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Elektrofahrzeug-Technologie Trend-Studie 2011 vorgestellt

Systemintegration und „weiche“ Faktoren gewinnen für den Elektrofahrzeugbereich an Bedeutung

Freiburg - Schon vor Fukushima war unter den Experten klar: Der Strom für die Elektromobilität muss aus erneuerbaren Energien stammen. Nach der Atomkatastrophe befürchten viele Fachleute sogar einen nachhaltigen Imageschaden, sollte die Markteinführung der Elektroautos ohne eine entsprechende Selbstverpflichtung der Volumenhersteller erfolgen.

Zudem gehen immer mehr Fachleute davon aus, dass die Systemintegration - hier insbesondere Produktionstechnik/Produktionsprozesse – zukünftig eine maßgebliche Rolle spielen wird.

Dies ergab die Elektrofahrzeug-Technologie Trend-Studie 2011 des auf den Themenbereich nachhaltige Mobilität spezialisierten Beratungsbüros Warnstorf / Berdelsmann / Consulting (Freiburg).

Dass die sogenannten weichen Faktoren immer mehr an Bedeutung gewinnen, zeigten auch die Randnotizen zu den Fragen rund um den neu aufgenommenen Themenbereich ´neue Mobilitätskonzepte´. Neben der Energiethematik erfolgten zu diesem Punkt die meisten Bemerkungen und Anregungen. ‘In Carsharing-Konzepten jedwelcher Ausprägung sehen, diesen Themenkomplex betreffend, die überwiegende Anzahl der Fachleute die Zukunft’, erklärte einer der Autoren Jörg Warnstorf. Wobei 58 Prozent der befragten Experten davon ausgehen, dass die maßgeblichen Impulse und Geschäftsmodelle von den Volumenherstellern – also der Automobilindustrie – kommen werden, so Warnstorf weiter.

In einer der zentralen Fragen: ’Was identifizieren Sie als die aktuell größten Hemmnisse für die schnelle Verbreitung der Elektro-Fahrzeugtechnologie?’ differenzierten diesmal eine große Anzahl von Experten Ihre Präferenz ‘Technik’ dahingehend aus, dass Sie die Optimierung von Produktionstechnik und Produktionsprozessen einforderten.

Zudem sprachen sich 8% mehr als 2010 für zielführendes politisches Engagement (u.a. in Form von staatlichen Lenkungsmaßnamen) aus. Insbesondere die Fördermittelthematik betreffend gab es jedoch auch kritische Stimmen. ‘So wurden auch Forderungen laut, statt Forschungsgelder in die Hundertste Modellregion zu stecken, diese Mittel beispielsweise in die Entwicklung einer hochautomatisierten Akku-Produktion zu investieren’, erläuterte einer der Autoren Dieter Berdelsmann.

In der Elektrofahrzeug-Technologie Trend-Studie 2011 wurden neben den alljährlich wiederkehrenden Trend-Fragestellungen wie:

Welche Antriebs-Technik macht das Rennen?

Wo besteht der größte Forschungsbedarf?

Welches sind die wichtigsten Bausteine der Elektrofahrzeug-Technologie?

Wie viele Elektrofahrzeuge wird es bis 2020 geben? (Prognose)

Wo liegen die größten Hemmnisse für die Elektrofahrzeug-Technologie?, etc.

ergänzend unter anderem folgende Themenfelder aufgenommen:

neue Mobilitätskonzepte

innovative Geschäftsmodelle


Die Elektrofahrzeug-Technologie-Trendstudie erscheint 2011 bereits im vierten Jahrgang und ist damit die einzige, regelmäßig erscheinende Trendstudie im Bereich der Elektromobilität.

Ergänzt wird die Trendstudie in diesem Jahr um einen Fachbeitrag von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schmid. In seinem breit angelegten Gastbeitrag: ‘Die Rolle der Elektromobilität im Szenario 100% Erneuerbare Energien" widmet sich Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schmid ausführlich einem – wenn nicht dem - Topthema der Elektrofahrzeugbranche. Prof. Schmid ist u.a. Institutsleiter des Fraunhofer IWES; Professor an der Universität Kassel (Fachbereich Elektrotechnik / Informatik - Institut für Elektrische Energietechnik - Fachgebiet Rationelle Energiewandlung) und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen der Bundesregierung.

Für die Trendstudie 2011 wurden Experten an mehr als 400 Standorten: Hochschulen/Universitäten, Forschungsinstitute, Zulieferer, Entwicklungsingenieure in den Automobilkonzernen, freie Entwicklungsdienstleister, Verbände sowie KMUs aus der Elektrofahrzeug-Branche befragt.

Darüber hinaus wurden Geschäftsberichte und Pressemitteilungen großer Automobilkonzerne und Zulieferer, zudem Fachdatenbanken (wie z.B. scirus, energy&fuels, u.a.), Fachzeitschriften/Fachportale (wie z.B. Automobilwoche, automotive news, u.a.), Fremd-Studien, sowie Beratungsprotokolle ausgewertet.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /