Ethanolherstellung anders: aus gewerblichen und industriellen Abfällen

Biokraftstoffe können mit neuem Verfahren aus Abfällen hergestellt werdeb

Helsinki, Finnland - UPM und Lassila & Tikanoja (L&T) haben ein neues Konzept zur Produktion von Ethanol und Energie entwickelt, bei dem erstmals gewerbliche und industrielle Abfälle eingesetzt werden. Das Konzept wurde in Zusammenarbeit mit dem Technical Research Centre of Finland (VTT) unter Laborbedingungen untersucht und nun soll auf den VTT-Anlagen in Rajamäki umfassende Versuche durchgeführt werden. Ziel ist es, bis Jahresende so weit zu sein, dass über den Bau einer Anlage im kommerziellen Maßstab entschieden werden kann.

Bei dem von UPM und L&T entwickelten Konzept werden Ethanol und Energie aus gewerblichen und industriellen Papier-, Pappe-, Holz- und Kunststoffabfällen produziert. Auch Deinking-Rückstände aus der Papierindustrie, wie sie in Altpapier verarbeitenden Fabriken bei der Entfernung von Druckfarben aus Altpapier anfallen, sind als Rohstoff geeignet. So kann aus diesen bisher nur zum Teil genutzten Rohstoffen Ethanol hergestellt werden, das als Beimischung zu Benzin als Biokraftstoff für den Verkehr eingesetzt werden kann.

Die geplante Anlage zur Erzeugung von Ethanol und Energie kann in Zusammenhang mit einer Abfallbehandlungsanlage oder einer Papierfabrik betrieben werden. Die als Rohstoff verwendeten Abfälle werden teils zur Herstellung von Ethanol und teils zur Energieerzeugung eingesetzt. Diese Lösung ermöglicht in Europa die Herstellung von kosteneffizienten Biokraftstoffen der zweiten Generation für den Verkehr, ohne die Rohstoffversorgung der Forstindustrie zu gefährden. Nach Maßgabe des kürzlich vorgelegten Energie- und Klimapakets der EU sollen aus Abfällen und Lignozellulose hergestellte Biokraftstoffe mehr zum Klimaschutz beitragen als andere Biokraftstoffe. Ihr Beitrag zum von der EU angestrebten Verbrauchsvolumen gilt als doppelt so hoch wie der von herkömmlichen Biokraftstoffen.

Die Nutzung von gewerblichen und industriellen Abfällen zur Produktion von Ethanol und Energie verursacht deutlich weniger Treibhausgasemissionen als die Deponierung der Abfälle. Die Herstellung von Ethanol aus Abfällen belastet das Klima weniger als die Herstellung aus Getreide, das traditionell als Rohstoff eingesetzt wird. Außerdem fördert die Nutzung von Abfällen das Recycling von Materialien in Übereinstimmung mit den Grundsätzen nachhaltiger Entwicklung.

Weitere Informationen:

Hans Sohlström, UPM, Executive Vice President, New Businesses & Biofuels, Tel. +358 400 547 717
Arto Nivalainen, L&T, Vice President, Environmental Services, Tel. +358 50 594 2877

UPM ist eines der weltweit führenden Forstindustrieunternehmen und beschäftigt ca. 28.000 Mitarbeiter. Zu den wichtigsten Produkten von UPM zählen Druckpapiere, Etikettenmaterialien und Holzprodukte. UPM ist in Europa der größte Verarbeiter von Altpapierfasern zu Druckpapieren.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /