© VCÖ Verkehrsclub Österreich - www.vcoe.at
© VCÖ Verkehrsclub Österreich - www.vcoe.at

2,8 Milliarden Auto-Kilometer durch den Besuch von Einkaufszentren

Einkaufszentren am Stadtrand sind große Verkehrserreger, gerade in der Vorweihnachtszeit. Dadurch werden rund 500.000 Tonnen CO2 verursacht.

‘Fahr nicht fort, kauf im Ort’ schützt Klima und stärkt die Regionalwirtschaft.
Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass rund 2,8 Milliarden Kilometer pro Jahr für die Fahrt zu und von Österreichs Einkaufszentren mit dem Auto zurückgelegt werden. Dadurch werden rund 500.000 Tonnen CO2 verursacht. Wer einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchte, erledigt die Weihnachtseinkäufe zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Öffentlichen Verkehrsmitteln.

‘Wer die Weihnachtseinkäufe mit dem Auto erledigt, kauft indirekt einen schweren CO2-Rucksack ein. Bei einer zehn Kilometer langen Autofahrt sind es immerhin fast zwei Kilogramm CO2’, macht VCÖ-Experte DI Martin Blum aufmerksam.

Zentrumsnahe Einkaufstraßen haben eine deutlich klimafreundlichere Mobilitätsbilanz. So kommen 90 Prozent der Kundinnen und Kunden der Wiener Einkaufsstraßen mit den Öffis, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, nur zehn Prozent mit dem Pkw. Zu Einkaufszentren am Stadtrand kommen bis zu 97 Prozent mit dem Auto. ‘Je mehr Parkplätze angeboten werden, umso mehr Autoverkehr wird verursacht’, so VCÖ-Experte Blum. Staus sind die Folge. In Österreich gibt es insgesamt rund 190 Einkaufszentren. Eine VCÖ-Untersuchung zeigt, dass Österreichs Einkaufszentren rund 2,8 Milliarden Autokilometer pro Jahr verursachen. Das entspricht der Distanz von 70.000 Mal um die Erde, verdeutlicht der VCÖ. In Summe werden dadurch rund 500.000 Tonnen CO2 verursacht.

‘Gerade die Vorweihnachtszeit führt uns vor Augen, wie unsere Einkaufsmobilität das Klima belasten kann. Und die Klimakonferenz in Cancun macht deutlich, wir dramatisch die globale Klimasituation ist. Umso wichtiger ist es, dass auch die Politik handelt und Maßnahmen setzt’, betont VCÖ-Experte Blum. Der VCÖ schlägt daher eine Parkplatzabgabe für Betreiber von Großparkplätzen vor. In einem ersten Schritt kann die Abgabe etwa 500 bis 1.000 Euro pro Stellplatz und Jahr betragen. Die Erträge können für die Verbesserung der Nahversorgung, die Förderung der regionalen Wirtschaft und für die Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs verwendet werden. Abgaben dieser Art gibt es beispielsweise in Schweizer Kantonen.

VCÖ: Einkaufszentren bieten viele Parkplätze an (Daten laut Informationen der Einkaufszentren)

SCS: mehr als 10.000 Pkw-Parkplätze
Europark Salzburg: 4.200 Pkw-Parkplätze
Einkaufszentrum Graz-Seiersberg: die Betreiber geben trotz Anfrage keine Information
Plus City: 3.250 Pkw-Parkplätze
DEZ Innsbruck: 3.000 Pkw-Parkplätze
Outlet-Center Parndorf: 3.000 Pkw-Parkplätze

Atrio Villach: 2.000 Parkplätze
Shopping City Nord: 1.500 Pkw-Parkplätze
Messepark-Dornbirn: 1.300 Parkplätze

Sillpark: 860 Pkw-Parkplätze
EO Einkaufszentrum Oberwart: 750 Pkw-Parkplätze
Inntalcenter (Tirol): 500 Pkw-Parkplätze


Quelle: VCÖ 2010



Verwandte Artikel:


_____
Weitere Infos: VCÖ

Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /