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Bioenergie hat kaum Einfluss auf Lebensmittelpreise

Primäres Ziel der Landwirtschaft ist die Produktion von Lebens- und Futtermitteln

"Auch wenn immer wieder das Gegenteil behauptet wird: Der Weg in Richtung mehr Bioenergie hat nur geringen Einfluss auf die Lebensmittelpreise. Die EU-Getreideernte des Vorjahres betrug rund 250 Mio. t. Nur ca. 1,5% davon wurden für Bioenergie verwertet. Die Trockenschäden des Vorjahres hingegen reduzierten die Ernte in Europa um 15%, also um das Zehnfache", stellte Gerhard Wlodkowski, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Ökosozialen Forum Europa, KOO und AGEZ zum Thema "Erzeugung von Nahrung und Energie - ein Widerspruch?" fest.

"In der aktuellen Diskussion rund um die Nahrungsmittel- und Energieproduktion und deren vermeintlicher Konkurrenz werden viele Aspekte in unzulässiger Art vermischt und als Argumente gegen die heimische Bioethanol-Erzeugung verwendet. Im Gegensatz zur Ethanol-Produktion in Brasilien oder Biodiesel-Produktion in Indonesien erzeugen Österreichs Land- und Forstwirtschaft Energierohstoffe unter höchsten ökologischen und sozialen Standards", betonte Wlodkowski. Auch den Vorwurf, der Rohstoff für Biotreibstoffe würde zu Monokulturen führen, wies er mit Hinweis auf die praktizierte Fruchtfolge zurück.

"In der gesamten EU gelten Fruchtfolge-Auflagen. Österreich hat zudem wegen seines in der Union einzigartigen Agrarumweltprogramms und den damit einhergehenden Düngebeschränkungen mit seiner landwirtschaftlichen Produktion eine Reihe positiver Wirkungen auf die Umwelt erzielt. Zudem kommt es in Österreich durch die Biotreibstoff-Herstellung weder zu einer Rodung von Wäldern noch zu einem Umbruch von Grünland. Die Auflagen zur Erhaltung eines guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustandes gelten für die Energieproduktion genauso wie für die Lebensmittelproduktion", stellte der LK Österreich-Präsident klar.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /