NABU Schleswig Holstein - Gesellschaft zur Rettung der Delphine e. V. - Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere e. V.
Neumünster, Quickborn, München, 21. Januar 2008 – NABU, Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) und Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM) fordern von der Hansestadt Lübeck die Beseitigung eines höchst gefährlichen Erbes aus dem Zweiten Weltkrieg. Nach Darstellung des Munitionsexperten Dr. Stefan Nehring aus Koblenz anlässlich des von den drei Naturschutzverbänden veranstalteten Symposiums ‚Neue Methoden der Munitionsbeseitigung in Nord- und Ostsee’ wurden 1961 auf Anordnung der Hansestadt Lübeck 13 Flaschen mit insgesamt 520 l Chlorgas und je eine Flasche mit 10 l Lachgas bzw. 10 l Phosgen versenkt. Die Versenkung erfolgte vor der Travemündung bei ca. 20 m Wassertiefe.
Bei Chlorgas und Phosgen handelt es sich um besonders gefährliche chemische Kampfstoffe, die im 1. und 2. Weltkrieg produziert wurden. Die Versenkung wurde damals offiziell als „Chemikalienbeseitigung“ deklariert, damit sie nicht als Munitionsaltlast zu führen ist. So ist die Versenkungsstelle auch bis heute auf keiner amtlichen Seekarte verzeichnet. Die genaue Herkunft der Kampfstoffe ist nicht bekannt.
In einem Brief an den Bürgermeister Bernd Saxe haben die drei Naturschutzverbände die Hansestadt Lübeck als Verursacher aufgefordert, umgehend die gefährlichen Kampfmittel zu bergen und für deren gefahrlose Beseitigung zu sorgen.
„In 20 m Wassertiefe können Kampfstoffbehälter durch Strömungen abgetrieben werden. Die Gefährdung von Strandbesuchern durch angespülte Behälter lässt sich daher nicht restlos ausschließen“, erklärt Petra Deimer von der Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere GSM.
Dass Kampfstoffreste an die Küsten getrieben werden, soll nach einer Studie des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) aus dem Jahr 1993 "praktisch auszuschließen" sein. Dies wird allerdings widerlegt durch mehrere Funde von Kampfstoffbomben an den Stränden von Rügen (1954), Bornholm (1992) und in Polen.
Das Anspülen von Giftgas in der Lübecker Bucht ist jedoch nur ein Teil des Problems, das von den zahlreichen Munitionsaltlasten im Meer ausgeht. Spurenmetalle aus Munitionsteilen (z. B. Quecksilber aus Zündern oder Arsen aus den chemischen Kampfstoffen Clark oder Adamsit) reichern sich in Speisefischen und anderen Meeresorganismen an. Auch das zähflüssige Senfgas wird kaum abgebaut.
Konventionelle Sprengstoffe wie Trinitrotoluol sind Krebs erregend und wirken in der Meeresumwelt hoch toxisch. Sprengungen unter Wasser gefährden Meeressäugetiere.
NABU-Landesvorsitzender Hermann Schultz: „Nachdem auf dem Symposium über neue Methoden zur Munitionsbeseitigung in Nord- und Ostsee gezeigt wurde, dass Techniken für die Bergung und Beseitigung von Altmunition zur Verfügung stehen, ist es nun Zeit zu handeln. Das Risiko für die Meeresumwelt und den Tourismus wird umso größer, je länger wir warten. Es ist bereits jetzt nicht mehr hinzunehmen.“
Bis zu 300.000 Tonnen chemische Kampfstoffmunition und mehrere 100.000 Tonnen konventioneller Munition werden als gefährliches Erbe zweier Weltkriege am Grund der Ostsee vermutet. Die meisten Chemiewaffen wurden zwischen 1945 und 1947 im Bornholmbecken und Gotlandtief sowie auf den Zufahrtswegen zu den Versenkungsgebieten verklappt. Aber auch an unseren Küsten tickt die Zeitbombe. Dass Kampfstoffreste an die Küsten getrieben werden, soll nach einer Studie des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) aus dem Jahr 1993 "praktisch auszuschließen" sein.
Zeitzeugen erinnern sich jedoch an einen Fund einer Kampfstoffbombe am Selliner Strand auf Rügen im Jahr 1954. Im Februar 1992 fanden Spaziergänger am Sandstrand von Dueodde auf Bornholm eine 250 Kilogramm schwere Bombe bestückt mit Senfgas. Aus Polen wird ebenfalls von mehreren Senfgasfunden an Stränden berichtet.
Kontakt:
Dipl. Biol. Sven Koschinski, Tel. 04526 - 381716
Dr. Stefan Nehring, Tel. 0261 - 13303-98
Ingo Ludwichowski, Tel. 0160 - 96230512
Weitere Informationen zu Rüstungsaltlasten im Meer:
www.NABU-Meeresschutz.de
www.kolberger-heide.de
Pressemitteilung
KOSTENLOSE ONLINE PR FÜR ALLE
Jetzt Ihre Pressemitteilung mit einem Klick auf openPR veröffentlichen
Sie lesen gerade: Naturschutzverbände fordern Beseitigung von Giftgas in der Lübecker Bucht
Naturschutzverbände fordern Beseitigung von Giftgas in der Lübecker Bucht
Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.
Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.
Society for Dolphin Conservation, Germany
Kornwegerstr. 37 - 81375 München - Germany
Tel.: +49-89-74 16 04 10 - Fax: +49-89-74 16 04 11
E-Mail:
Webseite: www.delphinschutz.org
1. Vorsitzender: Rollo Gebhard / V.i.S.d.P.: Ulrich Karlowski
Vereinsregister 13487, Amtsgericht München
FA-München - USt-IDNr.: DE166760398
Society for Dolphin Conservation, Germany
Kornwegerstr. 37 - 81375 München - Germany
Tel.: +49-89-74 16 04 10 - Fax: +49-89-74 16 04 11
E-Mail:
Webseite: www.delphinschutz.org
1. Vorsitzender: Rollo Gebhard / V.i.S.d.P.: Ulrich Karlowski
Vereinsregister 13487, Amtsgericht München
FA-München - USt-IDNr.: DE166760398
Aktiv für Delfine: Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD)
Erschüttert vom millionenfachen Sterben der Delfine in den Treibnetzen der Thunfischfänger gründete Weltumsegler Rollo Gebhard 1991 die GRD. Seitdem schlossen sich über 95 % des deutschen Thunfischhandels dem SAFE-Programm für „delfinsicher“ gefangenen Thunfisch an. SAFE ist das umfassendste Meeresschutzprogramm der Welt.
GRD – Weltweiter Einsatz für bedrohte Meeressäuger:
Deutschland – Thunfisch-Kontrollprogramm (SAFE): SAFE bewahrt Tausende Wale und Delfine vor dem grausamen Beifangtod. Publikation einer Verbraucher-Checkliste mit den bestätigten "delfinsicheren" Thunfischmarken
Peru: Kampf gegen die illegale Delfinjagd, Dynamitfischerei und Meeresverschmutzung. Projektpartner: ACOREMA (Meeresschutzorganisation, Peru)
Adria (Kroatien): Schutzprojekt zur Rettung der letzten ca. 220 Adria-Delfine. Projektpartner: Delfinschutzorganisation VAL (Zagreb), tierärztliche Fakultät der Universität Zagreb
Spanien / La Gomera: Aufbau von ökologischem Wal- und Delfinbeobachtungstourismus, Einrichtung eines Delfinschutzzentrums. Projektpartner: M.E.E.R.e.V. (Berlin)
Mosambik: Einrichtung eines Schutzgebiets für eine kleine Population von Indopazifischen Buckeldelfinen bei der Inhaca-Insel (Bucht von Maputo). Projektpartner: Universität Maputo, Naturhistorisches Museum Maputo
Dominica: Aufbau und Einrichtung der ersten Walforschungsstation in der Karibik, Etablierung eines Pottwal- und Meeressäugerschutzgebietes
Nord- und Ostsee: Schutz unserer bedrohten heimischen Schweinswale. Projektpartner: NABU, BUND, Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere, lokale Behörden und Nationalparkverwaltungen.
„Um Hilfe können Delfine nicht rufen, aber die Signale sind deutlich: ihre Anzahl geht weltweit zurück“, warnt Rollo Gebhard. Helfen Sie mit, das Aussterben der sympathischen Meeressäuger in den Weltmeeren zu verhindern. Werden Sie Förderer, helfen Sie mit Ihrer Spende oder übernehmen Sie eine Delfinpatenschaft.
Weitere Informationen auf unseren Webseiten:
www.delphinschutz.org
www.delfinprojekt.de
www.thunfischliste.de
www.jahrdesdelfins.net
www.weserwale.de
Erschüttert vom millionenfachen Sterben der Delfine in den Treibnetzen der Thunfischfänger gründete Weltumsegler Rollo Gebhard 1991 die GRD. Seitdem schlossen sich über 95 % des deutschen Thunfischhandels dem SAFE-Programm für „delfinsicher“ gefangenen Thunfisch an. SAFE ist das umfassendste Meeresschutzprogramm der Welt.
GRD – Weltweiter Einsatz für bedrohte Meeressäuger:
Deutschland – Thunfisch-Kontrollprogramm (SAFE): SAFE bewahrt Tausende Wale und Delfine vor dem grausamen Beifangtod. Publikation einer Verbraucher-Checkliste mit den bestätigten "delfinsicheren" Thunfischmarken
Peru: Kampf gegen die illegale Delfinjagd, Dynamitfischerei und Meeresverschmutzung. Projektpartner: ACOREMA (Meeresschutzorganisation, Peru)
Adria (Kroatien): Schutzprojekt zur Rettung der letzten ca. 220 Adria-Delfine. Projektpartner: Delfinschutzorganisation VAL (Zagreb), tierärztliche Fakultät der Universität Zagreb
Spanien / La Gomera: Aufbau von ökologischem Wal- und Delfinbeobachtungstourismus, Einrichtung eines Delfinschutzzentrums. Projektpartner: M.E.E.R.e.V. (Berlin)
Mosambik: Einrichtung eines Schutzgebiets für eine kleine Population von Indopazifischen Buckeldelfinen bei der Inhaca-Insel (Bucht von Maputo). Projektpartner: Universität Maputo, Naturhistorisches Museum Maputo
Dominica: Aufbau und Einrichtung der ersten Walforschungsstation in der Karibik, Etablierung eines Pottwal- und Meeressäugerschutzgebietes
Nord- und Ostsee: Schutz unserer bedrohten heimischen Schweinswale. Projektpartner: NABU, BUND, Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere, lokale Behörden und Nationalparkverwaltungen.
„Um Hilfe können Delfine nicht rufen, aber die Signale sind deutlich: ihre Anzahl geht weltweit zurück“, warnt Rollo Gebhard. Helfen Sie mit, das Aussterben der sympathischen Meeressäuger in den Weltmeeren zu verhindern. Werden Sie Förderer, helfen Sie mit Ihrer Spende oder übernehmen Sie eine Delfinpatenschaft.
Weitere Informationen auf unseren Webseiten:
www.delphinschutz.org
www.delfinprojekt.de
www.thunfischliste.de
www.jahrdesdelfins.net
www.weserwale.de
KOSTENLOSE ONLINE PR FÜR ALLE
Jetzt Ihre Pressemitteilung mit einem Klick auf openPR veröffentlichen
News-ID: 183066 • Views: 1712
Diese Meldung Naturschutzverbände fordern Beseitigung von Giftgas in der Lübecker Bucht bearbeiten oder deutlich hervorheben mit openPR-Premium
Mitteilung Naturschutzverbände fordern Beseitigung von Giftgas in der Lübecker Bucht teilen
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.
Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.
Weitere Mitteilungen von Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.
Das könnte Sie auch interessieren:
Copacabana-Feeling an der Ostsee: Die Fußball-WM auf dem Dach des neuen BAYSIDE Hotels erleben
An Ostern hat das Design- und Wellnesshotel BAYSIDE direkt an der Lübecker Bucht eröffnet. Neben stilvollen Zimmern und Suiten mit Meerblick können sich Gäste während der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien auf die Live-Übertragung aller Spiele freuen.
Hamburg/Scharbeutz, 12. Juni 2014 – Am 17. April 2014 war es endlich soweit: das direkt am feinen …
Dietmar Baum Direktor Kulturbüro Lübecker Bucht
Neue Kulturinitiative in der Lübecker Bucht
Tourismus-Agentur Lübecker Bucht und neues Kulturbüro unter der Leitung von Dietmar Baum will kulturelle Identität der Lübecker Bucht für Einheimische und touristische Gäste erlebbar machen
Es gibt sie, die Kulturperlen in der Lübecker Bucht! Eine Vielzahl an Kunst-und Kulturschaffenden, Ateliers, Galerien, …
Kulturbüro Lübecker Bucht veranstaltet Speedating der Künstler unter der Leitung von Dietmar Baum
PRESSEMITTEILUNG, 30.5.2019
„1. Künstler und Kreativ Kongress Ostholstein“
Seit Anfang April 2019 agiert das KULTUR Büro Lübecker Bucht/ Ostholstein unter der Leitung von Dietmar Baum von Neustadt /Holstein aus. Gefördert wird das neue KULTUR Büro Lübecker Bucht/ Ostholstein sowohl durch das Wirtschaftsministerium als auch vom Kultus- und Bildungsministerium …
Auszeichnung des Komittee- Vorsitzenden Stefan Wolf
Der Lübecker Vorsitzende des Rotaract Deutschland Komitee Stefan Wolf (27) wurde vom Rotary Club Lübecker Bucht – Timmendorfer Strand – stellvertretend für alle Lübecker Rotary Clubs - mit dem „Paul Harris Fellow“ geehrt. Die Auslobung fand im Rahmen der 100 Jahre Feierlichkeiten der vier Lübecker Rotary Clubs im Heiligen Geist Hospital statt.
Diese …
Concept Immobilien in Scharbeutz stellt sich neu auf und verstärkt das Beratungsteam
Bereits seit 1995 ist Concept Immobilien mit Firmensitz in Scharbeutz (Seestr. 62) als Immobilienmakler entlang der gesamten Lübecker Bucht von Neustadt, Sierksdorf, Haffkrug, Scharbeutz über Timmendorfer Strand und Travemünde bis einschließlich Lübeck und Umland (Stockelsdorf, Bad Schwartau, Ratekau) tätig und öffnet seinen Kunden erfolgreich Türen.
Seit …
"Einfache, geniale Küche": Neuer Küchenchef im BAYSIDE Hotel
Seit Juni 2014 verantwortet Küchenchef Benjamin Hormann die beiden Restaurants COAST und ROOF im Vier-Sterne-Superior-Hotel an der Lübecker Bucht. Dank neuer Außenterrassen stehen dort ab sofort zusätzlich 126 Sitzplätze zur Verfügung.
Hamburg/Scharbeutz, 02. Juli 2014 – Feinschmecker haben seit der Eröffnung des BAYSIDE Hotel im April 2014 eine neue …
Reges Interesse bei Präsentation der Robotertechnik zur Gefahrenabwehr und Bergung von Bomben in der Ostsee
itik, Innenministerium, Kampfmittelräumdienste, Technologieträger und Nachbarschaft teil.
Neben den bereits bei UTM zur Verfügung stehenden Bergedruckbehältern für gefährliche Gasflaschen und andere Gefahrstoffe ist diese neue Robotertechnik ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Lösung der sicheren Beseitigung von Kampfstoffen in der Ostsee.
Sommerurlaub an der Lübecker Bucht
Entlang der kilometerlangen, feinen Sandstrände der Lübecker Bucht pustet die frische Ostseeluft den Kopf wieder frei und lässt einen auf andere Gedanken kommen. Diese Urlaubsregion hat allerhand zu bieten: tiefe Seen und schroffe Steilküsten, die hügelige Holsteinische Schweiz sowie Schlösser und Herrenhäuser. Wer das maritime Flair der Strandpromenaden …
Lübecks Politiker schieben Beseitigung der Giftgasgefahr auf die lange Bank
Naturschutzverbände kritisieren Untätigkeit der Hansestadt als verantwortungslos und fahrlässig
Neumünster, Quickborn, München, 5. Februar 2008 - Als "der Gefahrenlage nicht angemessen" kritisieren NABU, Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) und Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM) das Stillhalten der Hansestadt Lübeck bei den Giftgasfunden …
Kicken in den langen Ferien: Die Sommercamps der Akademie für Fußballkunst in der Lübecker Bucht
In den großen Ferien feiert die Brühler Akademie für Fußballkunst eine Premiere: In der Lübecker Bucht finden dann erstmals zwei Fußballcamps statt. Direkt am Strand können die jungen, begeisterten Kicker ihr Talent dann unter Beweis. Neben ausgiebigen Spieleinheiten, stehen aber auch Übungen auf dem Plan, die gezielt die Technik und Taktik der kleinen …
Sie lesen gerade: Naturschutzverbände fordern Beseitigung von Giftgas in der Lübecker Bucht