© RainerSturm pixelio.de
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Energieeffizienz großes Thema in Bulgarien und Chance für österreichische Firmen

AWO präsentiert österreichische Expertise aus dem Bereich Erneuerbare Energie in Sofia -Fördergelder der EU und internationaler Entwicklungsbanken

"Energieeffizienz zählt derzeit zu den heißen Themen in Bulgarien, dem südosteuropäischen Land mit den schlechtesten Energiewerten in der EU", berichtet Michael Angerer, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Sofia. Neben der Nutzung von Erneuerbarer Energie zielt daher die bulgarische Energiestrategie auf eine Steigerung der Effizienz bei der Nutzung von Energie. Gemäß EU-Richtlinien muss Bulgarien die Energieintensität im Zeitraum 2005-2015 um 8% senken, weitere Absenkungen sind bis 2020 notwendig. Angerer: "Für die Umsetzung von Projekten im Bau- und Industriebereich stehen EU-Fördermittel und Finanzierungen seitens internationaler Entwicklungsbanken zur Verfügung, die über bulgarische Banken, darunter die Raiffeisenbank Bulgaria abgewickelt werden. Daraus ergeben sich eine Menge Geschäftsmöglichkeiten für österreichische Unternehmen aus diesem Sektor."

Die Außenwirtschaft Österreich (AWO) stellte gemeinsam mit dem AußenwirtschaftsCenter Sofia dieser Tage im Rahmen eines Austria Showcases "Energieeffizienz in Bauwirtschaft und Industrie" die österreichische Produktpalette und Expertise aus den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz dem bulgarischen Fachpublikum vor. Über 100 bulgarische Firmenvertreter nutzten die Gelegenheit zur direkten Kontaktaufnahmen mit zehn vor Ort ausstellenden österreichischen Unternehmen der Branche. "Österreich hat bereits jetzt ein sehr gutes Image als Musterland für nachhaltiges Wirtschaften in Bulgarien", so Angerer. Im Energieeffizienzbereich waren und sind österreichische Unternehmen mit relevanten Investitionen in Bulgarien aktiv. So investierte kürzlich die EVN im Fernheizwerk Plovdiv 50 Mio. Euro in eine Cogenerationsanlage, Mondi nutzt bei der Zellstoffproduktion im Werk Stambolijski anfallende Wärme zur Stromerzeugung. In Bulgarien tätige österreichische Bauunternehmen und Immobilieninvestoren setzen die in Österreich bekannte moderne Gebäudetechnik auch hinsichtlich thermischer Isolierung um.

Für Österreich ist Bulgarien ein Wirtschaftspartner mit weiter wachsender Bedeutung: Über 400 österreichische Unternehmen investierten bisher 5,5 Mrd. Euro in Bulgarien; der Außenhandel befindet sich nach dem krisenbedingten Einbruch 2009 seit 2010 in beiden Richtungen wieder auf Wachstumskurs.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /