© Henning Raab - pixelio.de
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Deutschlandweiter Protest gegen grenznahe Uranfabrik in den Niederlanden

Eigene Einspruchskampagne in Deutschland durch BBU

Bonn, Almelo, Gronau, Nordhorn- Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) protestiert gegen den drohenden Ausbau der niederländischen Urananreicherungsanlage (UAA) im grenznahen Almelo und wird den Widerstand der niederländischen Anti-Atomkraft-Bewegung mit einer eigenen Einspruchskampagne unterstützen. Im Genehmigungsverfahren sind auch Einsprüche aus der Bundesrepublik zulässig. Bereits in früheren Verfahren hatten der BBU und andere Initiativen und Verbände, besonders aus Nordrhein-Westfalen, zahlreiche Einsprüche aus der Bundesrepublik in Den Haag eingereicht. Der BBU fordert auch von den Landesregierungen in Düsseldorf und Hannover Aktivitäten gegen den Ausbau und Betrieb der niederländischen Urananreicherungsanlage.


Die Urananreicherungsanlage in Almelo soll zur Ver­sorgung von weltweit ca. 50 Atomkraftwerken auf eine Kapazität von 6200t Urantrennarbeit pro Jahr ausgebaut werden. Zudem sind u. a. die Lage­rung von zukünftig insgesamt rund 70.000t Uranhexafluorid (bisher ca. 55.000t) und der Bau einer Verladestation für Urancontaier vorgesehen.


In einem Sammeleinspruch gegen den Ausbau der UAA, den der BBU bundesweit verbreiten wird, heißt es u. a.:


Urananreicherung erfordert Uranabbau, der ist jedoch auch lebensfeindlich und umweltschädlich!
Die UAA Almelo und die Urancontainer in den dortigen Uranlagern sind nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert.
Es gibt keine sichere Entsorgung für den Uranmüll, der in Almelo anfällt (u. a. abgereichertes Uranhexafluorid, verstrahltes Werkzeug).
Der Betrieb der UAA in Almelo ist mit hochgefährlichen Urantransporten verbunden! Sabotage kann nicht verhindert werden.
Auch in der UAA Almelo kann es technisches und menschliches Versagen geben. 2010 wurde in der UAA Gronau ein Arbeiter verstrahlt!
Urananreicherungsanlagen können militärisch genutzt werden!
Zur Verhinderung der Weiterverbreitung von Atomwaffen ist das Verbot der Urananreicherung dringend erforderlich.


Der BBU weist darauf hin, dass bis zum 10. August Einsprüche beim Wirtschaftsministerium in Den Haag eingereicht werden können.


Die Planungsunterlagen können auch in der Bundesrepublik eingesehen werden. Die Auslegung erfolgt im Rathaus der Stadt Gronau (NRW) und beim Landkreis Grafschaft Bentheim Nordhorn (Niedersachsen) zu den üblichen Bürozeiten. Im Internet findet man die Unterlagen unter
http://www.rijksoverheid.nl/documenten-en-publicaties/vergunningen/2011/07/01/kennisgeving-ontwerpbeschikking-urenco-nederland-duits.html.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /