© Umweltinstitut München
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Polen will in Atomkraft einsteigen

Noch ist Polen nicht verloren - Umweltinstitut startet Onlineaktion gegen polnisches Atomenergieprogramm

München – Es ist kaum zu glauben: Polen will in die Atomkraft einsteigen! Und das, nachdem es nach der Wende schon einmal ausgestiegen ist und zwei Atom-Bauruinen hinterlassen hat. Sogar der Einstieg in die Wiederaufarbeitung und die Schnelle-Brüter-Technologie sind beabsichtigt. Um dies zu verhindern, ist unser Engagement dringend nötig. Das Umweltinstitut München startet dazu eine Onlinekampagne.

Zu dem geplanten polnischen Atomenergieprogramm wird aktuell ein grenzüberschreitendes Strategisches Umweltprüfungsverfahren (SUP) durchgeführt. Dabei haben auch die deutschen Bürgerinnen und Bürger bis zum 4. Januar 2012 Gelegenheit zur kritischen Stellungnahme. Das Umweltinstitut München bietet in seiner heute gestarteten Aktion auf www.umweltinstitut.org Musterbriefe an die polnischen Behörden und an Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel an.

Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München e.V., erklärt dazu: ‘Das polnische Atomenergieprogramm liest sich, als ob es in der Atom-Euphorie der 1960er-Jahre geschrieben wäre! Polen könnte sich die schlechten Erfahrungen anderer AKW-Staaten ersparen und ohne den komplizierten und teuren Umweg direkt in eine regenerative, nachhaltige Energieversorgung einsteigen. Damit würde sich unser Nachbarland viele Probleme und viel Geld sparen und sowohl einen Sicherheits- als auch einen wirtschaftlichen Vorteil verschaffen.’

‘Die Bundesregierung muss schon jetzt klarstellen, das Deutschland keinen polnischen Atomstrom kaufen wird und auch keine Atomtechnologie exportiert. Eine Bürgschaft für ein polnisches Atomenergieprogramm muss ebenfalls ausgeschlossen werden’, fordert Vorstand Harald Nestler.

Das Umweltinstitut München ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich an der Onlineaktion in großer Zahl zu beteiligen, damit frühzeitig deutlich wird, dass Deutschland und andere einer erneuten Erhöhung des Atomrisikos nicht tatenlos zusehen werden. Darüber hinaus wird das Umweltinstitut München eine ausführliche Stellungnahme zum polnischen Atomenergieprogramm einreichen.

Mehr dazu: Umweltinstitut/AKW Polen


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /