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Ökostrombericht macht Beitrag der Kleinwasserkraft deutlich

Kleinwasserkrafttarife auf Basis des neuen Ökostromgesetzes müssen an europäisches Niveau angepasst werden

Anlässlich der Präsentation des Ökostromberichts 2010 meint DI Martina Prechtl, Geschäftsführerin von Kleinwasserkraft Österreich: "Die Stromproduktion aus Kleinwasserkraftanlagen wurde in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert, so auch im letzten Jahr. Das werten wir als durchaus positiv. Dennoch wird durch den Bericht auch bestätigt, dass eine Wahlmöglichkeit zwischen Tarifförderung und Investitionsförderung für kleine Anlagen und Revitalisierungen dringend erforderlich ist. Wir sind sehr froh, dass Minister Mitterlehner im Zuge der Ökostromgesetznovelle dieser Forderung gefolgt ist und somit ein deutlich positives Signal in Richtung Ausbau und Revitalisierung von Kleinwasserkraft gegeben hat."

Prechtl ist zuversichtlich, dass durch das neue Wahlmodell sicher in Zukunft ein noch besserer Impuls zur Schöpfung der Kleinwasserkraftpotentiale, insbesondere der Revitalisierungspotentiale, erfolgen wird. Laut Bericht betreffen nämlich nur rund 15% der genehmigten Investitionsförderungsanträge Revitalisierungsvorhaben.

Mit der Ökostromgesetznovelle im Sommer dieses Jahres hat Minister Mitterlehner sehr deutlich die Weichen für mehr Ökostrom in Österreich gesetzt. Ein nächster entscheidender Schritt für einen entsprechenden Impuls wird nach der Notifizierung durch Brüssel natürlich die Höhe der Einspeisetarife sein. Diesbezüglich erwartet sich Kleinwasserkraft Österreich eine Orientierung an den Kleinwasserkrafttarifen in anderen europäischen Staaten. Prechtl dazu: "Die Tarife für Kleinwasserkraft auf Basis des neuen Gesetzes müssen im Vergleich zu den zuletzt gültigen Kleinwasserkrafttarifen deutlich angehoben werden. Diese sind nämlich längst überholt und halten auch dem internationalen Vergleich nicht Stand." Da es für die Kleinwasserkraft in Österreich zuletzt keine Tarifförderung gab, wurden im Ökostrombericht leider nur die Tarife für die anderen Ökostromtechnologien in Europa verglichen und auf eine entsprechende Gegenüberstellung für die Kleinwasserkraft verzichtet. "Eigentlich schade, denn sonst würde man deutlich sehen, dass unsere Nachbarn zum Teil sogar mehr als doppelt so hohe Tarife für Kleinwasserkraftstrom vergeben. Bei einem europäischen Markt lässt sich das sicher nicht durch derart unterschiedliche Gestehungskosten begründen. Auch dahingehend sollte Fördergerechtigkeit hergestellt werden und eine Anpassung erfolgen.", fordert Prechtl.

Diese Forderung wird auch durch die Zahlen im Ökostrombericht bekräftigt, wonach sich in den letzten Jahren für die Kleinwasserkraft bereits Negativbeträge an erforderlichem Unterstützungsvolumen ergaben: "Nach Angaben des Berichtes haben Kleinwasserkraftanlagen in den Jahren 2008 und 2009 das Ökostromregime 'querfinanizert'. Wie es aussieht gilt das auch für das Jahr 2011. Und das alles auf Basis eines Tarifs, der längst überholt ist und die Gestehungskosten für Kleinwasserkraftanlagen nicht mehr abbildet. Das darf nicht so weiter gehen. Unsere Forderung nach einer Anhebung der Tarife im Zuge der Tarifverordnung für das neue Gesetz ist also mehr als gerechtfertigt!", so Prechtl.

Rückfragehinweis: Kleinwasserkraft Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /