Protestkundgebungen gegen Kreditvergabe für Risiko AKW Mochovce vor ERSTE Bank und SPARKASSEN Filialen in Wien und Linz am 6.2.2008

ERSTE BANK muss klar sein: Kein Geld für Mochovce

Vertreter der Organisationen Antiatom Szene, Global 2000, ÖTAAK (Anti Atom Komitee), Wiener Plattform für eine atomkraftfreie Zukunft, ARGE ja zur Umwelt, nein zur Atomenergie und Agenda X protestierten heute zeitgleich in Wien und Linz gegen die Kreditvergabe durch die ERSTE Bank-Sparkassen Gruppe für den Ausbau des Risiko-AKW Mochovce (Blöcke3&4) in der Slowakei.

"Obwohl wir die ERSTE bereits am 17. Jänner 2008 auf die enormen Risiken des Mochovce Projektes aufmerksam gemacht haben, konnte sich die ERSTE Bank bisher nicht zu einem klaren Ausstiegsstatement durchringen und scheint sich ihrer Verantwortung für die Sicherheit der europäischen Bevölkerung nicht bewusst oder ignoriert diese im Sinne von Gewinnmaximierung.", ärgert sich Elvira Pöschko, Obfrau des Vereins Antiatom Szene und meint weiter:"Daher sind Protestkundgebungen notwendig, um der ERSTEN endgültig klar zu machen, dass eine Finanzierung dieses bereits vor Bau völlig veralteten AKWs, nicht akzeptabel ist und eine fatale Fehlentscheidung darstellt, die bereits jetzt viele Kundinnen und Kunden nicht vertrauenserweckend finden."

"Die ERSTE Bank wäre gut beraten sich ein Beispiel an der niederländischen ING Bank zu nehmen. Diese hat sich ja bekanntlich bereits letzte Woche aus der Mochovce-Finanzierung zurückgezogen", erklärt Alexander Trinkl, Vorsitzender der Agenda X.

"Es ist nicht akzeptabel, dass die Ersparnisse von den Österreicherinnen und Österrreichern, die die Atomkraft mit überwältigender Mehrheit ablehnen, in den Ausbau eines völlig veralteten Atomkraftwerkes steckt", ergänzt Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.

Die Erste Bank hält an der Finanzierung für die hochriskanten Atompläne in der Slowakei fest. GLOBAL 2000 und andere Anti-Atom-Organisationen hatten nach Protestaktionen und Gesprächen mit führenden BankvertreterInnen der Ersten Bank zwei Wochen Zeit eingeräumt, um aus der Finanzierung auszusteigen. "Wir fordern ganz klar den Ausstieg aus dieser Finanzierung und werden weitere Protestaktionen abhalten," sagt Silva Herrmann, Anti-Atom-Sprecherin der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 anlässlich der Protestaktionen. "Wir werden auch die Kunden der Bank aufklären, wie ihr Geld von der Ersten Bank droht eingesetzt zu werden. Wir sind überzeugt, dass die Österreicher das so nicht wollen!" GLOBAL 2000 fordert ein klares öffentliches "Nein" von der Bank zur Finanzierung des Risiko-AKW.

Dem Betreiber des AKW Mochovce (Enel/SE) war es im Herbst gelungen, einen revolvierenden Kredit für seine künftige Investitionspolitik zu bekommen. Dieser wird von einem Bankenkonsortium gewährt, an dem bis zum jetzigen Ausstieg auch die 100prozentige Tochter der Erste Bank in der Slowakei (Slovenská Sporitelna) beteiligt ist. Die vereinbarten 800 Millionen Euro könnten 2008 abgeschöpft werden. Die Investitionspolitik des slowakischen Energieversorgers konzentriert sich auf die Fertigstellung zweier weiterer Reaktoren in Mochovce, sowie die Leistungserhöhungen der Atomkraftwerke Mochovce und Bohunice.

"Der Ausbau des AKW Mochovce würde das atomare Risiko für Österreich dramatisch erhöhen", warnt Herrmann. Bei Mochovce 3 und 4 handelt es sich um ein Atomkraftwerk, das basierend auf Sicherheitsstandards von 1974 in der Sowjetunion geplant wurde. Aufgrund von erheblichen finanziellen Schwierigkeiten, Sicherheitsbedenken und internationalen Protesten wurde der Bau gestoppt. Auf der bereits bestehenden Bausubstanz soll nun aufgebaut werden. Diese macht größere sicherheitsrelevante Modernisierungen unmöglich: Es ist kein Platz vorhanden, um Rohrleitungen oder Kabel sicherer zu führen. Der Einbau eines Volldruckcontainments (Sicherheitshülle) ist nicht möglich, obwohl es seit den 70er Jahren in Westeuropa und USA als Standard gilt - vor allem auch als Schutz gegen externe Gefahren, wie etwa Flugzeugabstürze.

Online-Protestmöglichkeit: www.antiatomszene.info



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /