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"Energiefahrplan" Niederösterreich mit klaren Zielen

Niederösterreichs LH Erwin Pröll präsentierte Energiepaket mit Gesamtvolumen von 50 Millionen Euro- Aufforderung an Bund: Ökostromgesetz überarbeiten, Deckel beseitigen!

"Jeder investierte Euro, den wir hier investieren, verzinst sich vielfach - nicht nur für uns, sondern vor allem auch für die nächsten Generationen." so der niederösterreichische Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, der gestern gemeinsam mit dem VP-Regierungsteam den "Energiefahrplan" für Niederösterreich vorstellte. Darin sind Investitionen mit einem Gesamtvolumen von rund 50 Millionen Euro enthalten.

In der Energiepolitik des Landes gebe es zwei Stoßrichtungen, so der Landeshauptmann: "Erstens unsere intensiven Anstrengungen, um Energie zu sparen, und zweitens die Nutzung erneuerbarer Energien."

Man sei dabei auf einem guten Weg, skizzierte Pröll: 90 Prozent des gesamten Strombedarfes und 30 Prozent des gesamten Energiebedarfes in Niederösterreich werden bereits aus erneuerbarer Energie gewonnen, im Bereich der betrieblichen Umweltförderung seien seit 2008 rund 500 Projekte mit einem Fördervolumen von rund vier Millionen Euro unterstützt worden.

Für die Zukunft gebe es "ganz klare Ziele". "Wir wollen bis 2015 100 Prozent des gesamten Strombedarfs und bis 2020 50 Prozent des gesamten Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen schöpfen. Weiters wollen wir bis 2020 20.000 neue "green jobs" schaffen."

Damit dies auch erreicht wird, sollen sowohl organisatorische als auch finanzielle Schritte gesetzt werden. "Wir werden eine NÖ Energie- und Umweltagentur einrichten, die als zentrale Anlaufstelle für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher dienen soll. Im Herbst soll das NÖ Energieeffizienzgesetz beschlossen werden. Außerdem ist der Auftrag zur Erstellung eines NÖ Energiekonzeptes ergangen und es wird ein neues NÖ Klimaprogramm für die Jahre 2013 bis 2020 ausgearbeitet," so LH Pröll.

Im Bereich der finanziellen Unterstützungsmaßnahmen werde ein NÖ Energiefonds für Private, Gemeinden und Betriebe eingerichtet. Das Land gehe mit gutem Beispiel voran. Pröll berichtet dazu über die Ausführung der Neubauten von Landeskliniken im Niedrigenergie-Standard, über den "Power-Check" im Regierungsviertel und an zehn Bezirkshauptmannschaften, über das "Dächer-Programm" für 240 Landesgebäude sowie über die Ausrüstung jeder Landesklinik mit Photovoltaikanlagen.

Im Bereich der Förderung der Photovoltaik werde das Bundesland Niederösterreich die Mittel des Bundes von 9 auf 14 Millionen Euro aufstocken. "Wir erwarten uns durch dieses Photovoltaikförderprogramm rund 3.000 zusätzliche Photovoltaikanlagen in Niederösterreich", so der Landeshauptmann. Für die Gemeinden werde es spezielle Förderprogramme geben, beispielsweise für energieeffiziente Straßenbeleuchtung. Forcieren möchte das Land auch die Ökologisierung der Mobilität. So werden die E-Mobil-Regionen weiter ausgebaut, das Leihradsystem "nextbike" ausgeweitet und der öffentliche Verkehr weiter aufgewertet.

Ein "Energie-Schulpaket" umfasst Förderungen für energiesparende Maßnahmen an Landesberufsschulen, Schülerheimen und Landessonderschulen ebenso wie das Vorhaben, mit der Energieberatung bereits in den Klassenzimmern zu beginnen.

Zum Abschluß richtete Erwin Pröll "eine klare Aufforderung an den Bund, den Entwurf des Ökostromgesetzes zu überarbeiten und die Deckelung der jährlichen Mittel zu beseitigen".


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /