© Spreitz
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Der Atomausstieg ist heute möglich!

Eine oekonews-Ansichtssache von Franz Spreitz

Derzeit werden viele Diskussionen darüber geführt, wie und in welchem Zeitraum der Ausstieg aus der Atomenergie möglich ist. Alle möglichen Experten entwerfen Jahrzehnte dauernde Umstiegsszenarien auf Erneuerbare Energieformen.

Dabei ist die Antwort auf diese Frage so einfach und nahe liegend: Steigerung der Effizienz beim Verbraucher! Wir brauchen keinen Atomstrom, und wir hätten ihn nie gebraucht (österreichweit, europaweit, weltweit)!

Am Beispiel Haushalt: Laut Statistik Austria beträgt der durchschnittliche Jahresstromverbrauch 4400 kWh pro Haushalt. Alleine durch die folgenden einfachen Maßnahmen kann der Stromverbrauch im Durchschnittshaushalt ohne Komfortverlust um mehr als 60% gesenkt werden:

• Einsatz effizienter Geräte (Kühlgeräte, Umwälzpumpen, Fernseher, …)
• Anschluss von Waschmaschine und Geschirrspüler an die Warmwasserleitung
• Beleuchtung: neben Energiesparlampen gibt es jetzt auch Glühlampen mit 50% weniger Stromverbrauch, LED-Beleuchtung wird mittelfristig die Energiesparlampen ablösen
• Verhinderung von Stand-By Verlusten (schaltbare Steckdosenleiste, Zeitschaltuhr)
• Heizung oder Warmwasserbereitung nur in Ausnahmefällen mit elektrischem Strom
• Verwendung von Notebooks oder stromsparenden PCs

In Betrieben sind ähnliche Einsparungen mit meist einfachen Mitteln möglich. Durch die Passivhaustechnologie haben wir gesehen, dass eine Einsparung von 90% der Heizenergie möglich ist. Ein ähnliches Einsparungspotential sehe ich beim Stromverbrauch: Durch weitere Optimierungen im Haushalt ist mit heute verfügbarer Technologie eine Einsparung um mehr als 90% gegenüber dem Durchschnittswert möglich.

Bezeichnenderweise ist es gar nicht einfach, zuverlässige Zahlen über den Atomstromanteil zu bekommen. Schätzungen für Österreich liegen bei 5%, weltweit bei 15% (einige wenige Länder sind durch Fehlentscheidungen zu mehr als 70% von dieser auslaufenden Technologie abhängig).

Wir sehen, mit einfachen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung kann nicht nur der gesamte Atomstromanteil eingespart werden, sondern auch noch ein Großteil des Anteils an fossilen Brennstoffen zur Stromerzeugung – ohne jedes Risiko, kostengünstig, sauber und sofort!

PS: Schon heute kostet die Herstellung von 1 kWh in einem Atomkraftwerk weit mehr als in einem Wind- oder Photovoltaikkraftwerk …

GastautorIn: Franz Spreitz für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /