© Verbund / Österreichs Energie
© Verbund / Österreichs Energie

Energiefrühstück: Zukunftsprogramm der E-Wirtschaft im Gespräch

Investitionen und Innovationen für ein zukunftsfähiges Energiesystem sichern tausende Arbeitsplätze und bringen zusätzliches Wachstum im Inland

Die Zukunft der Energieversorgung ist nachhaltig, effizient und smart und sie basiert vorwiegend auf Strom- so die wichtigsten Fakten aus dem Zukunftsprogramm der österreichischen E-Wirtschaft.

"Österreichs E-Wirtschaft investiert aktuell jährlich rund 1,6 Milliarden Euro in den Ausbau der Erzeugung und der Leitungsnetze und sichert damit über 14.000 Arbeitsplätze", so Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, anlässlich des "Energiefrühstücks", der regionalen Kommunikationsplattform für Stakeholder der Interessenvertretung der E-Wirtschaft in Linz.

Im Rahmen des Energiefrühstücks diskutierten Landeshauptmann Josef Pühringer, Landesrat Rudolf Anschober und der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch mit dem Präsidenten von Oesterreichs Energie, VERBUND-Vorstandsvorsitzendem Wolfgang Anzengruber, Leo Windtner, Vizepräsident von Oesterreichs Energie und Generaldirektor der Energie AG Oberösterreich sowie Wolfgang Dopf, Vorstand der Linz AG und mit Stakeholdern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft den Weg in die Energiezukunft.

Investitionen und Innovationen in nachhaltiges Energiesystem


Zehn Jahre nach dem Beginn der Liberalisierung des europäischen Strommarktes investiert die österreichische E-Wirtschaft hohe Summen in den Ausbau einer nachhaltigen Elektrizitätsversorgung. Der aktuelle Investitionstest der E-Wirtschaft zeigt seit 2006 eine Steigerung der Mittel für den Ausbau der Stromproduktion und der Leitungsnetze um durchschnittlich 20 Prozent jährlich. 2008 investierte die E-Wirtschaft 1,3 Mrd. Euro und 2009 waren es bereits 1,6 Mrd. Euro. Bis 2020 sollen die Investitionen in dieser Höhe weiter gehen, die auch Investitionen in anderen Branchen stimulieren. "Bis 2020 werden durch die österreichische Elektrizitätswirtschaft damit mehr als zwei Milliarden Euro an Investitionen in Österreichs Volkswirtschaft pro Jahr erfolgen, mit denen zusätzliche Nachfrageeffekte bis zu einer weiteren Milliarde ausgelöst werden können", so Schmidt. Sie sieht nach einem Jahrzehnt der Liberalisierung nun eine neue Ära der Investitionen und Innovationen in der E-Wirtschaft. Das Zukunftsprogramm zeigt die Zukunftskonzepte in den traditionellen Geschäftsfeldern der E-Wirtschaft auf und enthält zusätzlich zahlreiche Denk- und Handlungsimpulse für neue Bereiche, beispielsweise bei der E-Mobilität oder intelligentem Energiemanagement.

Effizienz und Elektrizität weisen den Weg in die Energiezukunft

Wichtigste Maßnahme für die Zukunft wird sein, die Effizienz des Energieeinsatzes in Österreich zu verbessern. Mit aktuell bereits verfügbaren Technologien lässt sich bis 2050 der Energieverbrauch Österreichs auf etwa 150 Mrd. Kilowattstunden halbieren. Mit effizienten Kraftwerken und Kraft-Wärme-Kopplungstechnik, mit energieautonomen Gebäuden und mit innovativen Mobilitätskonzepten samt voll-elektrischen Antrieben sollte bis 2050 der dann erforderliche Bedarf an Energie-Dienstleistungen mit der Hälfte der derzeitigen Energiemengen erfüllbar sein.

Schmidt: "Bei einer Halbierung des Energieverbrauchs würde sich der derzeitige Anteil der Elektrizität am Energieverbrauch von rund 20 auf 40 Prozent verdoppeln. Mit einer Ausweitung der aktuellen Elektrizitätsmengen um ein Viertel würde Strom 50 Prozent am Gesamtenergieverbrauch ausmachen."

Nationales Programm für Infrastrukturausbau gefordert Österreichs

Die Elektrizitätswirtschaft leistet einen überproportionalen Beitrag zur Erreichung der für 2020 gesetzten Energie- und Klimaziele. Erstes Ziel ist eine Steigerung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um ein Viertel von 48 Mrd. Kilowattstunden auf über 60 Mrd. Kilowattstunden. Schmidt: "Die Unternehmen der österreichischen E-Wirtschaft sind bereit, gemeinsam mit der Politik und allen interessierten Stakeholdern eine Energie-Roadmap für die Zukunft zu verwirklichen. Dazu erforderlich ist ein nationales Programm zur Umsetzung der Energiestrategie, das alle Gebietskörperschaften und beteiligten Ministerien einbezieht und das planbare Rahmenbedingungen für die langfristig zu tätigenden Investitionen schafft." Zum Aufbau von Smart Grids plädieren E-Wirtschaft und Österreichs Technologieunternehmen für einen nationalen Schulterschluss.

Die Energiezukunft - dezentral, mit Smart Grids

Die Energiezukunft Oberösterreichs braucht zur Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen intelligente Stromnetze. Mit dem flächendeckenden Ausbau der Smart Meter gehört die ENERGIE AG zu den Vorreitern in Europa. Mehr als 23.000 Zähler sind bereits montiert, nun startet der Roll-out von weiteren 100.000 Stück. "Smart Metering und Smart Grids sind die Basis für die Einführung nachhaltiger Energiesysteme wie erneuerbare Energien oder Elektromobilität", erklärt Generaldirektor der Energie AG Leo Windtner.

"Die LINZ AG steigert mit der Fernwärmeoffensive bis 2015 den Anteil an Fernwärme versorgten Wohnungen auf 65 Prozent. Mit der höchsten Anschlussdichte und dem niedrigsten Fernwärmepreis ist Linz die Fernwärmehauptstadt Österreichs", so der Vorstandsdirektor der Linz AG, Wolfgang Dopf. Bis 2015 soll der Anteil an fernwärmeversorgten Wohnungen im Rahmen einer Investitionsoffensive um weitere 40 Prozent auf 70.000 gesteigert werden.

Verbund forciert Wasserkraft

In Oberösterreich setzt Verbund mit dem Energiespeicher Riedl und der Modernisierung von Kraftwerken und Netzen alles daran, um die Umstellung auf erneuerbare Energien zu beschleunigen. "Es wäre fahrlässig, die Ausbaumöglichkeiten bei Wasserkraft und Pumpspeicherkraftwerken nicht zu nutzen", so der Vorstandsvorsitzende der Verbund AG Wolfgang Anzengruber. "Mit dem Energiespeicher Riedl sichern wir in Zukunft die saubere Stromversorgung und die nachhaltige Reduktion der CO2-Emissionen." Im Ausgleich zur schwankenden Erzeugung von dezentralen erneuerbaren Quellen wie Wind- und Solarkraft gibt es im Pumpspeicherbereich weiteres hohes Potenzial.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /