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Der große Irrtum des Vaclav Klaus

Ist die Mehrheit der Oberösterreicher nicht gegen Atomkraft?

Gegenüber der Austria Presse Agentur vertrat Tschechiens Präsident Vaclav Klaus bei seinem Besuch in Linz die Meinung, dass Temelin bei Verhandlungen keine Rolle mehr spiele und die Proteste gegen Temelin und die Atomenergie nur die Meinung einiger Aktivisten und nicht die Meinung der meisten Oberösterreicher repräsentiere.

"Präsident Klaus unterliegt da einer krassen Fehleinschätzung und zeigt, wie wenig er informiert ist, wenn er meint, die oberösterreichische Volkseele so beurteilen zu können", so Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee in einer ersten Reaktion auf die Äußerungen von Präsident Klaus.

Weit über 90% der OberösterreicherInnen lehnen die Atomenergie als nicht nachhaltige, nicht beherrschbare Energieform strikt ab, die noch dazu dafür bekannt ist, nur die kurzfristigen Gewinne abzusahnen und meisten Kosten aber nachfolgenden Generationen aufzubürden.

"Ich weiss es ist polemisch, aber es mag schon sein, dass bei Geschäftsessen auf Kundenkosten oder Staatsbanketten auf Kosten der Steuerzahler dieses Thema in den Hintergrund rückt, weil dadurch Geschäftsinteressen gefährdet sein könnten", so Manfred Doppler weiter und er ergänzt: "Entscheidend für das Zusammenwachsen beider Nationen werden jedoch nicht die Mauscheleien auf diplomatischer Ebene oder die Geschäftemacherei gewisser Institutionen sein, sondern das gegenseitige Entgegenkommen und das Verstehen der Sorgen der Nachbarn."

Ein stures Festhalten an einer irrwitzigen Energiepolitik, die einen Atomstromanteil von 80% zum Ziel hat und nur dazu dient, einer der größten Stromexporteure in Europa zu werden, ist ein klarer Irrweg auf Kosten der tschechischen Bevölkerung. Es wird auch nicht dazu beitragen, das nachbarschaftliche Verhältnis zwischen Österreich und Tschechien zu verbessern.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /