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No Fake Test, Mr. Oettinger!

Email-Kampagne für BürgerInnen gegen Alibi-Überprüfungen von AKW - Europäische Grüne starten gemeinsame Online-Aktion

Die europäischen Grünen starten gestern eine europaweite Email-Aktion zum Thema AKW-Stresstests an EU-Energiekommissar Günther Oettinger. "Den europäischen Bürgerinnen und Bürgern wird über www.nofaketest.eu ein Instrument in die Hand gegeben, um ihren Unmut über die drohenden Alibi-Stresstests für Atomkaftwerke direkt beim zuständigen Energiekommissar zu deponieren und ihn aufzufordern, gegenüber der Atomlobby nicht nachzugeben", erläutert Eva Glawischnig, Bundessprecherin der Grünen. Auf der Homepage www.nofaketest.eu können BürgerInnen aus ganz Europa per Mail einen Brief an EU-Kommissar Günther Oettinger abschicken und ihn auffordern, dem Druck der Atomlobby nicht nachzugeben und sicherzustellen, dass Terroranschläge und Flugzeugabstürze im Rahmen der Stresstests mit untersucht werden.

Bundessprecherin Eva Glawischnig: "Gemeinsam erhöhen die Grünen in ganz Europa den Druck auf die Atomlobby. Diese hat nur ein Interesse: möglichst viele AKW möglichst lang am Netz zu lassen, um möglichst hohe Profite zu machen. Die große Mehrheit der europäischen Bürgerinnen und Bürgern lehnt die Atomkraft mit ihren lebensbedrohenden Risiken ab. Nach Fukushima gibt es nur einen vernünftigen Weg: Die Risiko-AKW müssen sofort abgeschaltet werden. Deswegen brauchen wir strengst mögliche Stresstests und keine Alibi-Tests, in denen sich die Atomindustrie selbst einer Scheinprüfung unterzieht."

Diese E-Mail-Aktion ist eine gemeinsame Initiative der europäischen, österreichischen und deutschen Grünen und wurde beim Arbeitsbesuch von Eva Glawischnig & Team diese Woche in Berlin mit den deutschen Grünen vereinbart. Zahlreiche Grüne aus anderen EU-Staaten beteiligen sich an der Aktion.

Hintergrund: Die EU-Kommission hatte im März angekündigt, alle europäischen AKW einem umfangreichen "Stresstest" zu unterziehen. Grüne und UmweltschützerInnen haben von Anfang an vor einer Alibi-Maßnahme zu Gunsten der Atomlobby gewarnt. Ein aktueller Entwurf für die Stresstests bestätigt die Befürchtungen: Flugzeugabstürze und Terroranschläge sollen bei der AKW-Überprüfung nicht berücksichtigt werden, die Stresstests würden so zur Farce. Die Entscheidung über die Kriterien für die Stresstests soll nächste Woche am 12. Mai von den europäischen Aufsichtsbehörden getroffen werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /