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Was die Österreicher über die Auswirkungen des Klimawandels denken

In einer von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) in Auftrag gegebenen Umfrage geben 84 Prozent aller Befragten an, dass der Klimawandel an Bedeutung gewinnen wird - Rund zwei Drittel sehen die österreichische Natur konkret bedroht, mehr als die Hälft

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Natur beschäftigen immer mehr Menschen in Österreich. Dies belegt eine neue Umfrage der Bundesforste. Fast zwei Drittel der Bevölkerung haben demnach Angst vor dem Abschmelzen der Gletscher, 58 Prozent befürchten in Zukunft extreme Gewitter und Stürme und 56 Prozent glauben, dassÜberschwemmungen und das Aussterben von verschiedenen Tieren und Pflanzenarten auf uns zukommen. Rund die Hälfte der Befragten schätzt zudem den Klimawandel als Risiko für die menschliche Gesundheit ein. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer aktuellen Studie, die das Institut Integral im Auftrag der Österreichischen Bundesforste AG (ÖBf) in den letzten Wochen durchgeführt hat. Befragt wurden 1.000Österreicherinnen und Österreicher.

Besonders skeptisch bezüglich des Klimawandels sind die Menschen in Kärnten. Hier sehen 80 Prozent eine Bedrohung für die Natur. Zwei Drittel befürchten die Gefahr des Abschmelzens der Gletscher, etwas weniger - 64 Prozent - extreme Gewitter und Stürme, Überschwemmungen und große Hitze im Sommer sowie Winter ohne Schnee. Als besondere Gefahr empfinden die Kärntnerinnen und Kärntner das Aussterben von Tieren und Pflanzen - 70 Prozent - und die Verschiebung von Klimazonen - 69 Prozent. Die geringsten Bedenken wegen des Klimawandels haben die Tirolerinnen und Tiroler mit 19 Prozent und die Menschen im Salzkammergut mit nur 8 Prozent.

Frauen pessimistischer als Männer, Junge skeptischer als Ältere

Die Umfrage zeigt deutlich, dass Frauen über die Veränderungen der Natur und die Auswirkungen des Klimawandels besorgter sind als Männer. 33 Prozent aller Österreicherinnen haben persönlich Angst vor dem Klimawandel und 73 Prozent sehen eine Bedrohung für unsere Natur. Im Gegensatz dazu sind es bei den Männern nur 24 bzw. 65 Prozent.

Sehr klare Unterschiede in der Wahrnehmung des Phänomens Klimawandel und seiner Bedrohung existieren zwischen der Jugend und der älteren Bevölkerung. Die Angst vor dem Klimawandel sinkt mit dem Alter. Unter den 14- bis 19-Jährigen fürchten sich 41 Prozent vor der Veränderung des Klimas, während es in der Gruppe der über 50-Jährigen nur mehr rund 20 Prozent sind. Die Jugendlichen sehen in der Veränderung auch eine wesentlich größere Gefahr für die Natur. Hier stehen 84 Prozent der 14- bis 19-Jährigen rund zwei Drittel der Befragten über 30 Jahren gegenüber.

"Die Studie zeigt uns, dass die Menschen im Klimawandel eine akute Bedrohung für sich, ihre Gesundheit und die Natur sehen", so das Resümee des Vorstandssprechers der Österreichischen Bundesforste, Georg Erlacher. "Als größter Naturbetreuer im Land nehmen wir diese Ängste der Menschen vor den Auswirkungen des Klimawandels sehr ernst und widmen dem Thema große Aufmerksamkeit."

Bundesforste reagieren auf die Klimawandel-Auswirkungen

Schon seit einiger Zeit beobachten die Bundesforste, welche Auswirkungen der Klimawandel auf den heimischen Wald ausübt. Die Zeichen sind deutlich: Wald-Schädlinge dringen in Höhenlagen vor, wo sie noch nie gesichtet wurden, und bestimmte Baumarten kommen zunehmend unter Druck. "Wir haben frühzeitig Konzepte entwickelt, wie wir mit den Veränderungen in der Natur umgehen. Um uns gegen die zunehmende Anzahl von Naturkatastrophen zu wappnen, versuchen wir, die Waldbestände noch stärker zu durchmischen und die widerstandsfähigeren Baumarten zu forcieren", beschreibt Erlacher die Vorgangsweise der Bundesforste und hebt die zwei wichtigsten Gründe für dieses Handeln hervor: "Damit erhöhen wir zum einen die Schutzfunktion des Waldes vor Muren, Überschwemmungen und Sturmschäden. Zum anderen garantieren wir dadurch einen kontinuierliche Versorgung des Holzmarktes. Die Mehrkosten durch den Klimawandel erfordern größtmögliche Solidarität innerhalb der Forst/Holz-Branche."


Quelle: ÖBF



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /