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Keine Finte oder doch? - Wale kehren in die Weser zurück

Schweinswale; Copyright: Koschinski | FjordBaelt, DK; www.fjord-baelt.dk

Schweinswale; Copyright: Koschinski | FjordBaelt, DK; www.fjord-baelt.dk

25.03.2011 München – Es ist nicht leicht, sie zu sehen: ein graues Etwas im grauen Weserwasser. Doch wenn die bis zu eineinhalb Meter langen Tiere auftauchen, merkt man sofort, dass man einen Schweinswal vor sich hat: „Ihr Blas ist ein lautes Prusten, sie haben ein stumpfe Schnauze und eine dreieckige Rückenfinne“, sagt die Biologin Denise Wenger von der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD).


Seit fünf Jahren werden die gefährdeten Meeressäuger zwischen März und Mai in der Weser, aber auch in Ems und Elbe, gesichtet, nachdem sie dort jahrzehntelang verschwunden waren. Die GRD-Wissenschaftler vermuten, dass die kleinen Wale wandernden Fischschwärmen folgen: Hering steht auf ihrer Speisekarte, aber auch wenig bekannte Fischarten wie Stint oder Finte.

„Seit 2007 gingen 79 Meldungen bei uns ein, dabei wurden insgesamt über 125 Schweinswale in der Weser gesichtet. Meist sind die Kleinen Tümmler allein unterwegs (zu 59,9 %), manchmal schwimmen sie zu zweit (30,4 %), ganz selten gab es sogar Beobachtungen von großen Gruppen mit bis zu 8 Tieren“ berichtet GRD- Projektleiterin Denise Wenger.

Viele Jahrzehnte waren die Meeressäuger von der Nordseeküste und aus den großen Flüssen verschwunden, nun sind sie zurückgekehrt und werden zunehmend auch in der Ems, Jade und Elbe entdeckt. In der Weser werden Sichtungen vor allem im Blexer Bogen zwischen Bremerhaven und Nordenham und bei Brake gemeldet. Manche der kleinen grauen Wale mit stumpfer Schnauze und dreieckiger Rückenfinne schwimmen aber auch bis nach Bremen.

Gute Beobachtungschancen für „Whale Watching“ bestehen von Ende März bis Ende Mai, danach verschwinden die Schweinswale wieder aus der Weser.

Im vergangenen Jahr wurden von der GRD zwei Klickdetektoren (Hydrophone, sog. C-PODs) in der Fahrrinne der Weser installiert, die die Ultraschalllaute („click trains“) der Schweinswale aufzeichnen, um mehr über die räumlich-zeitliche Verteilung und den Grund des Besuchs zu erfahren. Es wird vermutet, dass die Kleinen Tümmler Fischschwärmen folgen, die zum Ablaichen aus der Nordsee in die Weser schwimmen. Heringe, Stinte und die Finte (Rote-Liste-Art) machen im Frühjahr mengenmäßig den größten Anteil an der Fischbiomasse in der Weser aus und stehen im Verdacht, das attraktive Futter zu sein, dem die Wale folgen.

Tatsächlich wurden von einem der stationären Lauschdetektoren über 30 Ultraschalllautfolgen zur Futtersuche („feeding click trains“) und fast ebenso viele Kommunikationslaute („communications click trains“) aufgezeichnet“, so der Schweinswalexperte Sven Koschinski, der die schwierige Auswertung der C-POD-Daten übernahm. Dies bestätigt, dass die Schweinswale in der Weser Fische jagen und sich auch als Paar oder Gruppen aufhalten und miteinander kommunizieren. Insgesamt wurden 413 Schweinswallautabfolgen aufgezeichnet.

Um Genaueres über Anzahl, Tun und Aufenthalt der Schweinswale zu erfahren, ist die GRD auf aktive Mithilfe angewiesen und bittet Segler, Bootsfahrer, Angler, Anwohner und Urlauber, die auf oder an der Weser unterwegs sind, nach den meist schwierig zu entdeckenden Meeressäugern zu schauen. Manchmal kann man auch ihren „Blas“, ein geräuschvolles Prusten beim Auftauchen und Ausatmen, hören und sie so entdecken.
Zum Eintragen der Sichtungsdaten und für nähere Informationen zur Erkennung kann ein Meldebogen von der Internetseite des Vereins (www.weserwale.de) heruntergeladen werden.

Das Projekt wird unterstützt von der Deutschen Umwelthilfe.

Kostenlose Fotos und nähere Informationen erhältlich bei:
Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.,
Kornwegerstr. 37 | 81375 München
Tel.: 089 - 7416 0410 | Fax: 089 - 7416 0411
E-Mail: E-Mail / Internet: www.delphinschutz.org
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