VIRUS bei der von Regionalkommissar Hahn heute vorgestellten Donauraumstrategie. Sprecher Wolfgang Rehm: " Wir brauchen eine Altlastenbeseitigung in mehrfacher Hinsicht, zum einen muss die Strategie stärkeres Augenmerk auf die Beseitigung von Umweltbomben wie Rotschamm-Deponien im gesamten Donaueinzugsgebiet legen, zum anderen dürfen planerische Altlasten aus der Stalin-Ära wie die unselige bottleneck-Diskussion aber auch unzulässige Vergleiche zwischen Rhein und Donau nicht länger den Erfolg der Donauschifffahrt gefährden."

Wie VIRUS betont, kann sich eine umfassende Strategie für die gesamte Donau nicht nur auf Randprobleme wie die Donauschifffahrt fokussieren, und es verstehe sich von selbst dass eine positive sozioökonomische Entwicklung nur möglich ist, wenn die Bedrohung der Vergiftung ganzer Landstriche beseitigt werden. "Die Donau selbst stellt ihren Anwohnern eine Vielzahl von Leistungen bereit, die Nutzung als Wasserweg ist nur ein Aspekt der auf die anderen Rücksicht nehmen muss, " so Rehm. Zu einer positiven undökologieverträglichen Entwicklung der im Güterbereich stagnierenden Donauschifffahrt wären neben der Erhöhung der Wegekosten auf der Straße auch die dringend notwendige Evaluierung angeblicher Flaschenhälse für den Schiffstransport nach ökonomischen wieökologischen Kriterien erforderlich. "Der angebliche "bottleneck"östlich von Wien die größte Transportkapazität auf der gesamten oberen Donau zwischen Regensburg und Budapest auf und ist höher als in den gestauten Abschnitten", betont Rehm und zeigt sich erfreut dass die Notwendigkeit dieser Evaulierung jetzt im Regierungsübereinkommen der Stadt Wien festgehalten wurde.

Als unzulässig weist VIRUS auch Vergleiche der Donau mit dem Rhein zurück: "Es stimmt, dort werden zehnmal mehr Güter transportiert, das liegt aber an den wirtschaftsgeographischen Rahmenbedingungen, der auf den Rhein und seine Nebenflüsse orientierten Industrie mit einer Vielzahl von Werkshäfen und geringeren Transportentfernungen," so Rehm. Er betont allerdings, dass sich diese Bedingungen nicht auf die Donau übertragen ließen: "Die Strukturen im Donauraum sind andere. Die Industrialisierung des Rheins hatte ihren ökologischen Preis, es wäre kontraproduktiv, trotz nicht gegebener Kopierfähigkeit die Naturparadiese an der Donau einem vergeblichen Industrialisierungsversuch zu opfern"

Die Antworten der Zukunft würden in deutlich flexibleren Ansätzen liegen: "Konzepte, wie das von uns an die EU-Kommission übermittelte "Danube Navigation 21" setzen auf größerer Flexibilität angesichts einer unabhängig von Ausbaumaßnahmen jedenfalls begrenzten Zuverlässigkeit der Wasserstraße und machen in Verbindung mit noch deutlich erweiterbaren River-Information-Services bislang nicht wahrgenommene Potenziale, die gerade natürliche Flüsse bieten, nutzbar.



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