LEIPZIG. (Ceto) Bis zum Nachmittag sind die Rohölnotierungen von ihren Tageshochs auf das Niveau von heute Morgen zurückgekehrt. Nordseeöl (Brent) kostete demnach knapp 97 Dollar pro Barrel, US-Leichtöl (WTI) schlug mit 89,50 Dollar zu Buche. Über die gesamte Woche betrachtet wurde die amerikanische Leitsorte WTI rund zwei Dollar günstiger, Nordseeöl verlor etwas weniger.
In den generellen Aufwärtstrend der Ölpreise – alle maßgeblichen Institutionen prognostizieren für das laufende Jahr einen steigenden Bedarf – platzte die Nachricht von stark gestiegenen US-Reserven. Einige Analysten sehen darin die logische Konsequenz auf Entwicklungen am Ende des Vorjahres, als die Vorräte deutlich abgenommen hatten – wohl mehr aus steuerlichen Gründen als wegen eines sprunghaft angestiegenen Bedarfs in den Märkten, so die Vermutung. Das kommt nun offenbar wie ein Bumerang zurück und belastet die Preise. Einen weiteren Grund sieht „Commerzbank Corporates & Markets“ in der höheren Beimischungsquote für Ethanol in Benzin in den USA: Ab diesem Jahr sind 15 Prozent erlaubt, weniger Benzin wird benötigt.
Allerdings: Esyoil-Experte Klaus Bergmann rechnet damit, dass der nächste Anstieg der derzeit belasteten Notierungen nicht lange auf sich warten lässt: „China macht die Lokomotive mit einem Wachstum von über zehn Prozent bei erträglicher Inflationsrate, Europa übertrifft die Erwartungen und in den USA kommen Arbeits- und Häusermarkt nun auch wieder aus dem Tal der Tränen heraus.“
Auch auf dem hiesigen Heizölmarkt wies die Tendenz heute nach unten. Im Bundesdurchschnitt reichte der Handel seinen Kunden einen Vorteil von 51 Cent pro 100-Liter-Partie Heizöl EL (Gesamtmenge 3.000 Liter) weiter, das ergab die bundesweite Erhebung von BRENNSTOFFSPIEGEL und mineralölrundschau. Somit lag der Preis bei 76,88 Euro – leicht unter dem bisherigen Monatsdurchschnitt von 77,28 Euro. Im Wochenverlauf wurde die 100-Liter-Partie in der Summe sogar gut einen Euro günstiger – angesichts der erwarteten niedrigen Temperaturen in den kommenden Tagen eine willkommene Entwicklung, sofern der Inhalt des heimischen Heizöltanks zur Neige geht.
Die Entwicklung der einheimischen Heizöl-Endverbraucherpreise im Bundesdurchschnitt und in den einzelnen Bundesländern zeigen die Grafiken auf dem Energieportal www.brennstoffspiegel.de in der Rubrik Marktdaten. Regionale Abweichungen sind marktbedingt jederzeit möglich.
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Heizölpreis 21. Januar: Handel reicht Abschläge weiter
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Frank Urbansky
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