© Robert Strasser  pressefotos.at
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Neues Carsharing-Barometer zeigt: Carsharing muss "COOL" werden und ist auf dem Vormarsch

Rund ein Drittel der Befragten sieht Carsharing als Alternative zum Autokauf- Markt im Wandel

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie des AIM zeigen, dass sich die Mehrheit der Be-fragten vorstellen kann, Carsharing zu nutzen; für rund ein Drittel könnte sich Carsharing langfristig zu einer Alternative zum Autokauf entwickeln. DB Carsharing und car2go sind die bekanntesten Carsharing-Marken. Als passendste Automarke für Carsharing wird smart angesehen, gefolgt von Newcomer Volkswagen.

Das aktuelle Carsharing-Barometer des Automotive Institute for Management (AIM) zeigt, dass sich Carsharing auch bei leidenschaftlichen Autofahrern auf dem Vormarsch befindet. So kennt mehr als jeder Zweite Carsharing und der überwiegende Teil verfügt über ein korrektes Verständnis dieser Mobilitätsdienstleistung. Im Rahmen der Studie wurden rund 400 Autofahrer zu ihrer Wahrnehmung von und ihren Einstellungen gegenüber Carsharing befragt.

‘Der Markt für Carsharing befindet sich derzeit massiv im Wandel’, so Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch, akademischer Direktor des AIM. Gerade die Markteintritte der großen Automobilher-steller wie Daimler mit car2go, BMW mit DriveNow und VW mit Quicar führen zu einem deutlichen Ausbau des Angebots in deutschen Großstädten und Metropolregionen sowie weltweit. So ist car2go mit einem auf dem smart fortwo basierenden Carsharing-Konzept be-reits in Ulm, Hamburg, Austin, Vancouver, San Diego und Amsterdam aktiv – in den beiden letztgenannten Städten handelt es sich zudem um Fahrzeuge mit Elektroantrieb. Erst kürzlich wurde zudem der Aufbau der weltweit größten Elektro-Flotte für Stuttgart angekündigt. Dri-veNow ist derzeit in München und Berlin verfügbar, Quicar nimmt in Kürze den Betrieb in Hannover auf. ‘Für ein nachhaltig erfolgreiches Wachstum ist es jedoch entscheidend, dass neue Nutzerschichten erschlossen werden, daher wurden in unserer Studie gezielt die Sichtweisen leidenschaftlicher Autofahrer berücksichtigt’, so Prof. Dr. Esch weiter.

So wurden für die Studie Besucher der IAA 2011 in Frankfurt am Main befragt. Die große Gruppe derer, die Carsharing kennen, verdeutlicht das ausgeprägte Bewusstsein für diese Mobilitätsdienstleistung. Während der Anteil der Carsharing-Nutzer in dieser Gruppe noch sehr gering ausfällt, können sich zwei Drittel vorstellen, Carsharing in Zukunft auch zu nut-zen. Und rund ein Drittel ist der Ansicht, dass sich Carsharing für sie langfristig zu einer Al-ternative zum Autokauf entwickeln könnte. ‘Hier zeigt sich bereits ein deutliches Kundenpo-tenzial’, so Prof. Dr. Tobias Schäfers, Juniorprofessor am AIM und Leiter der Studie. Wichtigste Kriterien für eine Nutzung wären jedoch, dass ausreichend Fahrzeuge verfügbar wären und diese auch spontan und überall genutzt werden könnten. ‘Gerade der Aspekt der spontanen Nutzbarkeit, den neue Anbieter wie car2go und DriveNow ihren Kunden bieten, wird als wichtig angesehen’, so Prof. Dr. Schäfers. Insgesamt wird Carsharing als interessant, modern, hilfreich und zeitgemäß wahrgenommen, aber teilweise auch als uncool. ‘Eine Herausforderung besteht darin’, so Prof. Dr. Esch, ‘Carsharing als eine coole, urbane Life-style-Dienstleistung zu positionieren, die neue Technologien nutzt und emotional kommuniziert wird als ‚Carsharing 2.0’.’

Bei den existierenden Carsharing-Marken verfügen DB Carsharing und car2go mit deutli-chem Abstand über die größte Bekanntheit. ‘Die Tatsache, dass car2go als relativ junge Marke mit derzeit eingeschränktem regionalen Fokus fast so bekannt ist wie die bundesweit präsente DB Carsharing zeigt, dass dieses innovative Konzept für Aufmerksamkeit sorgt,’ so Prof. Dr. Schäfers. Vor dem Hintergrund der auf einzelne Automarken festgelegten Carsharing-Angebote der Automobilhersteller wurde zudem untersucht, wie gut verschiedene Auto-marken zu Carsharing passen. Den Marken-Fit-Index führt die Marke smart ganz klar an, gefolgt von VW und MINI. Der geringste Marken-Fit für Carsharing wird indes den Premium-Marken BMW, Audi und Mercedes bescheinigt.

Insgesamt zeigt das Carsharing-Barometer, dass die modernisierte und flexible Mobilitätsdienstleistung über gute Voraussetzungen für die weitere Gewinnung neuer Nutzer verfügt. Zudem ermöglichen die Studienergebnisse Ableitungen zur idealen Positionierung bestimmter Angebote und Marken.

Weitergehende Ausführungen zum Thema:
Esch, F.-R. / Schäfers, T. / Derkum, F.: Carsharing 2.0.
Esch, F.-R. / Schäfers, T. / Derkum, F.: Carsharing – Vom Schatten ins Licht.



Quelle: EBS Business School / Automotive Institute for Management (AIM)


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /