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Dunkle Wolken über Durban: Klimakonferenz vor entscheidender Woche

WWF: Keine Alternative zum Kyoto-Protokoll

Die Klimakonferenz in Durban geht nun in die zweite und entscheidende Phase. Die erste Woche war nach Einschätzung des WWF von taktischem Geplänkel und einem Abtasten der Positionen geprägt. Weder bei den Verhandlungen über eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls noch bei den Beratungen über ein Mandat für ein internationales Abkommen ab 2015 gab es bislang entscheidende Durchbrüche. Auch über die Bereitstellung der Gelder für den so genannten Grünen Klimafonds besteht keine Einigkeit. Die USA verharren in ihrer Blockadehaltung der vergangenen Jahre und auch die EU tritt bislang wenig entschlossen auf. "Trotzdem wäre es falsch das Scheitern der Konferenz vor dessen Ende zu verkünden", sagte Klimaexpertin Regine Günther vom WWF heute in Durban. "Die Verhandlungen stecken derzeit noch im Klimaschlamm. Die Welt erwartet bis Freitag eine Einigung, sonst verlieren wir wertvolle Zeit und viele Menschen ihr Leben", warnt Günther.

Der WWF fordert schärfere Emissionsreduktionsziele. Keinesfalls darf man hinter den Zusagen von der Vertragsstaatenkonferenz von Cancún aus dem vergangenen Jahr zurückbleiben. Die Industrieländer müssen sich auf eine zweite fünfjährige Verpflichtungsperiode unter dem Dach des Kyoto-Protokolls einigen. Parallel dazu muss in Südafrika die Basis für ein Klima-Nachfolgeabkommen gelegt werden. Zu den Klimaverhandlungen unter dem Dach der UN sieht der WWF derzeit keine Alternative. "Unverbindliche Absichtserklärungen reichen nicht, sie müssen rechtlich abgesichert und mit Leben gefüllt werden", so Günther. Der WWF tritt für ein neues Klimaabkommen aller Staaten bis 2015 ein. Dazu sind neben verbindlichen Zusagen der Industrieländer und ambitionierte Beiträge der wichtigsten Schwellenländer - China, Indien, Brasilien und Südafrika - notwendig. Nur so lässt sich das angestrebte Ziel erreichen den Anstieg der globalen Temperaturen auf maximal zwei Grad zu begrenzen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /