© Rolf Handke pixelio.de
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Zu blöd oder nicht zu blöd ?

Eine oekonews-Ansichtssache von Daniel Hackenberg

Das ist hier die Frage - wäre in klassischer Anlehnung an ein Stück Weltliteratur anzuknüpfen an die erfrischend lockeren Äußerungen des Banken-Zampanos Andreas Treichl. Als fortschrittlich denkender Zeitgenosse könnte man stantepede die Prädikatisierung mühelos auf die Bankerschaft ausdehnen, da ein nachhaltiges und dementsprechend zukunftsfähiges Bankwesen sich schleunigst von dem System der Zinsenwirtschaft verabschieden sollte zugunsten einer stabilen und für alle Teilnehmer fairen Geldgebarung. Diese Möglichkeit wird aber noch von den meisten Protagonisten der Branche ungefähr so scheel angeschaut wie ein Vegetarier es üblicherweise vor ca 25 Jahren wurde. Insoferne können diese Protagonisten mühelos ihren als unklug und feig bezeichneten Kollegen aus der Politik das Wasser und die Hände reichen.

Hier interessiert das Bankwesen aber nur bedingt. Die Aussage Treichls, die kräftig mediales Aufsehen erregt hat, lässt aber in der Energiebranche auch mächtig aufhorchen. Für einen rational und in der Sache umsichtig Prüfenden, stehen alle Zeichen puncto Energieversorgung längst auf grün für die EE (Erneuerbare Energie). Die guten Gründe sind bekannt, die schlechten und augenblicklich sowie für spätere Generationen Nachteiligen der Fossilen ebenso. Was um Himmels Willen verhindert die für alle Einsicht einleuchtende zügige ENERGIEWENDE ? Eine Schlüsselrolle spielt hierbei sicher die ungezügelte Habgier mancher so genannter Energieversorger, die sich an ihre Pfründen ohne Rücksicht auf Verluste für spätere Standortvorteile, das Allgemeinwohl und die Versorgungssicherheit, die sie oftmals als ihre erste Pflicht apostrophieren und dann durch kurzsichtige Fehlentscheidungen für das falsche Energiesystem in Wahrheit mutwillig konterkarieren, festklammern. Durch auschließliche (kurzfrstig gedachte) Profitorientierung verblendet, könnte man sagen und ohne Bewußtsein für die wahren Herausforderungen unserer Zeit. Diesen Mißstand zu korrigieren ist der Politik bis dato - möglicherweise aus einleitend angesprochenen Gründen - nicht gelungen beziehungsweise sie hat es gar nicht probiert, weil sie von dem Status Quo mitprofitiert und ebenso nicht zugeben will, dass der hier "rollende Rubel" auf einem untergehendem Schiff unterwegs ist.

Die wirklich "blöden" Nachteile dieser Vorgangsweise tragen die Konsumenten und die Umwelt. Beide sind gewissermaßen enorm gut- und langmütig. Getrost kann sich gefragt werden, ob diese letzte Gruppe, die sich dies alles praktisch widerstandslos gefallen lässt, eigentlich nicht kraft ihrer fahrlässigen Verantwortungslosigkeit eine ebensolche Schelte verdient, wie sie Treichl an die nichthandelnde Politik verteilt.

Moral von der Geschicht : Wer sich zu lange schlecht vertreten lässt, ist an seinem Unglück letztens selber schuld.

Nichts tut heute mehr Not als Zivilcourage auf allen Ebenen. Und diese fällt bekanntlich dem Individuum zu. Oder haben Sie vielleicht je von einer Partei mit Zivilcourage gehört ?

GastautorIn: Daniel Hackenberg für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /