Waldviertel: Plattform der Klima- und Energie-Modellregionen gestartet

Das Starttreffen der Modellregionsmanager fand im Dezember in Dobersberg statt

Waldviertel- Am 16. Dezember traf in Dobersberg die Runde der Modellregionsmanager zum Plattformstart der Waldviertler Klima- und Energiemodellregionen zusammen. Für die gastgebende Modellregion Thayaland begrüßten Obmann Bgm. Reinhard Deimel und Modellregionsmanager Ansbert Sturm die Runde dieser äußerst engagierten Vorkämpfer einer Energiezukunft ohne Fossilenergie und freute sich, dass auch seine Heimatregion hier so aktiv mit dabei ist.

8 Regionen des Waldviertels, verteilt auf die Bezirke Waidhofen, Horn, Gmünd und Zwettl haben sich bisher auf den Weg zur regionalen Energieautarkie gemacht. Für die nächsten 20 Jahre haben sie damit hoch gesteckte Ziele. So sollen je nach Region ca. 30 bis 45 Prozent vom bisherigen Energiebedarf für Wärme, Elektrizität und Mobilität eingespart werden. Und parallel dazu soll in 20 Jahren bereits der ganze verbleibende Energiebedarf durch regionale Ressourcen aus Biomasse, Solarenergie, Windenergie, Wasserenergie und Erdwärme gedeckt werden. Dies bedeutet dann 100 Prozent Eigenversorgung.

Jede der 8 Modellregionen hat für den Weg zur Energieautarkie ihren eigenen Fahrplan mit vielen eigenständigen Aktionen bzw. Schritten aber auch mit vielen Gemeinsamkeiten. Nun trafen die Modellregionsmanager zusammen, um ihre Aktivitäten abzustimmen und somit auch möglichst viel voneinander zu profitieren.
Zuerst ging es um Arbeitsschwerpunkte, die sie alle gemeinsam haben. Dazu gehören u.a. die flächendeckenden regionalen Modelle für Energiebuchhaltung, Energiecontracting und Bürgerbeteiligung. Dazu werden erprobte Modelle von der Energieagentur der Regionen zur Verfügung gestellt, was allen einzelnen viel Arbeit erspart. Auch Fragen der Schulung und Weiterbildung zu einzelnen Energiethemen spielen eine Rolle. Dazu bieten u.a. das neue Kompetenzzentrum Großschönau (Teil der Modellregion Lainsitztal) sowie der Edelhof (Teil der Modellregion Zwettl) hervorragende Rahmenbedingungen.
Dann ging es um Arbeitsschwerpunkte, zu denen in den einzelnen Regionen großteils eigenständig an Lösungswegen gearbeitet wird. Dazu gehören Gebäudesanierung, Elektromobilität, Straßenbeleuchtung, Stromsparen im Haushalt sowie die einzelnen Formen erneuerbarer Energie und auch der Projektfinanzierung. Diese Themen gibt es in jeder Modellregion, die Herangehensweise hängt aber stark von der regionalen Situation und den jeweiligen Akteuren ab.

Einem Spezialthema wurde bei diesem Treffen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Windenergie hat für das Waldviertel insgesamt riesiges Potential, um sich von den Besorgnis erregenden Trends am internationalen Energiesektor abzukoppeln. Da es hierzu eine ganz breite regionale Zusammenarbeit braucht, stellten Marianna Jelinek und Herbert Brandner von der WEB Windenergie AG die Eckpfeiler der Windinitiative Waldviertel vor und besprachen Kooperationsmöglichkeiten mit den anwesenden Modellregionsmanagern.

Diese Plattform sowie die erste Zusammenkunft wurden durch die Energieagentur der Regionen organisiert. Durch sie werden die Modellregionen in ihrer strukturellen Entwicklung unterstützt sowie auch inhaltlich beraten und begleitet.
‘Bestärkt vom konstruktiven Arbeitsklima bei diesem Plattformstart werden wir diese Treffen nun in regelmäßigen Abständen organisieren. Hier passiert Netzwerken und Austausch im positivsten Sinn.’, freute sich Otmar Schlager von der Energieagentur der Regionen.

GastautorIn: Ansbert Sturm für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /