© pixelio.de
© pixelio.de

Österreichs Energiezukunft ist erneuerbar!

Greenpeace, vida und EVN: Umstieg auf saubere Energie laut aktueller IHS-Studie bis 2050 möglich

Bis 2050 sind in Österreich die Halbierung des Energieverbrauchs, ein 85-prozentiger Anteil erneuerbarer Energieträger sowie eine Einsparung von mehr als 90 Prozent an CO2-Emissionen möglich. Wie Österreich sich innerhalb einer Generation weitgehend unabhängig von fossilen und atomaren Energiequellen machen kann, das zeigt die Studie, die das Institut für höhere Studien (IHS) heute gemeinsam mit den Studieninitiatoren Greenpeace, EVN und vida präsentierte. Die Umweltorganisation, der Energieversorger und die Gewerkschaft sind sich einig: "Die Zukunft ist erneuerbar, den Weg dorthin zeigt die IHS-Studie "Energie [R]evolution 2050" - jetzt gilt es, umgehend die Weichen zu stellen", so die Auftraggeber der Studie und fordern die Setzung zielführender politischer Schritte.

Das IHS-Energieszenario rechnet es vor: Eine Energiewende ist umsetzbar, leistbar, belebt den Arbeitsmarkt und fordert keinerlei Einbußen in der Lebensqualität der ÖsterreicherInnen - ganz im Gegenteil: bei sinkender Umweltbelastung steigt diese sogar. Die für das Jahr 2010 prognostizierte CO2-Jahresbilanz von 73,3 Millionen kann laut Studie in den nächsten vier Jahrzehnten auf weniger als ein Zehntel reduziert werden - auf 6,4 Millionen Tonnen jährlich. Mehr als 90 Prozent lassen sich also in den nächsten 40 Jahren zu Gunsten unseres Klimas einsparen. "Ein besonders hoher Anteil an CO2-Emissionen lässt sich durch den Ausbau erneuerbarer Energieträger für die Stromerzeugung einsparen", weiß Studienautor Bernhard Felderer, Direktor des IHS und ergänzt: "Ein großes Energiesparpotenzial zeigt die Studie vor allem im Wohnbau und Verkehrssektor auf."

Durch Einsparungen im Verkehr und bei der Heizenergie lässt sich der gesamte österreichische Energieverbrauch in den nächsten vier Jahrzehnten von bisher 1.060 Petajoule auf 540 Petajoule beinahe halbieren. Ein rund 85-prozentiger Anteil an erneuerbaren Energieträgern ist laut IHS-Studie bis 2050 realistisch. Die Nutzung fossiler Energien beschränkt sich dann lediglich auf einen Restanteil in der Industrie und teilweise im Verkehr. "Österreich muss so schnell wie möglich raus aus dem schmutzigen und riskanten Geschäft mit atomarer und fossiler Energie. Innerhalb einer Generation ist die Energiewende möglich. Dazu braucht es aber einen kontinuierlichen Ausbau erneuerbarer Energieträger - und das sofort. Das Potenzial ist in Österreich mehr als ausreichend vorhanden", plädiert Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit. Dieses Potenzial sieht auch Peter Layr, Vorstandsprecher der EVN: "Die EVN wird in den nächsten Jahren einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau erneuerbarer Energieträger leisten. In Österreich wollen wir bis zu 800 Millionen Euro in Wind- und Wasserkraft sowie Biomasseanlagen investieren", kündigt Layr bei der Studienpräsentation an.

Für den Verkehrssektor zeigt die IHS-Studie ein großes Wachstumspotenzial im öffentlichen Verkehr und eine weitgehende Elektrifizierung des Individualverkehrs auf. Dem Zukunftsszenario zufolge wird die Leistung der öffentlichen Verkehrsmittel in den nächsten 40 Jahren von 24,3 Milliarden auf 35 Milliarden Personenkilometer ansteigen, während sich der motorisierte Individualverkehr fast halbieren wird. "Der öffentliche Verkehr kann die ihm zugedachte Rolle als Klimaschutzretter aber nur erfüllen, wenn er zuvor nicht aus Budgeträson kaputtgespart wird", warnt Rudolf Kaske, Vorsitzender der Gewerkschaft vida.

Für die Einleitung der Energiewende braucht es laut Studie neben einem starken Ausbau des öffentlichen Verkehrs in erster Linie auch eine Ökologisierung des Steuersystems, die Festlegung verbindlicher Ziele für die Reduktion der Treibhausgase sowie die Ausschüttung der Sanierungsmilliarde für den Wohnbau. "Dass eine Energiewende möglich ist und was dafür zu tun ist, haben wir jetzt auch Schwarz auf Weiß. Jetzt ist es Zeit für die Österreichische Bundesregierung endlich aus dem energiepolitischen Winterschlaf zu erwachen und die nötigen Rahmenbedingungen zu setzen", so Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit.

Die Studie Energie [R]evolution Österreich 2050 finden Sie zum Download unter http://www.greenpeace.at/energy-revolution

* * OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT * *

OTS0084 2011-04-29/10:00



Verwandte Artikel:


_____
Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /