© Die Grünen
© Die Grünen

Stromkennzeichnung: KonsumentInnentäuschung endlich stoppen

Grüne: Stromkennzeichnung muss Atomstrom ausweisen

"Viele Energieversorgungsunternehmen werben mit 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen und verkaufen in Wirklichkeit dreckigen Atom- und Kohlestrom. Die Schaffung von speziellen, 'sauberen' Stromprodukten, die gutgläubigen Stromkunden mit viel Werbeaufwand verkauft werden, ist zwar eigentlich untersagt, allerdings halten sich laut E-Control die meisten Unternehmen nicht daran", erklärt die Energiesprecherin der Grünen, Christiane Brunner. Laut aktuellstem E-Control Bericht haben 2009 25 Energieversorger auf den Stromrechnungen den Produkt- und nicht den Versorgermix angegeben. "Das ist eine vorsätzliche Irreführung der heimischen Stromkunden, denen Atomstrom auf diese Weise deklariert untergeschoben wird. Wir brauchen ein Verbot, das diese Täuschung abstellt. Bis dahin müssen sich Energieversorger wie VERBUND, Kelag oder EVN endlich an die Empfehlung der E-Control halten, und den KonsumentInnen reinen Wein einschenken", fordert Brunner.

Darüber hinaus kritisieren die Grünen die separate Ausweisung der Energieträger-Anteile einerseits und die rechnerische Aufteilung der Energieträger des "Stroms ungekannter Herkunft" andererseits. "Strom unbekannter Herkunft" hat einen Atomstromanteil von fast 29 Prozent, und einen fossilen Anteil von über 50 Prozent. "Die Anteile dieses dreckigen Stroms werden bis jetzt allerdings nicht in die Gesamtaufstellung eingerechnet. Es ist inakzeptabel, dass auf der Stromrechnung der Atomstromanteil mit null Prozent angegeben wird, während ein beträchtlicher Teil Graustrom im Versorgermix enthalten ist, der aber sehr wohl Atomstrom enthält. Wir fordern, dass die Anteile der jeweiligen Energieträger (Atom, Kohle, Öl, Gas, Erneuerbare) in der Stromrechnung klar ausgewiesen und zusammengerechnet werden. Hierbei muss der rechnerische Anteil des Atomstroms der im 'Strom unbekannter Herkunft' enthalten ist mit eingerechnet werden", erläutert Brunner.

Anfang Juli, beim so genannten Atom-Gipfel, hat Bundeskanzler Faymann angekündigt, Maßnahmen gegen den Vertrieb von Strom unbekannter Herkunft einzuführen. "Wir erwarten uns, dass die dafür notwendigen rechtlichen Veränderungen noch im Herbst eingeleitet werden", meint Brunner.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /