ÖGNI: 2011 wird Jahr der Nachhaltigkeit

Erste Zertifikate bereits verliehen / Überwältigende Teilnahme am Bauherrenkongress in Linz

Die Immobilienwirtschaft geht in Richtung Nachhaltigkeit. Nicht nur aufgrund seiner Präsenz bei den ersten Fachveranstaltungen und Kongressen des Jahres ist Nachhaltiges Bauen und Bewirtschaften für ÖGNI-Präsident Philipp Kaufmann Top-Thema des Jahres 2011. Auch die ersten Zertifizierungen der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (ÖGNI) machen bereits Schlagzeilen. Erstmals zeichnete die ÖGNI auf der Bau 2011 in München ein Verwaltungsgebäude in Rumänien aus: das Unternehmen EGGER erreichte bei der Gebäudezertifizierung nach dem DGNB-System einen Erfüllungsgrad von 84 Prozent. Zwei Tage später erhielten im Rahmen des Bauherrenkongresses in Linz auch in Österreich zwei Gebäude eine DGNB-Zertifizierung: Ausgezeichnet wurden das ETECHCENTER der E-Holding in Linz sowie das Bürogebäude MARXIMUM von HOCHTIEF Development Austria in Wien.

Blue Buildings, jene neue Generation an Gebäuden, die inökologischer, ökonomischer und sozio-kultureller Sicht höchsten Anforderungen entsprechen, stehen im Mittelpunkt der Diskussion um die Zukunft des Bauens. Im Rahmen der Fachmesse Bau in München wurde mit dem Verwaltungsgebäude des Unternehmens EGGER jetzt erstmals ein rumänisches Gebäude von der ÖGNI ausgezeichnet. Jana Sprockhoff von EGGER begründet dieses Engagement wie folgt: "Im Ergebnis hat sich bestätigt, dass Gebäude besonders nachhaltig sind, wenn sie einen hohen Dämm- und technischen Standard haben, ihren Energiebedarf aus erneuerbaren Energien decken und aus dem regenerativen Baustoff Holz gebaut sind." Durch Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs), die von unabhängigen Experten bestätigt wurden, konnte EGGER die Gebäudezertifizierung wesentlich erleichtern. EPDs enthalten als Ergebnis der Ökobilanz die notwendigen Informationen zu den Umwelteinwirkungen aus der Produktion und dem End-of-Life-Szenario. Für die Nutzungsphase liefern sie Informationen in Form von Prüfungen und Nachweisen wie zum Brandverhalten, zu bauphysikalischen Eigenschaften wie Wärmedämmung, Akustik und zum Emissionsverhalten zu Holzwerkstoffen.

Bauherrenkongress 2011: Gesund.Bauen

Rund 200 Experten aus der Immobilienbranche besuchten am 20. Jänner den vom Bauherrenberater M.O.O.CON und der ÖGNI erstmals ins Leben gerufenen Bauherrenkongress. Diskutiert wurden die Notwendigkeiten, der gegenwärtige Stand sowie die mittel- und langfristige Zukunftsvisionen des nachhaltigen Bauens und Bewirtschaftens von Gebäuden. Während der gesamten Veranstaltung wurden Vorträge und Inhalte über Twitter kommuniziert sowie dazu eingeladen, sich über die Kommunikationsplattform an den anschließenden Diskussionen zu beteiligen - ein Angebot, dass von vielen Teilnehmern und Interessierten in Anspruch genommen wurde.

Gesundes Bauen war Schwerpunkt des Vormittags. Im Impulsreferat von Thomas Belazzi, Geschäftsführer der bau-Xund Forschungs- und Beratungsgesellschaft, wurde klar, dass die Verwendung alternativer Baumaterialien nicht nur eine massive Steigerung der Lebensqualität bedeutet, sondern auch konkret Geld spart. Als Beispiel nannte er eines der 150 Bauprojekte, die von seinem Unternehmen bauökologisch begleitet wurden. Beim Bau einer Wohnungsanlage mit 32 Einheiten konnten 500 Kilogramm Lösungsmittel eingespart werden. Dies entsprach 90 Prozent des Gesamtbedarfs. Und für das Wohlergehen der Menschen macht es jedenfalls einen Unterschied, ob Klebstoffe, ob PVC-Materialien, Schwermetalle und organische Lösungsmittel verwendet wurden oder ob man beim Bau auf alternative Baustoffe gesetzt hat. "Allergien, Kopfschmerzen und sogar Burnouts können entstehen, wenn es zum sogenannten Sick-Building-Syndrom kommt" führt Hermann Jahrmann, Präsident des Baubiologischen Instituts, aus. Frei nach dem Motto: Zuerst formen wir die Gebäude, dann formen sie uns.

"Der Paradigmenwechsel hin zur Nachhaltigkeit verändert die Bau- und Immobilienwirtschaft. Dies beginnt zum Beispiel mit der Auswahl der Baustoffe, bedeutet den Einsatz einer integralen Planung und verlangt nach Qualitätssicherung, wie z.B. Innenraumluftmessungen", ergänzt ÖGNI-Präsident Philipp Kaufmann.

Detaillierte Beschreibungen sowie Fotos der zertifizierten Gebäude in hoher Auflösung finden Sie unter http://www.ogni.at/de/presse/.

Über die ÖGNI

Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) ist eine Initiative der österreichischen Bau- und Immobilienwirtschaft, um Nachhaltiges Bauen und Bewirtschaften zu etablieren. Der Verein wurde am 29.09.2009 von 125 Gründungsmitgliedern gegründet. Die ÖGNI zertifiziert nachhaltige Gebäude mit dem internationalen DGNB-System, welches für denösterreichischen Markt adaptiert wurde, und ist Mitglied im World Green Building Council (WGBC).

Quelle:ÖGNI


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /