© Robert Waterhouse ADA
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Mit Umweltschutz und Tourismus gegen Hunger

Nord-Gondar im Norden Äthiopiens ist UNESCO-Weltkulturerbe. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit fördert mit 2,87 Millionen Euro die nachhaltige Entwicklung dieser Region.

Eine unberührte Landschaft, unbekannte Pflanzen und seltene Tiere locken jährlich rund 13.000 Trekking-TouristInnen ins UNESCO-Weltkulturerbe der Simien und Alatish Nationalparks in Nord-Gondar im Norden Äthiopiens. Das Naturparadies hat aber auch seine Schattenseiten: ausgelaugte Böden, überweidete Landstriche und immer wiederkehrende Nahrungsmittelknappheit. Einiges konnte bereits ins Positive gewendet werden, aber es gibt immer noch viel zu tun.

Ressourcen schonen

Seit 2008 unterstützen wir die Menschen in Nord-Gondar, einer der ärmsten Provinzen Äthiopiens, mit einem Programm für nachhaltiges Ressourcenmanagement. Wir wollen für sie gemeinsam mit ihnen eine autonome Lebensgrundlage im Einklang mit der Natur erarbeiten. Wenn sich die BäuerInnen und HandwerkerInnen als UnternehmerInnen begreifen und natürliche Ressourcen nachhaltig nutzen und gezielt schützen, profitiert die gesamte Region. Mit der aktuellen Förderzusage in der Höhe von 2,87 Millionen Euro können wir die Erfolge des Programms weiter ausbauen und vertiefen", begrüßt Brigitte Öppinger-Walchshofer, Geschäftsführerin der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, die finanzielle Absicherung des Programms.

Ernährung sichern

Seit Projektstart vor drei Jahren konnte die Qualität der Böden in Nord-Gondar deutlich verbessert werden: durch biologischen Landbau, den Anbau robusterer Getreide- und Obstsorten sowie moderne Viehzucht und die Einschränkung von Weidezonen. Der Ausbau der Infrastruktur ermöglicht den BäuerInnen Einnahmen aus sanftem Tourismus sowie die Vermarktung von biologischen Produkten und Ernteerträgen zu fairen Bedingungen. Der Besitz von eigenem Land, Schulungen und laufender Know-how-Transfer macht aus BäuerInnen KleinunternehmerInnen, denen es gelingt, die Nahrungsversorgung im Falle von Engpässen durch eigenes Grundkapital abzusichern.

Um natürliche Ressourcen weiterhin wohl überlegt zu nutzen und das neue Gleichgewicht zu erhalten, müssen in der ökologisch sensiblen Region Nord-Gondar auch in der zweiten Projektphase alle an einem Strang ziehen: ExpertInnen unterstützen die BewohnerInnen beim Ausbau eines nachhaltigen Wasser- und Gewässermanagements. Erosion und Verödung werden so verhindert. In Sachen Energieversorgung herrscht ebenfalls Weitblick: Statt der extensiven Schlägerung der Wälder zur Brennholzgewinnung werden in Zukunft Photovoltaik-Anlagen die notwendige Energie liefern. Dadurch wird negativen klimatischen und ökologischen Veränderungen vorgebeugt und die lokalen Treibhausgasemissionen können reduziert werden. Insgesamt also eine gute Perspektive für das Leben im Einklang mit der Natur in Nord-Gondar.

Bei der Planung, Implementierung und dem Monitoring des Programms "Sustainable Resource Management in North Gondar" kooperiert die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit eng mit lokalen Partnern wie dem Bureau of Finance and Economic Development in Bahr Dar, dem Amhara Agricultural Research Institute sowie weiteren lokalen Institutionen und ExpertInnen aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt, Kultur und Tourismus. Der Förderrahmenvertrag beläuft sich inklusive der aktuellen Fördersumme von 2,87 Millionen Euro für den Zeitraum 2008 bis 2012 auf insgesamt 8,2 Millionen Euro.

Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit

Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit unterstützt Länder in Afrika, Asien, Zentralamerika, Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen sozialen, wirtschaftlichen und demokratischen Entwicklung. Das Außenministerium (BMeiA) plant die Strategien und Programme, die Austrian Development Agency (ADA), die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, setzt diese gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen um.

Quelle: Austrian Development Agency (ADA), die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /