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Front gegen Kraftwerkspläne in Innervillgraten wird breiter

- UWD-Vollversammlung verabschiedet einstimmig Resolution gegen Kleinstkraftwerke in Osttirol

- LH Platter muss handeln: Stopp für wirtschaftlich riskantes Projekt! - Kleinkraftwerke in Innervillgraten nach dem Tiroler Kriterienkatalog nicht genehmigungsfähig

Der Druck auf Innervillgraten wächst: "Alle 39 Mitgliedsorganisationen des UWD mit rund 1,3 Millionen Mitgliedern - darunter der Oesterreichische Alpenverein, die Naturfreunde, der Naturschutzbund, der Fischereiverband, die Arbeiterfischereivereine u.v.m. - sprechen sich in einer Resolution geschlossen gegen den Kleinwasserkraftausbau auf Kosten der Region aus", sagt Gerhard Heilingbrunner, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbandes. Die geplanten Kraftwerke am Staller- und Kalksteinbach, für die kein öffentliches Interesse ableitbar ist, wären betriebswirtschaftlich völlig unrentabel und für die Stromerzeugung irrelevant, würden jedoch naturnahe Gewässerstrecken zerstören und die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft des Villgratentales gefährden.

Modellfall für Wasserkraftausbau auf Kosten der Region Das Villgratental ist somit einen Modellfall für die öfters geübte regionalpolitische Strategie, Gemeindebudgets durch Kraftwerksbau sanieren zu wollen. Der UWD und seine Mitgliedsorganisationen lehnen eine derartige Entwicklung dezidiert ab. In der Resolution wird der Gemeinde Innervillgraten dringend empfohlen, von der Realisierung dieses wirtschaftlich riskanten Projektes Abstand zu nehmen und durch andere erneuerbare Energieversorgungsprojekte in der Gemeinde tätig zu werden.

Tiroler LH Platter muss nun endlich handeln "Der UWD und seine Mitgliedsorganisationen fordern den Landeshauptmann von Tirol auf, Innervillgraten dabei bestmöglich zu unterstützen. Das Land Tirol hat die Gemeinde in die jetzige verzwickte Lage gebracht. Hätte das Land als 1. Instanz im Wasserrechtsverfahren ein ordnungsgemäßes Prüfverfahren durchgeführt, hätte es niemals eine Genehmigung erteilen dürfen. Der UWD fordert vom LH Aufklärung, wer für das "Schummeln" - die Stromausbeute aus beiden Kraftwerken ist faktisch um 25 % geringer als die Tiroler Wasserrechtsbehörde im Bescheid behauptet - verantwortlich ist, die Fakten zu überprüfen und angesichts der geringen Stromproduktion und der dennoch zu erwartenden nachhaltigen Schädigung der Region sowie der prognostizierten Schäden am Gewässerökosystem das öffentliche Interesse an der Nicht-Realisierung des Projektes von Grund auf neu zu bewerten", so Heilingbrunner.

LH-Stv. Steixner schießt seinen Vorgaben selbst ab "Der für das Wasserrechtsverfahren zuständige LH-Stv. Steixner muss erklären, wie es zu der Missinterpretation der hydrologischen Daten kommt und warum wenige Woche vor Beschluss des Tiroler Kriterienkatalogs für den Wasserkraftausbau in der Landesregierung der rechtswidrige wasserrechtliche Genehmigungsbescheid über seinen Schreibtisch gehen konnte. Er musste zu diesem Zeitpunkt bereits wissen, dass das KKW Innervillgraten nach dem Tiroler Gewässerkriterienkatalog niemals genehmigungsfähig ist. Damit hat Steixner seinen - von allen NGOs abgelehnten - Kriterienkatalog noch vor dessen Inkrafttreten selbst torpediert", stellt Heilingbrunner abschließend fest.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /