© Dr.Klaus-Uwe Gerhardt pixelio.de
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Rasches Handeln für mehr Erneuerbare Energie und Energieeffizienz notwendig

Katastrophe in Japan ist trauriges Beispiel für Wichtigkeit der raschen Weichenstellung in der Energiepolitik

Wien - Mit großer Betroffenheit verfolgt die Welt derzeit die Geschehnisse in Japan. Nicht nur die zahlreichen Opfer aufgrund von Erdbeben und Tsunami erschüttern das an sich "erdbebenerprobte" Japan. Besondere Verunsicherung erzeugt die Bedrohung durch die beschädigten Reaktoren im Atomkraftwerk Fukushima. Noch immer ist unklar, welches Ausmaß die Katastrophe annehmen wird und in welchem Umfang die nahegelegene Metropole Tokio betroffen sein wird.

"Auf besonders erschütternde Art und Weise wird uns dieser Tage wieder vor Augen geführt, wie unkontrollierbar und gefährlich Atomenergie im Betrieb von Anlagen ist. Die Endlagerung von Atommüll ist weltweit nicht geregelt. Das ist sehr riskant, Kosten über Jahrhunderte werden zukünftigen Steuerzahlern zugemutet. Aber auch andere Vorteile für Atomenergie in Europa, wie etwa Ausnahmen bei der Umwelthaftung oder das Fehlen von verpflichtenden Rücklagen für Störfälle im AKW Betrieb verzerren den Wettbewerb zugunsten der
Atomenergie.", sagt DI Plank, Präsident von Erneuerbare Energie Österreich anlässlich der Geschehnisse in Japan und fordert: "Damit muss Schluss sein!" Ebenso spricht er sich für eine klare Stromkennzeichnung aus, damit es in Sachen Atomstrom nicht zum Etikettenschwindel kommen kann.

Österreich hat sich schon seit langer Zeit gegen die Atomenergienutzung im Land ausgesprochen. Plank betont, dass sich Österreich und Europa nun noch engagierter für einen raschen Umstieg auf Erneuerbare Energie einsetzen müssen. Forschung und Entwicklung und die öffentlichen Gelder für diese müssen auf Erneuerbare Energie konzentriert werden, denn das ist neben dem effizienten Umgang mit Energie die einzige sichere und stabile Alternative zu gefährlicher Atomenergie und zu Abhängigkeiten von politisch instabilen Regionen.

Auch bezogen auf Österreich fordert Plank, dass alle Anstrengungen in den Ausbau der Erneuerbaren Energie gelegt werden. Demnach ist auch die Österreichische Energiestrategie zu überarbeiten und ambitionierter zu gestalten. "Wir brauchen einen deutlichen Zuwachs an Erneuerbaren und keinen Rückgang!", sagt dazu Plank. Bei allen energiepolitischen Entscheidungen braucht es einen klaren Vorrang für einen guten Mix verschiedener Technologien von Wasserkraft, Bioenergie, Biowärme, Solarwärme, Photovoltaik bis hin zur Windkraft, sowie für Energieeffizienz. Ziel muss sein, als erstes den beachtlichen Importanteil von Strom durch Strom aus erneuerbaren Quellen zu ersetzen.

"Eine rasche Neufassung des Ökostromgesetzes mit der Zielrichtung hin zu einem kontinuierlichen Zuwachs von Strom aus Wind, Photovoltaik, Wasserkraft, Biomasse und Biogas sind ein erster höchst notwendiger Schritt dahin.", so Plank.

"Wir haben wohl kaum Zeiten erlebt, die uns in der Deutlichkeit und aus verschiedenster Richtung die Notwendigkeit eines Richtungswechsels in der Energieversorgung aufgezeigt haben.", betont Plank.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /