© Andreas Morlok pixelio.de
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Energiebilanzen 2010: Wieder steigender Energieverbrauch

Anteil der erneuerbaren Energie mit 30,8% nahezu konstant

Wien – Nach Berechnungen von Statistik Austria stieg der energetische Endverbrauch 2010 gegenüber dem Vorjahr um 5,6% auf 1.119.154 Terajoule (TJ). Damit erreichte er nach dem Rückgang 2009 einen auch gegenüber 2008 (1.112.083 TJ) deutlich höheren Wert. Der Endverbrauch der erneuerbaren Energie stieg mit 7,4% stärker als der gesamte Endverbrauch. Allerdings sank die Erzeugung von Strom aus erneuerbarer Energie gegenüber 2009 um 4,6%, was in erster Linie auf den Rückgang der Wasserkraft zurückzuführen ist. Der Anteil der erneuerbaren Energie am Bruttoendenergieverbrauch blieb damit mit 30,8% gegenüber dem Vorjahr (30,9%) konstant.

Dieses Ergebnis ist beeinflusst von der konjunkturellen Erholung Österreichs 2010 mit einem realen Wirtschaftswachstum von 2,3% sowie durch die im Vergleich zu 2009 kälteren Temperaturen.

Endverbrauch der erneuerbaren Energie stärker gestiegen als gesamter Endverbrauch

In den letzten Jahren stieg der Einsatz der erneuerbaren Energie aufgrund von Maßnahmen wie Förderungen oder der Schaffung gesetzlicher Rahmenbedingungen.

Der Endverbrauch der erneuerbaren Energie erhöhte sich 2010 gegenüber dem Vorjahr um 7,4% und damit stärker als der Endverbrauch insgesamt. Dieser Anstieg wurde vor allem durch den vermehrten Einsatz von Brennholz (+11,4%) und holzbasierten Energieträgen wie Pellets, Briketts und Hackgut (+8,5%) verursacht, die vorwiegend zur Raumheizung verwendet werden.

Unter den einzelnen Sektoren weist der Verkehr eine Steigerung von 3,0% (+10.625 TJ) auf und hatte damit einen Anteil von rund einem Drittel (32,9%) am gesamten energetischen Endverbrauch; bezogen auf die erneuerbare Energie betrug der Anteil 12,5%. Die privaten Haushalte setzten 25,7% der gesamten Energie ein und somit um 8,8% (+ 23.335 TJ) mehr als 2009; sie verwendeten mit 49,2% fast die Hälfte der erneuerbaren Energie. Der produzierende Bereich verzeichnete eine deutlich geringere Steigerung, nämlich lediglich 0,5% (+1.677 TJ) und erreichte damit einen Anteil am gesamten Endverbrauch von 28,4%. Sein Anteil an der erneuerbaren Energie betrug ebenfalls 28,4%.

Energieerzeugung: Rückgänge bei Wasserkraft, Anstiege bei Windkraft und Photovoltaik

Insgesamt sank die Erzeugung von Strom aus erneuerbarer Energie gegenüber 2009 um 4,6%, was in erster Linie auf den Rückgang an Wasserkraft zurückzuführen ist.

Wasserkraft, als wichtigste heimische Energiequelle, ist jedoch stark von der Niederschlagsmenge des jeweiligen Jahres abhängig. Wasserkraftwerke erzeugten 138.261 TJ Strom im Jahr 2010, das entspricht 56,5% der gesamten Stromproduktion und ist um -3,7% weniger als 2009. Photovoltaik besitzt zwar mit 320 TJ nur einen Anteil von 0,1% an der inländischen Stromerzeugung, verzeichnete aber gegenüber dem Vorjahr mit +81,6% die höchste Zuwachsrate. Aus Windkraft wurden 3,0% bzw. 7.430 TJ Strom produziert, womit eine Steigerung von 4,9% verzeichnet wurde.

Fernwärme aus erneuerbarer Energie wies eine Steigerung von 18,4% gegenüber 2009 auf; der zunehmende Einsatz von Hackgut, Rinde und Sägespänen trug wesentlich dazu bei.

Anteil der Erneuerbaren konstant

Insgesamt führten diese Entwicklungen zu einem Anteil der Erneuerbaren am Bruttoendenergieverbrauch von 30,8%. Damit bleibt dieser Anteil gegenüber dem Vorjahr (30,9%) nahezu konstant. Gemäß der Richtlinie 2009/28/EG für Erneuerbare Energien ist Österreich verpflichtet, diesen Anteil bis zum Jahr 2020 auf 34% zu erhöhen.

Kärnten hat den höchsten, Wien den niedrigsten Anteil an erneuerbarer Energie

Die Analyse auf Bundeslandebene zeigt, dass Kärnten mit 47,6% den höchsten Anteil an erneuerbarer Energie aufweist, gefolgt von Salzburg (42,5%), Tirol (38,7%), Burgenland (38,1%) und Vorarlberg (35,7%); Schlusslicht ist Wien mit 9,7%.

In Vorarlberg (97,2%) und Tirol (95,2%) wurden mehr als 90% des Stroms aus Wasserkraft erzeugt, in Kärnten (86,6%) und Salzburg (83,7%) waren es deutlich über 80%. In Oberösterreich waren es mit 56,6% über 50%, in Niederösterreich (46,6%) und der Steiermark (44,5%) immerhin über 40%. Das Burgenland erzeugte zwar nur 0,7% seines Stroms aus Wasserkraft, dafür wurde 66,2% des Stroms aus Windenergie gewonnen.

Quelle: STATISTIK AUSTRIA


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /