© Yunus
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Wir können die Welt nach unseren Vorstellungen ändern!

Social Business Public Speech in Wien: Prof. Muhammad Yunus spricht mit NASA-Astronaut Ron Garan über social business, ein innovatives Wirtschaftskonzept

Wien - Friedensnobelpreisträger Prof. Muhammad Yunus und NASA-Astronaut Ron Garan haben bei ihrer öffentlichen Rede am 10.November 2011 in Wien über social business gesprochen, ein innovatives Wirtschaftskonzept, um soziale und ökologische Probleme zu lösen. Nachdem NASA-Astronaut Ron Garan die rund 700 Besucher auf eine Reise in den Weltraum mitgenommen hat, sprach Prof. Yunus über die uneingeschränkten Möglichkeiten der Menschheit, die Welt von morgen zu gestalten. Die Rede war einer der Höhepunkte des Global
Social Business Summit 2011, zu dem sich jedes Jahr Pioniere der weltweiten social business Bewegung aus Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft treffen.

Unter dem Motto "Werte unserer Zeit - Inspirationen zweier Pioniere" haben diese beiden herausragenden Persönlichkeiten im Congress Center der Messe Wien über ihre Visionen vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftskrise gesprochen. Ron Garan, der im September von einem sechsmonatigen Aufenthalt in der Internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt ist, sprach über die Empathie, die er durch seinen Blick auf die Erde entwickelt hat. Genauso, wie sich für einen Astronauten der Blickwinkel auf die Erde ändert, ändert social business die Art, Geschäfte zu machen. Daraus entstehe für Garan die Verantwortung, diese Perspektive anderen mitzuteilen und sich als Botschafter und starke Stimme für social business einzusetzen, um die Ungleichheit der Menschen auf diesem Planeten zu verringern.

Besonders beeindruckt zeigte sich Garan von der Kreativität des Menschen, technologische Wunderwerke wie eine Raumstation zu entwickeln. Denn mit solcher Kreativität, so Garan, sei nichts unmöglich, selbst eine Welt ohne Armut.

Prof. Muhammad Yunus erzählte in seiner einstündigen Rede von seiner Lebensgeschichte. Wie er als frischgebackener Akademiker inmitten der Armut in Bangladesch begonnen hat, nach einem Sinn für seine Arbeit zu suchen. Schon früh habe ihn die Frage beschäftigt, wie er sich für andere nützlich machen könne. Dabei sei sein Blick immer auf den einzelnen Menschen gerichtet geblieben, seine Idee aber ist gewachsen: Als er erkannt hat, dass viele Kinder in Bangladesch an Nachtblindheit leiden, weil sie zu wenig Vitamin A durch Gemüse aufnehmen, begann Prof. Yunus, kleine Packungen von Gemüsesamen zu kleinen Preisen zu verkaufen. Schließlich wurde Prof. Yunus der größte Gemüsesamenhändler des Landes. Weitere kreative Ideen, wie
z.B. die Verbreitung der Solarlampe, folgten, um soziale Probleme, wie die fehlende Stromversorgung in den ländlichen Gebieten von Bangladesch, zu lösen.

Der Abstand zwischen Möglichem und Unmöglichem werde täglich kleiner, so Prof. Yunus. Er zeigte sich von zwei Dingen überrascht, in denen er großes Potential für die Zukunft sieht: Die Technologie und die jungen Menschen von heute. Die Wirtschaft müsse dagegen lernen, dass die unersättliche Gier nach Geld nicht glücklich mache, denn Menschen seien viel mehr als reine Geldmaschinen. Prof. Yunus appellierte an die Zuhörer, die Herausforderungen anzunehmen und verschiedene Dinge auszuprobieren, denn: "Wir können die Welt nach unseren Vorstellungen ändern. Darin liegt die Herausforderung für uns
alle."

Global Social Business Summit 2011 in Wien

Unter dem Motto "Pioneering for Results" bietet der Global Social Business Summit 2011 in Wien vom 10. bis 12. November die Gelegenheit, sich in das Thema Social Business zu vertiefen, Erfahrungen auszutauschen und sich international zu vernetzen. Führende Vertreter internationaler Unternehmen wie Danone, Sandoz, BASF und Intel treffen mit Regierungsvertretern aus Österreich, Brasilien und Indien sowie der EU Kommission und der Vereinten
Nationen zusammen, um das Konzept von Social Business weiter zu entwickeln: Unternehmen, deren Ziel es ist, soziale und ökologische Probleme zu lösen und dabei auf Dauer finanziell unabhängig zu wirtschaften.

Zu Prof. Muhammad Yunus

Prof. Muhammad Yunus (71) ist Wirtschaftswissenschafter aus Bangladesch und entwickelte das Kernkonzept der Grameen Bank: Mikrokredite für die Ärmsten der Armen, die keiner Sicherungen oder Bürgschaften bedürfen. Für diese Art der Förderung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung bekamen Muhammad Yunus und die von ihm gegründete Grameen Bank im Jahr 2006 zu gleichen Teilen den Friedensnobelpreis. Zusätzlich zur Vergabe von Mikrokrediten widmete sich Muhammad Yunus in den vergangenen Jahren verstärkt der
Verbreitung seines Konzepts von Social Business.

Zu Ron Garan

Ronald John Garan Jr. (50) ist ein US-amerikanischer NASA-Astronaut. Der ehemalige Kampfjetpilot ist im Jahr 2000 für die Astronautenausbildung der NASA ausgewählt worden und 2008 zu seinem ersten Raumflug gestartet. Vom 7. April bis 16. September 2011 war Garan als Bordingenieur an Bord der Internationalen Raumstation ISS.


Weitere Informationen unter www.gsbs2011.com.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /