© hiroshima
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Hiroshima-Gedenktag - Kopietz: "Friede muss sich in den Köpfen der Menschen durchsetzen"

Anlässlich des heutigen Gedenktages für die Opfer der Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki (1945) , warnt der Erste Präsident des Wiener Landtages, Prof. Harry Kopietz, vor den Gefahren von Atomwaffen und Kernkraft.

66 Jahre ist es her, dass erstmals Atombomben auf Menschen abgeworfen wurden. Unzählige Menschenleben wurden am 6. August 1945 in Hiroshima und drei Tage später in Nagasaki innerhalb weniger Sekunden ausgelöscht. Viele starben an den Folgen dieser schrecklichen Taten. Diejenigen, die überlebten, haben die schrecklichen Bilder von Massenvernichtung, Zerstörung und unbeschreiblichem Leid wohl nie vergessen können. Einige Staats- und Regierungschefs, Militärs und Terroristen haben auch nach bald 70 Jahren keine Lehre aus diesem grauenhaften Ereignis gezogen. Kriege und bewaffnete Auseinandersetzungen gehören noch immer der Realität an, ebenso wie die Bedrohung durch Kernwaffen.

Der Besitz von Atomwaffen wird zu einem gängigen Instrument der Macht- und Druckausübung. Angesichts dieser weltweit bedenklichen Entwicklung darf die Ausübung von Druck, die Drohung mit atomaren Schlägen und Krieg niemals als politisches Mittel gesehen werden. Hiroshima und Nagasaki dürfen nicht in Vergessenheit geraten und müssen uns als schreckliches Mahnmal der Folgen von Krieg und Atomwaffen im Bewusstsein verbleiben. Wenn wir nicht aus der Geschichte lernen, werden schreckliche Fehler immer und immer wieder wiederholt werden. Noch nie hat Krieg zu etwas anderem geführt als Unheil, unvorstellbarem Leid und Tod.

Die Bedrohungslage für die Menschen hat sich in den letzten Jahren aber etwas gewandelt: gerade die Anschläge in Norwegen haben gezeigt, dass es keine Atomwaffen braucht, um unermessliches Leid über viele Menschen zu bringen. Dieses traurige Beispiel zeigt, wohin verbale Radikalisierung führen kann. Alle Menschen - und hier vor allem PolitikerInnen - sind aufgefordert, Verantwortung zu tragen und auch verbal "abzurüsten". Die Abschaffung aller Nuklear- und Massenvernichtungswaffen ist weiterhin ein wichtiges Ziel. Die politische Deeskalierung und Mäßigung ist dabei aber mindestens ebenso wichtig.

Quelle: PID-Rathauskorrespondenz:


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /