© Grace Winter / pixelio.de
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Bel Monte- ein Monster für die Ureinwohner

Ein Umdenken ist notwendig

Blau und unheimlich breit zieht er seinen Weg, schon viele hunderte Jahre. Sogar in der Trockenzeit mutet der Rio Xingu wie ein See an, mitten in Brasiliens Regenwald, grüne Inseln liegen inmitten des Flusses. Nicht weit hinter Altamira soll das Monster entstehen, Belo Monte, der Staudamm. Xingu heißt auch das "Haus der Götter", und diesem droht die Zerstörung. Erwin Kräutler, der Bischof, der aus Vorarlberg stammt, hat Angst um die Zukunft Amazoniens. Seit 46 Jahren ist er bereits in Altamira, er kennt die Region. Seit 1980 ist er auch Bischof von Xingu, seine Diözese ist größer als ganz Deutschland. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, 2010 mit dem Alternativen Nobelpreis, für die Brasilianer vor Ort ist er Dom Erwin. Sie lieben ihn, andere, seine Feinde, würde ihn am liebsten verschwinden lassen. Weil er ein Kämpfer ist, auch gegen das Megastaudammprojekt.

Bis 2015 soll am Rio Xingu das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt gebaut werden, mit Milliardeninvestitionen. 11000 Megawatt soll Belo Monte liefern - mitten im Urwald. Ein See, der so groß ist wie der Bodensee, den Kräutler aus Kindertagen kennt. Die Lebensgrundlage von unzähligen Menschen wird damit zerstört. Indianer und Bürgerbewegungen, Promis wie Sting und andere demonstrieren gemeinsam mit Kräutler.
Brasilien wächst, Natur und Minderheiten werden dafür ins Eck gestellt.

Alte Ideen werden wieder ausgepackt, für einen angeblichen Fortschritt. Brasilien braucht Strom, man erzählt davon, dass die Lichter ausgehen- eine Geschichte, die wir auch in Österreich schon einmal gehört haben, vor mehr als 25 Jahren, als es um ein Großprojekt an der Donau ging. Bischof Kräutler sagt: "Ein Projekt, das auf Lügen aufbaut."

Auch wirtschaftlich ist Belo Monte eine Verrücktheit, weil der Xingu mehrere Monate im Jahr viel zu wenig Wasser hat. Die Lösung wären weitere Staumauern. "Amazonien hat dann keine Chance mehr." meint Kräutler.

Gigantentum statt Umdenken.. kommt uns das nicht bekannt vor?


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /